Trotzkopf

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Trotzkopf

Beitragvon Riwi » 14.10.2014, 13:10

Hallo Kathrin.

Ich weiss nicht mehr weiter:

Mein Sohn (5 Jahre) trotzt die ganze Zeit. Vorallem bei mir. Mich nervt das Unglaublich fest und ich könnte nur noch heulen. Er motzt, wenn ich ihn vom Kindergarten abhole, er hört mir nicht zu und läuft mir davon. Was mich am meisten nervt, wenn ich mit ihm rede, bekomme ich meistens keine Antwort. Beim nachfragen kommt ein lautes, motziges "jaaaa, has ghört!!!" :evil:

Zurzeit sind wir in einer Windmühle und kommen nicht mehr heraus. Es gibt Momente, da möchte ich mein Kind schlagen (was ich natürlich nicht mache). Da verschwinde ich kurz in der Küche oder an der frischen Luft... :cry:

Beim Papa ist es weniger schlimm. Er kann mit dem Sohn sehr viele Sachen machen, ohne gemotze.

Danke für deine Hilfe

Rita
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Kathrin Buholzer » 14.10.2014, 14:46

Hallo Kathrin.

Ich weiss nicht mehr weiter:

Mein Sohn (5 Jahre) trotzt die ganze Zeit.
Hallo Rita
Was heisst denn die ganze Zeit? Achte dich doch einmal in welchen Situationen das vor allem passiert.

http://elternplanet.ch/2014/02/ab-auf-d ... ngsposten/

Und vor allem auch wie oft am Tag das passiert. Oft passiert es nämlich weniger oft, als wir das Gefühl haben.

http://elternplanet.ch/2014/01/staendig-immer-dauernd/
Kannst du mir ein paar Beispiele aufzählen? Ein paar Situationen beschreibenen? Hat sich denn bei euch etwas verändert?


Vorallem bei mir. Mich nervt das Unglaublich fest und ich könnte nur noch heulen. Er motzt, wenn ich ihn vom Kindergarten abhole, er hört mir nicht zu und läuft mir davon. Was mich am meisten nervt, wenn ich mit ihm rede, bekomme ich meistens keine Antwort. Beim nachfragen kommt ein lautes, motziges "jaaaa, has ghört!!!"

Das ist so ein bisschen typisch, wenn man als Mama einfach zu viel redet und redet und redet.

http://elternplanet.ch/2013/01/erziehun ... weisungen/

http://elternplanet.ch/2014/05/was-kind ... so-hoeren/

http://elternplanet.ch/2012/10/blablablabla/#more

Solches Verhalten nimmt oft auch zu, wenn Kinder in den Kindergarten oder in die Schule kommen:

http://elternplanet.ch/2011/10/wenn-kin ... le-kommen/

Wichtig ist auch, dass du dir mal überlegst: WAS genau möchte ich eigentlich von meinem Kind? Meistens wissen wir, was sie NICHT tun sollen. Wichtiger ist aber zu wissen, WAS erwarten wir denn genau von ihnen?
In Situationen in denen du das Gefühl hast, dass du immer nur redest und redest, ist es gut, wenn ihr euch mal zusammen setzt und ein paar Regeln und Abmachungen trefft.

http://elternplanet.ch/2014/03/immer-di ... kussionen/

Es ist oft so, dass die Kinder der Spiegel von uns selber sind. Manchmal sind wir so ein bisschen in einer Negativspirale gefangen.
Und deshalb ist es ganz wichtig, dass du für dich wieder ein bisschen zur Ruhe kommst, dass du auch auf deine Bedürfnisse achtest. Oftmal hat es gar nicht unbedingt nur mit dem Verhalten der Kinder zu tun, das ist nämlich gar nicht mal sooo aussergewöhnlich. :-) Sondern viel mehr mit unseren Bedürfnissen. Damit wir ruhig und gelassen sein können, brauchen wir ab und zu eine Pause, wir müssen auch Dinge für uns tun. Ich weiss nicht, ob du darauf achtest, aber oftmals vergessen wir das im Alltag immer wieder. Schau, dass du mal wieder etwas für dich machen kannst, oder mal zusammen mit deinem Mann. Geht mal wieder zusammen weg, geh shoppen mit einer Freundin oder Kaffee trinken, mach deinem Sohn am Abend was zu essen, bring ihn ins Bett und kocht dann zusammen in Ruhe mal wieder etwas... usw. Das ist ganz wichtig und bringt für den Erziehungsalltag wirklich ganz, ganz viel.

Achte dich auch mal auf die versch. Erziehungsfallen:

http://elternplanet.ch/?s=erziehungsfalle+nr.+1


Zurzeit sind wir in einer Windmühle und kommen nicht mehr heraus. Es gibt Momente, da möchte ich mein Kind schlagen (was ich natürlich nicht mache). Da verschwinde ich kurz in der Küche oder an der frischen Luft... :cry:

Beim Papa ist es weniger schlimm. Er kann mit dem Sohn sehr viele Sachen machen, ohne gemotze.

