Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Sona » 20.11.2013, 14:50

Hallo

Ich bin am verzweifeln.
Unser Sohn 5,5 Jahre geht seit diesem Sommer sehr gerne in den Kindergarten. Er geht ging seit dem zweiten Tag alleine hin. Er sei ja schon gross und er hat auch nicht weit.
Plötzlich vor zwei Wochen teilte er mir mit, dass er nicht alleine gehen möchte, dabei geht er mit seinem Freund.
Er hätte immer sooo..grosse Sehnsucht nach uns. Ist ja sehr schön zu hören, dass man geliebt und vermisst wird...aber...
Am Tag darauf sagte er, er wolle nicht in den Kindergarten. Selber Grund.
Also habe ich mich und seine jüngere Schwester angezogen und brachten ihn hin. Tag darauf mein Mann.
Wenn er nach hause kommt ist er immer glücklich und zufrieden.
Das war aber nicht alles...es wurde noch schlimmer.
Die Kindergartenlehrerin musste ihn von mir los reissen. Das tut, glaube ich jedem Mutterherz weh. Ich bin dennoch überzeugt, dass das für unseren Sohn richtig ist.
Die Kindergartenlehrerin teilte mir mit, dass er sobald wir au seinem Sichtfeld sind ganz normal sei. Gut und voller Freude mitmache.
Es ist schon verrückt...er möchte alles richtig machen und ja nicht negativ auffallen. Aber mit diesem Verhalten steht er sich ja selber im weg.?!?
Ich würde Ihm so gerne helfen weiss aber nicht mehr weiter...
Letzen Donnerstag, Freitag und diesen Montag ist er plötzlich wieder selber gegangen. Juhu!!!
Aber...
Heute Morgen ging alles von vorne los.
Komisches Gefühl im Bauch...(Kann ich nachvollziehen, wenn man aufgeregt ist), Sehnsucht und "ich geh nicht alleine!!!"
Bis ich wieder nachgegeben hab und mitgegangen bin.
Leider, ganz aufgeregt und auch ein wenig wütend. Ich hab es zwar versucht zu verbergen aber kinder merken eh mehr als wir denken....
Nun, ich hoffe wirklich, dass sich diese Phase bald wieder legt. Es ist für mich und ihn sehr anstrengend.
Wie verhalte ich mich richtig?
Was könnte Ihm helfen?
Wie sind die Erfahrungen?

Ich hoffe mich einigermassen Verständlich ausgedrückt zu haben...bin immer noch aufgeregt und denke gar nicht gern an Freitag.
Schon falsch, ich weiss...positiv denken. Ist aber einfacher gesagt als getan.....

Danke im Voraus für eine Rückmeldung.

Sona
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Kathrin Buholzer » 20.11.2013, 17:26

Hallo Sona
erst einmal kann ich dich beruhigen. Das kommt immer mal wieder vor. Manchmal ist es das kalte Wetter, Müdigkeit oder sonst einfach grad keine Lust hinzugehen. Geht uns Erwachsenen ja auch manchmal so.
Also mach dir da keinen zu grossen Stress.
Ich kann natürlich verstehen, dass es dich ein bisschen ärgert und ich denke du musst dir da ein bisschen überlegen, wie du weiterfahren willst. Ich würde dir empfehlen, dass du ihm jeweils anbietest, dass du bis zu einem bestimmten Punkt mitgehst. Bis zum Baum, bis zur Treppe, bis nach dem Fussgängerstreifen. Besprich das in Ruhe mit ihm. Falle es sich häuft, dann kannst du ihm z.B auch anbieten, dass du immer am Freitag oder Montag mitgehst oder er hat einen Joker, den kann er einmal in der Woche einsetzen.
Du kannst z.B mit ihm ein kleines Abschiedsritual überlegen. Ihm etwas mitgeben, eine kleine Überraschung einpacken oder er darf etwas mit in den Kindergarten nehmen, was auch immer.
Schau mal hier:
http://elternplanet.ch/2011/11/tipps-vo ... bschied-2/

Hier noch das Video dazu:
http://elternplanet.ch/2011/05/ich-geh- ... -abschied/

Eine Möglichkeit wäre z.B auch, dass du mit ihm eine Punktekarte machst:
http://elternplanet.ch/2011/05/erziehun ... nktekarte/

