Junior 4,5 Jahre alt macht mächtig stress!

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Junior 4,5 Jahre alt macht mächtig stress!

Beitragvon tinu » 25.05.2008, 20:24

Hallo Zusammen

Ich bin neu hier und brauche mal Eure Meinung.

Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und seit einem Jahr hat er einen richtigen Charakter bekommen und will auch seinen eigenen Kopf durchsetzen. Es gibt oft Situationen in dem ich versuche meinem Sohn Grenzen zu setzen und auch ein klares NEIN mitteile und auch erkläre warum. Trotzdem ignoriert er es absichtlich. Ich sehe zwar in seinen Augen, dass er überlegt und dann doch lieber seinen eigenen Weg einschlägt! Natürlich werde ich dann auch mal laut und verliere die Nerven, so dass ich Ihn in kritischen Momenten auch schon mal an den Haaren zog! In diesem Moment schäme ich mich innerlich sehr, sehe aber gerade in diesem Moment keinen anderen Ausweg. Wie kann ich meinem Sohn Grenzen setzen, so dass er diese auch akzeptiert?

Ein weiterer Punkt ist der, dass in sochen Momenten mein Sohn zu meiner Frau geht und Sie ist der Ansicht, dass ich zu streng sei und nimmt natürlich den Junior in Schutz. Er ist ja clever und hat das Spiel so ziemlich drauf!!! Ich fühle mich in einem solchen Moment echt hilflos und kein Prozent verstanden. Die Situation belastet langsam auch meine Beziehung zu meiner Frau. Sie meinte jedoch, dass ich in solchen Momenten so in Rasche sei, dass Sie den Sohn verteigigen müsse. Ihr Vater sei auch immer streng und laut gewesen...

Das einzige was ich möchte ist, dass mein Sohn mein Nein oder meine Ratschläge akzeptiert und ich nicht immer 10-20 Mal sagen muss was ich von Ihm erwarte.

Ich versuche es mal an einem Bsp. zu erläutern.

Ich bin zur Zeit wegen einem Unfall zu Hause. Heute Morgen ging mein Sohn mit meiner Schwiegermutter die Uhrgrossmutter abholen. Als Sie zurückkamen habe ich Ihm gesagt, dass er jetzt zu mir kommen soll und die Gross- und Urgrossmutter jetzt in Ruhe lassen solle.

Er ignorierte mich, obwohl Ihn die Urgrossmutter auch noch ermahnt hat. Als er dann nach einer Stunde zu uns in die Wohnung gekommen ist, habe ich Ihm erklärt, dass ich das nicht toll fände und ich mir wünsche, dass er besser gehorche. Heute Abend das selbe Spiel... Er möchte noch schnell zu seiner Grossmutter gehen. Sie haben aber Besuch und ich wollte nicht, dass er rüber zur Grossmutter geht. Ich habe Ihm also ein klares Nein gesagt und Ihm erklärt, dass er hierbleiben soll und wieso. Er ignoriert mich und geht zur Grossmutter.
Ich humple mit den Stöcken hinterher und hole Ihn zurück. Ich habe Ihm gesagt, dass er auf die Treppe gehen soll da wir ja heute Mittag über die gleiche Situation miteinander gesprochen hätten und er nicht gehorcht hat. Er hat mir die Krücken weggezogen, so dass ich fast gestürtzt bin und die steigerte meine Ärger noch mehr. Jetzt wurde ich natürlich laut und fordete Ihn auf au die Treppe zu sitzen. In diesem Moment versteckt er sich hinter meiner Frau. Mein Frau sagt nur, dass er aufhören soll und ich solle nicht so streng sein. (Die Story vom Mittag kannte sie aber bereits) Dann bin ich wieder ausgerastet und habe Ihn an den Haaren gezogen und gesagt er solle auf die Treppe gehen. Das fand meine Frau gar nicht toll und am Schluss hatte mein Sohn seinen Willen und wir unseren absoluten Supergau in dem ich meiner Frau natürlich Vorwürfe machte und Ihr mitteilte, dass Sie mir nie den Rücken stärke...

Ich bin verzweifelt! Ich möchte doch nur das mein Sohn die Grenzen akzeptiert und auf mein Wort hört, so dass ich nicht immer laut werden muss oder sogar an den Haaren ziehen muss!

Ich möchte doch nur eine harmonische Beziehung zu meinem Sohn ! Schliesslich ist er ja mein Sohnemann und mein ganzer Stolz!

Und ich möchte das meine Frau mir in solchen Situation den Rücken stärkt, auch wenn ich schon ab und zu zu streng bin.


Ich bin für jeden Erfahrungsaustausch dankbar und für Tipps noch mehr.

Danke und Grüsse

Tinu
tinu
 
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Registriert: 25.05.2008, 20:00

Beitragvon Kathrin Buholzer » 25.05.2008, 22:08

Hallo Zusammen

Hallo Tinu! Schön dass du hier dabei bist, herzlich willkommen hier im Forum!

