Zuhören

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Liebe Kathrin/liebe Elternplanetler

Wir haben bei uns im Moment das Problem, dass unser grösserer (wird im April 3) sehr schlecht zuhört. Er sagt selber er habe Tomaten auf den Ohren .
Mich bringt das von Zeit zu Zeit richtig auf die Palme. Manchmal habe ich fast das Gefühl, er hört mich wirklich nicht!

Ich geh dann zu ihm berühr ihn. Aber noch dann, ignoriert er mich oft.

Oft passiert es halt auch in Situationen wo ich nicht zu ihm hingehen kann (bin am wickeln etc.) und er dann etwas macht, was ich gar nicht will.
Ein Beispiel: Wir haben das Zimmer gemeinsam aufgeräumt, ich wickle dann eines seiner Geschwister und er weiss genau, dass nachher Mittagspause ist, dann nimmt er eine Kiste mit Spielsachen, ich sage im dann: " gell .... wir haben aufgeräumt, mach bitte jetzt keine Unordnung", er schaut mich an und leert die Kiste aus.

Ode ein anderes Beispiel: Bin wieder am wickeln, er spielt mit seiner jüngeren Schwester im Zimmer, nimmt eine grosse Kiste stellt sie ans Babybett und sagt: Komm ... wotsch ufe chlättere? Ich: nei ... das isch ds gfärlech tue doch lieber ... (biete ihm eine Alternative an), er nimmt sie dann am Arm und will das sie aufsteigt. Ich habe das Gefühl er hat mich gar nicht wahrgenommen.

Es passiert auch oft, dass ich ihn beim Namen nenne und er gar nicht darauf reagiert.

Hast du mir eventuell ein paar Tipps wie wir das Thema "Zuhören" besser in den Griff bekommen?

Vielen Dank!

[Kathrin Buholzer]

Liebe Kathrin/liebe Elternplanetler

Wir haben bei uns im Moment das Problem, dass unser grösserer (wird im April 3) sehr schlecht zuhört. Er sagt selber er habe Tomaten auf den Ohren .
Mich bringt das von Zeit zu Zeit richtig auf die Palme. Manchmal habe ich fast das Gefühl, er hört mich wirklich nicht!

Hast du das schon mal beim Arzt abklären lassen? Wenn du das Gefühl hast, dass er dich (aus medizinischen Gründen) nicht richtig hört, dann klär das am besten mal ab.

Ich geh dann zu ihm berühr ihn. Aber noch dann, ignoriert er mich oft.

Oft passiert es halt auch in Situationen wo ich nicht zu ihm hingehen kann (bin am wickeln etc.) und er dann etwas macht, was ich gar nicht will.
Ein Beispiel: Wir haben das Zimmer gemeinsam aufgeräumt, ich wickle dann eines seiner Geschwister und er weiss genau, dass nachher Mittagspause ist, dann nimmt er eine Kiste mit Spielsachen, ich sage im dann: " gell .... wir haben aufgeräumt, mach bitte jetzt keine Unordnung", er schaut mich an und leert die Kiste aus.

Weisst du: Gell, wir haben aufgeräumt? Das klingt halt nicht so wirklich bestimmt. Das ist so ein bisschen wie: "Du ich finde das wäre jetzt noch nett von dir, wenn du jetzt.." Verstehst du was ich meine. Wenn du wirklich nicht willst, dass er wieder eine Unordnung macht, dann sag ihm das nach dem Aufräumen direkt und vor dem Wickeln vielleicht auch noch einmal, aber als Anweisung, nicht als halbe Frage.
Überleg dir auch, warum denn? Warum darf er denn keine Unordnung machen? Warum stört es dich denn? Ist es denn wirklicht nötig, dass ihr vor der Mittagspause aufräumt? Das könnt ihr doch einfach am Abend machen? Vielleicht könnt ihr ja auch nur ein paar Sachen wegräumen und das Meiste stehen lassen. Er spielt ja wahrscheinlich nachher weiter.
Gib ihm während dem Wickeln auch etwas zu tun. Wenn er da warten muss, ist es fast logisch, dass er sich etwas zum Spielen sucht.

