Schimpfwörter

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Schimpfwörter

Beitragvon luna02 » 28.05.2008, 13:40

Hallo Kathrin

ich gelange heute zum ersten mal an dich und hoffe dass ich alles richtig gemacht habe.

wir haben zwei kinder, knabe 6 jahre und mädchen 4 jahre alt. im grossen und ganzen geht bei uns alles gut und wir sind glücklich mit ihnen nur manchmal eben weniger.

was uns mühe bereitet ist dass beide richtig frech werden können. sie reden dann in einem gehässigen ton mit uns. mein mann und ich weisen sie dann sofort darauf hin, dass wir so nicht miteinander reden und dass wir das nicht wollen. manchmal gebrauchen sie auch schimpfwörter. auch da sagen wir ihnen sofort dass wir das nicht wollen und sagen ihnen wie sie es anders formulieren können ohne schimpfwörter zu gebrauchen. leider schnappen sie die wörter bei nachbarskindern auf und haben das gefühl, wenn die so reden dürfen sie das auch.

weiter haben wir auch seit neuem das problem, dass unsere tochter immer wieder von ihrem zimmer runter kommt, wenn wir sie am abend ins bett gebracht haben. jedes mal müssen wir sie wieder rauf begleiten und dann kommt sie doch wieder runter. es kann doch nicht sein, dass wir die türe abschliessen müssen.

was mich sehr belastet ist das problem mit unserem buben. er kann kein nein akzeptieren. manchmal geht es besser aber manchmal ist es so schlimm, dass er sehr wütend wird. einmal wollte er noch mehr schokoldade und ich sagte nein und habe ihm erklärt, dass er genug hatte. immer wieder fragte er und ich musste vier mal nein sagen. danach ging er trotzdem zum kühlschrank und wollte sich welche holen. ein anderes mal wollte er in einem geschäft ein cowboyroman. ich habe ihm erklärt, dass diese romane für erwachsene sind und er noch nicht lesen kann und somit nichts damit anfangen kann da ja keine bilder gedruckt waren. er konnte das nicht akzeptieren und wollte dieses heft unbedingt. als ich dann immer noch nein sagte kam er von ca. 3 m gesprungen und hat mir mit der faust fest in den rücken geschlagen. wie kann ich in so einer situation reagieren?

ich danke dir schon jetzt vielmals für deine antwort

lieber gruss luna02
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 29.05.2008, 13:50

Hallo Kathrin

ich gelange heute zum ersten mal an dich und hoffe dass ich alles richtig gemacht habe.

Hallo Luna02! Freue mich, dass du hier dabei bist. Herzlich Willkommen!
Ich gebe dir erst einmal ein paar allgemeine Tipps. Für konkretere Hilfe, musst du mir dann einfach noch ein paar Beispiele mehr angeben.


wir haben zwei kinder, knabe 6 jahre und mädchen 4 jahre alt. im grossen und ganzen geht bei uns alles gut und wir sind glücklich mit ihnen nur manchmal eben weniger.

Als erstes ist ganz wichtig, dass du versuchst, den Fokus auf das Positive zu richten. D.h Tun sie etwas, dass du toll findest, etwas dass sie mehr machen sollten, dann versuch sie zu loben. Also wenn sie z.B einen Moment ganz ruhig und lieb spielen, dann geh später zu ihnen und sage: „ Das gefällt mir, dass ihr so ruhig und lieb gespielt habt.“ Oder „das hat mich gefreut, dass ihr so schön gespielt habt."
Aufpassen dass du nicht ins negative fällst. „Es ist schön, dass ihr heute endlich mal nicht so laut gewesen seid.“
Man nennt das „Beschreibendes Lob“, also genau die Situation beschreiben die du beobachtet hast und diese loben. Versuch ganz stark, dieses Loben in den Alltag einzubeziehen. D.h nimm dir z.B am vor, deine Kind mind. 5 Mal am Tag beschreibend zu loben.


was uns mühe bereitet ist dass beide richtig frech werden können. sie reden dann in einem gehässigen ton mit uns. mein mann und ich weisen sie dann sofort darauf hin, dass wir so nicht miteinander reden und dass wir das nicht wollen. manchmal gebrauchen sie auch schimpfwörter. auch da sagen wir ihnen sofort dass wir das nicht wollen und sagen ihnen wie sie es anders formulieren können ohne schimpfwörter zu gebrauchen. leider schnappen sie die wörter bei nachbarskindern auf und haben das gefühl, wenn die so reden dürfen sie das auch.