Wenn du merkst, dass es jeweils schwierig läuft und er wieder Theater machen könnte, versuch ihn abzulenken, gar nicht erst darüber zu sprechen und ihn auch nicht zu fragen, warum er denn nicht gehen will. Sprich von etwas, dass er gerne hat, lenk ihn ab und versuch standhaft zu bleiben.
Also mach dir das nicht zu viele Sorgen. Du machst das genau richtig. :-)
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Sona » 21.11.2013, 13:12

Hallo Katrin,

Ich habe ihm bereits einen Stein von mir mitgeben welcher ich bei einer vier Tägigen Ausbildung erhalten habe.
Ich habe ihm gesagt, dass dieser mir Kraft und Selbstvertrauen schenkt und dass er mir auch geholfen hat, indem ich sie in dieser Zeit nicht so fest vermist habe und ich mich einfach auf das wiedersehen gefreut hatte.
Er fragt jeden Tag, in welcher Tasche der Stein jetzt sei und es ist ihm wichtig, dass er diesen dabei hat.

Was ihn auch sehr beschäftigt, dass er sich unsicher fühlt vor Sachen, welche er nicht kennt oder nicht einschätzen kann.
Bis vor kurzem war das nie ein Thema aber nun fragt er auch:" Was machen wir heute?" "aber ich weiss ja gar nicht wie das geht...." und so weiter.

Na ja, mal schauen wie es morgen geht. Habe mir vorgenommen ganz ruhig zu bleiben und wenn nötig ihn zu begleiten und für nächste Woche eine Vereinbarung zu treffen.

Heute morgen hat ihn auch das Schwimmen am Samstag schon beschäftigt.
Letzten Samstag ist er das erste mal ohne Papi mit der Schwimmlehrerin mit.
Er hat super mitgemacht und auch sichtlich Spass gehabt. Doch er macht sich jetzt, obwohl er ja eigentlich ein Erfolgserlebnis gehabt hat, Gedanken wie es wird und,und,und.

Ich würde ihm die Unsicherheit so gerne abnehmen....
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Sterne » 27.11.2014, 22:46

Hallo Sona
Per Zufall habe ich deinen Beitrag gelesen, der jetzt schon ein Jahr zurückliegt. Ich habe gedacht, dass hier die Situation unseres 6jährigen Sohnes beschrieben wird. Wir haben im Moment nämlich ziemlich das gleiche Problem, und zwar ist nicht nur der Weg zum Kindergarten ein Problem, sondern alles, wohin sie mit dem Kindergarten gehen, wie z.B. in die Turnhalle, zum musikalischen Grundkurs etc. Im Moment will er überhaupt nicht mehr zum Kindergarten, höchstens, wenn alles "normal" läuft, das heisst, wenn die Kinder die ganze Zeit im gleichen Kindergarten sind und die 80% angestellte Kindergärtnerin dort ist.
Mich würde es sehr interessieren, wie die Situation bei Euch im letzten Jahr weitergegangen ist. Vielleicht hast du mir einen Tipp? Oder jemand anders? Danke und liebe Grüsse.
Sterne
 
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Kathrin Buholzer » 28.11.2014, 15:11

Hallo Sterne
Wie lange läuft das denn bei euch schon so? Hat sich irgend etwas verändert? Wann hat das angefangen? Hast du diese Rückmeldung von der Kindergärtnerin bekommen? Warst du schon mal im Kindergarten zu Besuch?
Wissen die Kinder jeweils vorher Bescheid, wenn sie irgendwo hingehen, wenn mal etwas "anders" ist als sonst? Wie reagierst du denn im Moment darauf?
Schreib doch noch ein bisschen mehr dazu, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Sona » 02.12.2014, 15:49

Hallo Sterne,

huch, war ganz überrascht über die Meldung. ;-)

Naja, was soll ich sagen? Plötzlich von einem Tag auf den Anderen hat es wider bestens geklappt.
Unser Sohn hatte den "Knopf" wider aufgetan und ist ohne Probleme in den KIGA.
Geduld meiner Seits wurde gefragt....