Ode ein anderes Beispiel: Bin wieder am wickeln, er spielt mit seiner jüngeren Schwester im Zimmer, nimmt eine grosse Kiste stellt sie ans Babybett und sagt: Komm ... wotsch ufe chlättere? Ich: nei ... das isch ds gfärlech tue doch lieber ... (biete ihm eine Alternative an), er nimmt sie dann am Arm und will das sie aufsteigt. Ich habe das Gefühl er hat mich gar nicht wahrgenommen.

Weisst du, Kinder haben oft eine ganz andere Vorstellung von vielem. Besonders von Gefahren und von Ordnung...
Ich kann gut verstehen, dass du hier immer mal wieder Anweisungen geben musst, aber überleg dir doch auch, ob du gewisse Dinge wirklich sagen musst. Ist es wirklich gefährlich? Oder ist das nur so dahin gesagt, wie wir Eltern halt viele Dinge manchmal so sagen?
Schau dir mal das Video hier an:

http://elternplanet.ch/2011/10/weniger-ist-mehr/

http://elternplanet.ch/2012/10/blablablabla/

Es passiert auch oft, dass ich ihn beim Namen nenne und er gar nicht darauf reagiert.

Manchmal hören Kinder eben auch nicht mehr so gut zu, weil wir sie den ganzen Tag mit zu vielen Dingen zutexten (die eigentlich gar nicht nötig sind.

http://elternplanet.ch/2013/01/erziehun ... weisungen/

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin

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Liebe Kathrin

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe gemerkt, dass es eigentlich zwei Probleme sind. manchmal hört er mich wirklich nicht, dann ist er wie nicht erreichbar. Und manchmal will er glaub ich nicht hören. Das erste Problem werde ich weiter beobachten und sonst mal den Arzt ansprechen. (Mir ist nämlich auch aufgefallen, dass ich ihm manchmal Sätze 2-3 Mal wiederholen muss und er immer wieder "hä" sagt.

Zu deinen Tipps:
Eigentlich hast du ja recht. Warum darf er nicht eine Kiste ausleeren, wenn ich ja am Wickeln bin. Ihm ist langweilig, Mittagessen ist fertig und er wartet bis ich die Zwillinge im Bett habe und ich dann Zeit für ihn habe. Dazu kommt noch, dass dasjenige, welches gerade nicht gewickelt wird sehr Freude hat, wenn er eine Kiste ausleert.

Zu deiner Frage warum aufräumen: Die drei teilen sich ein Zimmer und manchmal können sie vor lauter Unordnung gar nicht mehr spielen, weil der ganze Boden bedeckt ist. Ist halt eine etwas schwierige Situation, da die Kleinen noch nicht wirklich spielen können und er halt schon mehr. Sprich wenn er mit den Duplo oder der Brio spielen will muss er ins Fernsehzimmer / Esszimmer ausweichen, da sie ihm sonst alles kaputt machen. Also sind eigentlich seine Spielsachen gar nicht im Kinderzimmer, sondern nur das Babyspielzeug.

Irgendwie find ichs halt angenehm, wenn nach der Mittagsruhe, alle aufstehen und das Zimmer ordentlich ist. Aber eigentlich könnte es mir egal sein, weil es ist ja nicht mein Zimmer ist

Das mit dem etwas zu tun geben: Mir fällt meistens spontan nichts ein, was ich ihm zu tun geben könnte.

Das mit dem Zutexten werd ich mir mal etwas zu herzen nehmen. Es ist schon so, dass er vieles von mir Hört (Anweisungen, Erklärungen, Aufforderungen) und das vielleicht zu viel ist.

Mir ist halt noch aufgefallen, dass er oft nicht hört, wenn er seine Geschwister beeindrucken will. Sie haben halt immer so Freude, wenn er Unfug mit ihnen macht. So zum Beispiel auch beim Essen. Da zwinkern sie einander zu, er sagt ... söu ig ds Teigwäreli schiesse? Darauf sage ich ihm, dass ich nicht will, dass er Essen wirft. Er macht es trotzdem, ich nehm ihm seinen Teller wer. Die Kleinen machen es auch und nun hab ich den Schlamassel, da ich ihnen das Essen auch wegnehmen muss. Dafür kommen sie dann wieder in der Nacht und wollen Schoppen. Am Schluss weint er, weil er Hunger hat.

Das Problem ist halt, dass die Kleinen so Freude haben wenn er solche Dinge tut. Da ist mir auch klar, dass er mir nicht zuhört.

Aber wie könnte ich dieses "verbündet sein" in eine positive Richtung lenken?