Wichtig ist auch, dass du mit ihnen ein paar Regeln abmachst.
Besprecht miteinander, welchen Umgang ihr untereinander möchtet. Evt. können sie auch schon selber aufzuzählen, wie man sich verhalten soll, damit es allen wohl ist und man es schön miteinander hat..
Schreib es so auf, dass sie wissen WAS GENAU du von ihnen erwartest, was sie tun sollen. Also nicht: „Ich will nicht, dass ihr laut schreit", sondern: „Ich möchte, dass ihr mit normaler Stimme spricht.
Du kannst das Fehlverhalten schon aufzählen, aber schau darauf, dass du ihnen genau erklärst was du von ihnen möchtest. Denk daran, es sind Familienregeln, d.h es gilt für alle in der Familie.
Schreibt, zeichnet, klebt diese Regeln (3-4 sollten am Anfang reichen) auf ein Blatt. Sie dürfen ruhig mithelfen, kleben, basteln, zeichnen. Gestalte sie so, dass sie die Regeln verstehen und hängt sie irgendwo gut sichtbar auf. Frag sie auch, was passiert, wenn man schreit, jemanden beisst oder schlägt, wie er sich fühlen würde, wenn ihm jemand weh tut oder eine freche Antwort gibt
Versuch auch evt. Alternativen mit ihnen zu besprechen: "Wisst ihr, manchmal ist man einfach wütend, das versteh ich, trotzdem ist schlagen, frech sein und schreien nicht in Ordnung. Was könnte man sonst machen? Habt ihr eine Idee?" Gib ihnen erst Vorschläge, wenn sie selber keine wissen.


Zu den Schimpfwörtern kann ich dir folgendes sasgen:
Es kommt ein bisschen drauf an in welchen Situationen und was sie denn genau sagen. Wenn sie mal hässig sind und dann ein "du blöde Mama, du blöder Papa" rausflutscht, dann würde ich das am besten ignorieren. Je mehr ihr darauf rumreitet, je mehr Aufmerksamkeit ihr dem schenkt, umso interessanter wird es für sie.

Anders sieht es allerdings aus, wenn sie euch wirklich wüst beschimpfen, euch also mit Worten "schlage" und wirklich ganz heftige Schimpfwörter brauchen. Das müsst und solltet ihr nicht tolerieren.

Ich würde das als erstes Mal in einer ruhigen Minute mit ihnen zusammen das mal besprechen. Sagt ihnen z.B: "Schaut mal, es gibt immer wieder Situationen in denen man so richtig wütend ist. Kommt euch grad eine in den Sinn?" - "Ja, wenn wir etwas tun müssen, dass wir gar nicht gerne machen." - "Was denn zum Beispiel?" - "Aufräumen". - "Und was tut ihr dann?" - "Dann werden wir wütend und schreien und schimpfen." - "Dann seid ihr echt sauer auf uns?" - "Ja, dann könnte ich alles kurz und klein schlagen." - "Was denkt ihr, wie ist das für den Papa, wenn ihr ihm dann solche Schimpfwörter an den Kopf werft?" - "Weiss nicht." - "Wisst ihr, wenn ihr mich so beschimpft, dann macht mich das traurig. Wenn ich mal wütend bin, dann beschimpfe ich euch auch nicht. Was könntet ihr denn sonst noch machen?" - "Vielleicht, sagen, dass wir wütend sind." - "Genau und wenn ihr euch etwas beruhigen müsst, dann könntet ihr euch z.B einen Moment zurückziehen.".... usw.

Verstehst du was ich meine? Versucht zusammen ein angemessenes Alternativverhalten zu finden. Wütend sein ist ok! Es ist aber nicht ok, jemandem weh zu tun oder zu verletzen.
Wichtig ist, dass du ihnen nicht einfach gleich die fix fertige Lösung vorgibst, sondern mit ihnen zusammen nach einer Lösung suchst.
Schreibt es dann zusammen auf. z.B "Die Wutregel". Schreibt auf, was sie in dieser Situation genau tun sollen. (Positiv formulieren!) Schreibt, zeichnet, klebt und hängt das Blatt irgendwo gut sichtbar auf.
Ihr könnt z.B auch noch ein paar Schimpf und Fluchwörter selber erfinden. "Du grüne Algenspaghetti, du violette Quatschtomate" usw.