Ich habe jedoch gemerkt, dass er einfach sehr sensibel, und unsicher bei Neuheiten und Veränderungen ist.
Er hat mir auch oft erzählt, dass er ein "komisches" Gefühl im Bauch hat. Ich konnte ihm nachfühlen. Kennen wir das nicht alle, wenn wir aufgeregt sind?
Ich habe ihm einfach erklärt, dass das nicht schlimmes ist, und dass das sein darf und auch wider vergehen wird.

Viel mehr haben wir nicht unternommen....

Ich hoffe ich konnte helfen.

Herzliche Grüsse
Sona
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Re: Verzweiflung! Plötzlich wieder Trennungsschwierigkeiten

Beitragvon Sterne » 09.12.2014, 11:02

Hallo, danke für Eure Rückfragen. Bis zu seinem Gspänli habe ich ihn schon immer begleitet, von dort her bis zum Kindergarten ist er aber meistens gut gegangen. Im September wollte er plötzlich, dass ich mit ihm bis zur Musikstunde hochkomme und dort dann noch mit in den Raum hinein. Nach wenigen Minuten konnte ich dann aber gehen. Fortan wurden dann alle Aktivitäten schwieriger, die nicht im Kindergarten selbst waren, wie Turnen, Musikstunde, Wald sowieso (er hat Angst vor dem Samichlaus und ich musste ihn vor zwei Jahren aus der Waldspielgruppe herausnehmen, nachdem der Samichlausbesuch war). Phasenweise ging er dann wieder etwas besser in den Kindergarten und vor ca. 1 Monat wurde es immer schwieriger. Wir liessen ihn dann zu Hause und hofften, er würde von alleine wieder hin wollen. Das geschah nicht. Als jetzt im Advent alle Aktivitäten (ausser Musik) ausserhalb des Kindergartens gestrichen wurden, befanden wir, dass er nun eigentlich keinen Grund mehr hätte, nicht in den Kindergarten zu gehen. Die beiden erfahrenen Kindergärtnerinnen meinten, eventuell würde er nur versuchen, wie weit er gehen könne und so brachten wir ihn tobend und schreiend zum Kindergarten. Die Kindergärtnerin hielt ihn fest und wir gingen, wein wein... aber auch wir Eltern wussten nicht, was richtig war. Nach wenigen Minuten hatte er sich scheinbar jeweils erholt und machte mit. Am dritten Tag dann aber rief mich die Kindergärtnerin an, ich solle ihn holen, er sitze nur unten und weine und sie könne das auch nicht mehr verantworten. Nun ist er seither (eine knappe Woche) wieder zuhause. Mittlerweile ist er beim Schulpsych. Dienst zur Abklärung angemeldet. Obwohl er sich eigentlich gut erklären kann (er ist auch am "Zahnen" und war körperlich eine Zeit lang angeschlagen, was er mit "mein Tank ist nicht voll, mir fehlt Energie" erklären konnte (es kam auch unter anderem genau diese Bachblüte beim kinesiologischen Austesten hervor). Jetzt aber sagt er, die Energie sei nicht mehr das Problem, es sei etwas anderes, aber er könne es nicht erklären... Mehr dazu sagt er nicht, und seit dem "Zwang" des Gehenmüssens ist er auch zuhause phasenweise sehr trotzig, phasenweise aber sehr verständnisvoll. Vielleicht macht er jetzt die grosse Abnabelung durch, er war immer ein verschmustes Kind. Oft sagt er auch, dass er mich immer gern habe, auch wenn ich tot sei und er wolle immer bei mir bleiben. Zu erwähnen ist auch, dass seit September im Kindergarten Aufregung herrscht, weil Eltern sich beim Schulleiter über alle möglichen Details auflassen, die ihnen im Kindergarten nicht passen. Dies sind aber vor allem Eltern von Kindern, die im parallel geführten Kindergarten hingehen, wobei sie aber vor allem die Kindergärtnerin unseres Jungen "beschuldigen". Unsere Kindergärtnerin legt ihr Schwergewicht auf "moralische" Strukturen und weniger auf äussere Strukturen wie genaue Znünizeiten etc. So, nun habe ich eine Menge geschrieben. Durch die Umstände war ich oft im Kindergarten und habe auch viel mit der Kindergärtnerin gesprochen. Was aber das Richtige ist, wissen wir beide leider nicht.
Herzliche Grüsse
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