Was macht denn der Papa anders? Achte dich mal ein bisschen darauf? Vielleicht ist er etwas weniger nah an ihm dran. Von allem ein bisschen weniger, ist nämlich mehr. :-)

http://elternplanet.ch/2011/10/weniger-ist-mehr/

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Am besten mit ein paar Beispielen, ok?
liebe Grüsse
kathrin


Danke für deine Hilfe

Rita
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Riwi » 14.10.2014, 15:26

Es ist vorallem am Abend wens um ins Bettgehen geht. Ich sage ihm, dass ich noch die Küche fertig mache und er solange noch mit der kleinen Schwester spielen kann. Dann sagt er dass es okaj ist. Sobald ich fertig bin und sage, dass jetzt Bettzeit sei, dann geht es los. Mit verschränkten Armen stehen wir da, reagiert nicht auf mich oder springt davon. Ich versuche zuerst nicht zu schreien, dann mit einem Zückerli, dann mit erpressung und am Schluss schreit es nur noch..
Am Morgen möchten wir am liebsten schon um 6h aufstehen mit Papa. Da hört mein Sohn auch nicht auf mich, sich nochmals hinzulegen oder wenigstens im Zimmer etwas zu spielen.
Am meisten ist es am Abend, wenn wir alle etwas Müde sind.

Das ganze hat sich verschlimmert, seit er in den KG geht.
mein Mann nimmt es ein bisschen lockerer. Aber in den Ferien hatte auch er keine Nerven mehr.

Seit einem Jahr habe ich ein Hüetimeitschi, dass einmal Wöchentlich kommt und mich sehr entlastet. Zudem kommt meine Mutter regelmässig hüten, wenn ich eine Sitzung oder sonst was habe. Und ab heute kann ich wieder ins Yoga, Yeah :P
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Kathrin Buholzer » 14.10.2014, 15:32

Habt ihr denn ein Ritual? Wenn ja, wie sieht das aus? Das ist nämlich ganz wichtig. Erzähl mir doch kurz etwas darüber, wie das aussieht vom Essen bis zum ins Bett gehen.
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Riwi » 14.10.2014, 15:46

Um ca. 18 h gibt es Nachtessen. Danach können die Kinder noch spielen bis ca. 19:15 - 19:30, Zähneputzen, Pijama anziehen, Geschichte erzählen oder Singen oder einfach noch etwas "blödele". Einschlafen ist danach kein Problem mehr.

Bis zum KG ist das auch gut gegangen. Es gab selten probleme.
Ist etwa 19:30 zu früh, wenn am Morgen KG ist? Yanis ist ein frühaufsteher, egal um welche Zeit er ins Bett geht.
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Kathrin Buholzer » 14.10.2014, 16:32



Ich kann dir empfehlen, am Abend einen regelmässigen Ablauf zu machen. Also jeden Abend ungefähr gleich. Schau, dass du nach dem Essen noch ein bisschen Zeit mit ihm verbringst. Oftmals fehlt diese Zeit ein bisschen, weil man die Kinder ja dann doch mal im Bett haben möchte und genau diese Zeit fordern sie dann halt ein, wenn sie im Bett liegen. Sie rufen dann immer und immer wieder und kommen aus dem Bett, weil man ihnen diese "wertvolle" Zeit nicht mehr gewährt hat. Es ist wichtig und sehr wertvoll, wenn du am Abend noch ein bisschen Zeit hast für ihn.
Bevor er den Pyjama anzieht, könnt ihr noch kurz ein bisschen spielen, dann Pyjama anziehen, Zähne putzen.
Versuch den Abend ruhig zu gestalten. Nach dem Zähneputzen, kannst du zu ihm aufs Bett sitzen und dort könnt ihr noch zusammen ein Buch anschauen, danach noch etwas kuscheln, plaudern und dann Gute Nacht sagen. Das Plaudern ist ebenfalls sehr wichtig, dann hat er noch etwas Zeit mit dir und ihr könnt noch ein bisschen den Tag Revue passieren lassen.
Den Tag ruhig ausklingen lassen, ohne Drohungen, Geschimpfe. 19:30 ist eher früh. Ich würde auch schauen, dass sie nicht beide gleichzeitig ins Bett gehen müssen. Die kleine Schwester, ein bisschen früher schicken, er der grosse Bruder darf dann etwas länger aufbleiben.
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Re: Trotzkopf

Beitragvon Riwi » 14.10.2014, 18:22

Das stimmt. Mir ist es beim schreiben bewusst geworden, dass sich die Situation etwas geändert hat. Wenn die Kids dann mal im Bett sind, ist es auch kein Problem mehr. Einfach das zu Bett gehen.

Da Yanis am Morgen weg ist im KG, hat er weniger von uns. Das stimmt. Das war mir bis vorhin nicht bewusst.

Wir werden es heute umsetzen und schauen, ob es besser geht.

Vielen Dank für die wertvollen Tipps. Es geht mir schon viel besser.


Herzliche Grüsse

Rita
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