Versuch auch mal zu beobachten, wann sie es sagen. Evt. hat es auch damit zu tun, dass sie von eurer Anweisung so überrascht wurden, dass sie sich gar nicht darauf "vorbereiten" konnte und eigentlich etwas anderes im Sinn hatten.
Versucht immer euren Kindern zu sagen, was als nächstes passiert und was ihr von ihnen erwartet. "Ihr dürft jetzt noch den Film zu Ende schauen, dann möchte ich dass ihr grad sofort und ohne murren den Fernseher abschaltet, die Hände wascht und zum Essen kommt." oder "Ihr könnt jetzt noch bis um halb 3 spielen. Wenn ich dann zu euch hoch komme, dann möchte ich, dass ihr grad kommt, wir müssen noch schnell einkaufen gehen."

Wenn sie dann wirklich mal einen Wutanfall haben, euch wüst beschimpfen und auch nicht damit aufhören können/wollenl, dann würde ich sie einen Moment in die Auszeit schicken.
Ich denke aber, dass ihr mal die anderen Sachen versuchen könnt. Wenns dann gar nicht hinhaut, oder es wirklich auf eine Auszeit hinausläuft, dann kann ich dir das dann immer noch in Ruhe erklären.

Achtet auch einmal auf eure Anweisungen:

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.
Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.



weiter haben wir auch seit neuem das problem, dass unsere tochter immer wieder von ihrem zimmer runter kommt, wenn wir sie am abend ins bett gebracht haben. jedes mal müssen wir sie wieder rauf begleiten und dann kommt sie doch wieder runter. es kann doch nicht sein, dass wir die türe abschliessen müssen.

Dann setzt dich mit deiner Tochter mal zusammen und besprich das mit ihr. Sag ihr, WAS du genau von ihr möchtest: "Hör mal Selina, ich möchte in Zukunft, dass du am Abend, wenn wir Gute nacht gesagt haben in deinem Bett bleibst. Das heisst in deinem Bett bleiben, bis am morgen zum Aufstehen.
Mach mit ihr Regeln aus, wie das beim zu Bett gehen ablaufen soll. Frag sie auch, ob sie selber eine Lösung findet, damit es klappt. Was kann sie z.B tun, wenn sie noch grad nicht so gut einschlafen kann. Wie läuft das ab, beim Gute-Nacht-Sagen?

Schreibt das auf ein Blatt auf und hängt das dann im Zimmer auf. Diese Abmachung könnt ihr auch noch beide unterschreiben, dann hat es etwas Verbindliches.
Wichtig ist ein Ritual. Wie sieht das bei euch am Abend aus? Wie läuft das ab. Nachtessen und dann?

Was du zusätzlich machen kannst um sie zu motivieren, das auch durchzuhalten, ist eine Punktekarte/Chläberliplan. (Vielleicht, ist das ja gar nicht nötig, ich schreib dir trotzdem schnell auf, wie das funktioniert):

Hier gibt es einige Punkte zu beachten:
Positiv formulieren, was möchtes du von ihr. Du kannst etwas witziges basteln, dass sie gern hat. Z.B einen Bauernhof einen Zoo, ein Piratenschiff, eine Rennbahn usw. Beim Piratenschiff z.B kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, beim Zoo auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen. Jedes Mal wenn sie es geschafft hat, im Bett zu bleiben, darf sie ein Kleberli aufkleben.
Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, Malfarben muss aber nicht sein. Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem 1. Mal im Bett bleiben, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung. Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht klappt.


was mich sehr belastet ist das problem mit unserem buben. er kann kein nein akzeptieren. manchmal geht es besser aber manchmal ist es so schlimm, dass er sehr wütend wird. einmal wollte er noch mehr schokoldade und ich sagte nein und habe ihm erklärt, dass er genug hatte. immer wieder fragte er und ich musste vier mal nein sagen. danach ging er trotzdem zum kühlschrank und wollte sich welche holen. ein anderes mal wollte er in einem geschäft ein cowboyroman. ich habe ihm erklärt, dass diese romane für erwachsene sind und er noch nicht lesen kann und somit nichts damit anfangen kann da ja keine bilder gedruckt waren. er konnte das nicht akzeptieren und wollte dieses heft unbedingt. als ich dann immer noch nein sagte kam er von ca. 3 m gesprungen und hat mir mit der faust fest in den rücken geschlagen. wie kann ich in so einer situation reagieren?