Lieber Gruss

[Kathrin Buholzer]

Liebe Kathrin

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe gemerkt, dass es eigentlich zwei Probleme sind. manchmal hört er mich wirklich nicht, dann ist er wie nicht erreichbar. Und manchmal will er glaub ich nicht hören. Das erste Problem werde ich weiter beobachten und sonst mal den Arzt ansprechen. (Mir ist nämlich auch aufgefallen, dass ich ihm manchmal Sätze 2-3 Mal wiederholen muss und er immer wieder "hä" sagt.

Zu deinen Tipps:
Eigentlich hast du ja recht. Warum darf er nicht eine Kiste ausleeren, wenn ich ja am Wickeln bin. Ihm ist langweilig, Mittagessen ist fertig und er wartet bis ich die Zwillinge im Bett habe und ich dann Zeit für ihn habe. Dazu kommt noch, dass dasjenige, welches gerade nicht gewickelt wird sehr Freude hat, wenn er eine Kiste ausleert.

Zu deiner Frage warum aufräumen: Die drei teilen sich ein Zimmer und manchmal können sie vor lauter Unordnung gar nicht mehr spielen, weil der ganze Boden bedeckt ist. Ist halt eine etwas schwierige Situation, da die Kleinen noch nicht wirklich spielen können und er halt schon mehr. Sprich wenn er mit den Duplo oder der Brio spielen will muss er ins Fernsehzimmer / Esszimmer ausweichen, da sie ihm sonst alles kaputt machen. Also sind eigentlich seine Spielsachen gar nicht im Kinderzimmer, sondern nur das Babyspielzeug.

Irgendwie find ichs halt angenehm, wenn nach der Mittagsruhe, alle aufstehen und das Zimmer ordentlich ist. Aber eigentlich könnte es mir egal sein, weil es ist ja nicht mein Zimmer ist

Stimmt.

Das mit dem etwas zu tun geben: Mir fällt meistens spontan nichts ein, was ich ihm zu tun geben könnte.

Das mit dem Zutexten werd ich mir mal etwas zu herzen nehmen. Es ist schon so, dass er vieles von mir Hört (Anweisungen, Erklärungen, Aufforderungen) und das vielleicht zu viel ist.

Mir ist halt noch aufgefallen, dass er oft nicht hört, wenn er seine Geschwister beeindrucken will. Sie haben halt immer so Freude, wenn er Unfug mit ihnen macht. So zum Beispiel auch beim Essen. Da zwinkern sie einander zu, er sagt ... söu ig ds Teigwäreli schiesse? Darauf sage ich ihm, dass ich nicht will, dass er Essen wirft. Er macht es trotzdem, ich nehm ihm seinen Teller wer. Die Kleinen machen es auch und nun hab ich den Schlamassel, da ich ihnen das Essen auch wegnehmen muss. Dafür kommen sie dann wieder in der Nacht und wollen Schoppen. Am Schluss weint er, weil er Hunger hat.

Deshalb wäre es sicherlich gut, wenn du für solche Situationen ein paar Regeln mit ihnen abmachen würdest. Schau mal hier:
http://elternplanet.ch/2011/05/jetzt-sa ... einfuhren/
Vor dem Essen, sie noch einmal an die Regeln erinnern.
Vielleicht kannst du mit ihm ja ein paar tolle Sachen ausdenken, die er den Kleinen "vormachen" kann, damit sie die nachmachen dürfen. z.B ein paar Körbe und Kisten aufstellen und nach dem Essen vom Tisch aus kleine Sachen in die Körbe schmeissen. Es braucht da einfach ein paar klare Regeln, damit er weiss, wann und wo er das tun darf. Grundsätzlich ist "schmeissen" ja nicht schlimm, aber einfach nicht das Essen und nicht auf den Boden.

Das Problem ist halt, dass die Kleinen so Freude haben wenn er solche Dinge tut. Da ist mir auch klar, dass er mir nicht zuhört.

Auch hier würd ich einhaken und mit ihm schauen, was er denn STATTDESSEN tun könnte. Dieses Vorzeigen ist ja nix schlechtes und er soll das auch machen dürfen, einfach mit ein paar Regeln.
Schau mal, was du damit anfangen kannst, ok
liebe Grüsse
Kathrin

Aber wie könnte ich dieses "verbündet sein" in eine positive Richtung lenken?

Lieber Gruss