Wichtig ist in diesen Situationen, dass du gut vorausplanst. Wenn du ihm Schoggi gibst, dann sag ihm schon am Anfang wieviel er kriegt. Oder: "Das ist das letzte Schöggeli, danach gibt es keines mehr." Du kannst ihm auch ein paar in ein Schälchen geben und ihm sagen, dass er soviel essen kann, wie es in diesem Schälchen hat, danach sei fertig und es gäbe nix mehr.

Vorankünden ist sehr wichtig. Probier deinen Tag in kleine Schritte aufzuteilen, so 3-4 Std. Schritte und sag deinen Kindern immer, was jetzt dann grad als nächstes passiert und WAS du von ihnen erwartest. "Ich räume jetzt das Geschirr weg und ihr könnt in der Zeit noch etwas für euch spielen. Wenn ich fertig bin, gehen wir die Zähne putzen und wenn wir das schnell erledigt haben, können wir noch ein Buch zusammen anschauen. Dann macht ihr beide Mittagspause." Versuch immer zu formulieren, was sie tun sollen und nicht, was sie NICHT tun sollen.
Bereite sie immer darauf vor, was passiert, dann können sie sich schon etwas darauf vorbereiten und werden nicht überrumpelt.

Vorausplanen für bestimmte Situationen z.B Besuch oder einkaufen kann so aussehen:

1. Gute Vorbereitung
Sag ihm genau wo ihr hingeht, was passiert, wie lange usw. Mach mit ihm zusammen eine Einkaufsliste. Schaut was ihr alles braucht und schreibt es auf einen Zettel. Er darf ja vielleicht auch einen machen, er kann auch einen zeichnen. Sag ihm, dass ihr nur das kauft was auf dem Zettel steht.

2. Regeln festlegen
Besprich mit ihm die Regeln. Sag ihm was du genau von ihm erwartest. Positiv formulieren "Ich möchte, dass du im Geschäft bei mir bleibt. Ich habe Angst, dich sonst zu verlieren." Evt. kannst du ihn ja selber danach fragen, was passieren kann, wenn er wegläuft.

3. Belohnungen abmachen
Besprecht zusammen, was passiert, wenn er sich gut an die Abmachungen hält. z.B zusammen etwas trinken gehen, auf den Spielplatz, ein Dessert nach dem Mittagessen, ein Büechli schauen usw.

4. Konsequenzen einsetzen
Wenn es nicht klappt, sei bereit logische Konsequenzen einzusetzen. Also z.B keine Belohnung oder das kleine Einkaufswägeli zurück bringen, einen Moment in den Wagen sitzen, einen Moment mit ihm rausgehen und auf die Treppe sitzen. Sag ihm dann immer warum du es tust. "Du bist jetzt grad davon gelaufen, obwohl wir abgemacht haben, dass du bei mir bleibst, deshalb gehen wir jetzt kurz raus, oder deshalb gehen wir nach dem einkaufen nicht mehr auf den Spielplatz.

5. Nachbesprechen
Sag ihm was gut war, lobe ihn dafür und sage ihm auch , was er evt. das nächste Mal noch besser machen könnte.

Bei der Sache mit dem Roman hättest du z.B versuchen können, ihn abzulenken. "Schau, den Roman legst du wieder hin, aber hey, wir müssen doch noch Yoghurts kaufen. Du kannst mir grad beim Auswählen helfen. Oft wenn man den Kindern eine Alternative anbietet, sie von ihrem Ärger und Frust wegholt/ablenkt, dann vergessen sie oft, dass sie ja eigentlich wütend waren.


ich danke dir schon jetzt vielmals für deine antwort

lieber gruss luna02

So ganz viele Antworten, sehr viele ganz grundsätzliche Tipps. Am besten druckst du dir das alles mal aus und liest es in Ruhe durch. Frage nach wenn du etwas nicht verstanden hast, gib mir Feedack und noch etwas mehr Beispiele, dann kann ich dir noch konkretere Tipps geben.
liebe Grüsse
Kathrin
Zuletzt geändert von Kathrin Buholzer am 14.01.2009, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Schimpfwörter

Beitragvon bienemaya » 19.06.2008, 23:38

Hallo Luna02

eine Kollegin von mir hat einen Trick. Sie lässt ihre Tochter immer die Schimpfwörter in ein " Schimpfwörterchübel" rein rufen und macht schnell zu damit sie drinn bleiben sollen, so im Sinn, weg mit den blöden, bösen Wörter und lass sie uns nicht wieder brauchen:-))). Das klappt scheinbar recht gut. Vielleicht wäre das auch was für dich?
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