Ich bin neu hier und brauche mal Eure Meinung.

Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und seit einem Jahr hat er einen richtigen Charakter bekommen und will auch seinen eigenen Kopf durchsetzen. Es gibt oft Situationen in dem ich versuche meinem Sohn Grenzen zu setzen und auch ein klares NEIN mitteile und auch erkläre warum. Trotzdem ignoriert er es absichtlich. Ich sehe zwar in seinen Augen, dass er überlegt und dann doch lieber seinen eigenen Weg einschlägt! Natürlich werde ich dann auch mal laut und verliere die Nerven, so dass ich Ihn in kritischen Momenten auch schon mal an den Haaren zog! In diesem Moment schäme ich mich innerlich sehr, sehe aber gerade in diesem Moment keinen anderen Ausweg. Wie kann ich meinem Sohn Grenzen setzen, so dass er diese auch akzeptiert?

Als erstes ist ganz wichtig, dass du versuchst, den Fokus auf das Positive zu richten. D.h Tut er etwas, dass du toll findest, etwas dass er mehr machen sollten, dann versuch ihn zu loben. Also wenn er z.B einen Moment ganz ruhig und lieb spielt, dann geh später zu ihm und sage: „ Das gefällt mir, dass du so ruhig und lieb gespielt hast.“ Oder „das hat mich gefreut, dass du so schön gespielt hast." Aufpassen dass du nicht ins negative fällst. „Es ist schön, dass du heute endlich mal nicht so laut gewesen bist.“
Man nennt das „Beschreibendes Lob“, also genau die Situation beschreiben die du beobachtet hast und diese loben. Versuch ganz stark, dieses Loben in den Alltag einzubeziehen. D.h nimm dir vor, dein Kind mind. 5 Mal am Tag beschreibend zu loben.

Wichtig ist auch, dass du mit ihm ein paar Regeln abmachst.
Besprecht miteinander, welchen Umgang ihr untereinander möchtet. Evt. kann er schon selber aufzuzählen, wie man sich verhalten soll, damit es allen wohl ist und man es schön miteinander hat..
Schreib es so auf, dass er weiss WAS GENAU du von ihm erwartest, was er tun soll. Also nicht: „Ich will nicht, dass du laut schreist", sondern: „Ich möchte, dass du mit normaler Stimme sprichst.
Du kannst das Fehlverhalten schon aufzählen, aber schau darauf, dass du ihm genau erklärst was du von ihm möchtest. Denk daran, es sind Familienregeln, d.h es gilt für alle in der Familie. Wenn ihr möchtet, dass er nicht mehr schreit, dann dürft ihr (dein Mann und du) das auch nicht mehr tun!
Schreibt, zeichnet, klebt diese Regeln (3-4 sollten am Anfang reichen) auf ein Blatt. Sie darf ruhig mithelfen, kleben, basteln, zeichnen. Gestalte sie so, dass sie es versteht und hängt sie irgendwo gut sichtbar auf. Frag sie auch, was passiert, wenn man schreit, jemanden beisst oder schlägt, wie er sich fühlen würde, wenn ihm jemand weh tut.
Versuch auch evt. Alternativen mit ihm zu besprechen: "Weisst du, manchmal ist man einfach wütend, das versteh ich, trotzdem ist schlagen und schreien nicht in Ordnung. Was könnte man sonst machen? Hast du eine Idee?" Gib ihm erst Vorschläge, wenn er selber keine weiss.

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.

Bei Regeln musst du auch mit ihnen abmachen, was passiert, wenn sie sich nicht daran halten. Bei beissen, kratzen, schlagen usw. würde ich dir vorschlagen, den Stillen Stuhl oder die Auszeit anzuwenden. Bei uns müssen die Kinder bei diesem Verhalten sofort in die Auszeit. D.h du gehst zu ihm, sagst was er falsch gemacht hast, erinnerst ihn an die Regel und sagst: „Luca, du hesch itze grad der Lea gschlage, mir hei abgmacht, dass mir fiin und lieb mitenand umgöh, drum muesch du itze für 1 oder 2 Min. id Uszyt.“ Du nimmst ihn ganz ruhig und bestimmt, und bringst ihn in den Auszeitraum. Dieser sollte uninteressant sein, also nicht das Kinderzimmer, sondern das Schlafzimmer, Badezimmer…. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war (es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber er muss sich einigermassen still verhalten), dann gehst du zu ihm und sagst: „du bisch itze schön still gsi, itze darfsch wieder usecho.“ Versuch nicht mehr über den Vorgang zu sprechen, sondern versuch ihn wieder in eine Aktivität zu verwickeln. Die Auszeit zeigt ihm, dass er ganz klar eine Abmachung eine Regel übertreten hat, es gibt ihm aber auch dir die Möglichkeit euch zu beruhigen. Drohe nicht mit der Auszeit, er wird sonst lernen, dass er erst hören muss, wenn du drohst. Das gilt allgemein bei den Drohungen. Also das berühmte „wed itze nid folgisch, denn… oder itze zelle ig no uf drü“ solltest du vermeiden. Dein Kind lernt nämlich dabei: Ich muss erst dann hören, wenn die Mama laut wird, wenn sie schimpft, droht oder auf 3 zählt. Die Auszeit vorher (also wenn es kein Problemverhalten gibt) mit dem Kind vorbesprechen und genau sagen, was passiert, wieso und wie lange man in die Auszeit muss und wann du ihn wieder von der Auszeit zurückholst.


Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Ein weiterer Punkt ist der, dass in sochen Momenten mein Sohn zu meiner Frau geht und Sie ist der Ansicht, dass ich zu streng sei und nimmt natürlich den Junior in Schutz. Er ist ja clever und hat das Spiel so ziemlich drauf!!! Ich fühle mich in einem solchen Moment echt hilflos und kein Prozent verstanden. Die Situation belastet langsam auch meine Beziehung zu meiner Frau. Sie meinte jedoch, dass ich in solchen Momenten so in Rasche sei, dass Sie den Sohn verteigigen müsse. Ihr Vater sei auch immer streng und laut gewesen...

Das einzige was ich möchte ist, dass mein Sohn mein Nein oder meine Ratschläge akzeptiert und ich nicht immer 10-20 Mal sagen muss was ich von Ihm erwarte.

Ich versuche es mal an einem Bsp. zu erläutern.

Ich bin zur Zeit wegen einem Unfall zu Hause. Heute Morgen ging mein Sohn mit meiner Schwiegermutter die Uhrgrossmutter abholen. Als Sie zurückkamen habe ich Ihm gesagt, dass er jetzt zu mir kommen soll und die Gross- und Urgrossmutter jetzt in Ruhe lassen solle.

Er ignorierte mich, obwohl Ihn die Urgrossmutter auch noch ermahnt hat. Als er dann nach einer Stunde zu uns in die Wohnung gekommen ist, habe ich Ihm erklärt, dass ich das nicht toll fände und ich mir wünsche, dass er besser gehorche.

Ganz wichtig ist, dass du gut vorausplanst. D.h dass du deinem Sohn immer sagst, was als nächstes passiert. Versuch den Tag in kleinen Schritten zu erklären. Also am morgen z.B "So, ich räume jetzt die Küche auf, du kannst in der Zeit etwas ruhig für dich spielen. Wenn ich fertig bin, komme ich zu dir und dann können wir zusammen etwas machen." Erklär ihm immer was als nächstes passiert und was DU von ihm erwartest, was er tun soll.

Für spezielle Situationen, wie z.B auf den Spielplatz gehen, zum Einkaufen, Besuch bei Freunden, ins Restaurant gehen usw... würde ich dir folgendes empfehlen:

1. Gute Vorbereitung
Sag ihm genau wo ihr hingeht, was passiert, wie lange usw. Mach mit ihm zusammen eine Einkaufsliste. Schaut was ihr alles braucht und schreibt es auf einen Zettel. Er darf ja vielleicht auch einen machen, er kann auch einen zeichnen. Sag ihm, dass ihr nur das kauft was auf dem Zettel steht.

2. Regeln festlegen
Besprich mit ihm die Regeln. Sag ihm was du genau von ihm erwartest. Positiv formulieren "Ich möchte, dass du im Geschäft bei mir bleibt. Ich habe Angst, dich sonst zu verlieren." Evt. kannst du ihn ja selber danach fragen, was passieren kann, wenn er wegläuft.

3. Belohnungen abmachen
Besprecht zusammen, was passiert, wenn er sich gut an die Abmachungen hält. z.B zusammen etwas trinken gehen, auf den Spielplatz, ein Dessert nach dem Mittagessen, ein Büechli schauen usw.

4. Konsequenzen einsetzen
Wenn es nicht klappt, sei bereit logische Konsequenzen einzusetzen. Also z.B keine Belohnung oder das kleine Einkaufswägeli zurück bringen, einen Moment in den Wagen sitzen, einen Moment mit ihm rausgehen und auf die Treppe sitzen. Sag ihm dann immer warum du es tust. "Du bist jetzt grad davon gelaufen, obwohl wir abgemacht haben, dass du bei mir bleibst, deshalb gehen wir jetzt kurz raus, oder deshalb gehen wir nach dem einkaufen nicht mehr auf den Spielplatz.

5. Nachbesprechen
Sag ihm was gut war, lobe ihn dafür und sage ihm auch , was er evt. das nächste Mal noch besser machen könnte.

In deiner Situation mit der Schwiegermutter hättest du folgendes tun/sagen können: "Du gehst jetzt mit dem Grosi die Urgrossmutter abholen. Ihr fahrt beide zum Spital, parkiert dort und holt die Urgrossmutter ab. Danach kommt ihr zusammen wieder nach Hause. Wenn ihr zu Hause seid, dann möchte ich, dass du wieder zu mir kommst.Die beiden wollen dann nämlich zusammen Mittagessen. Wir beide essen dann zusammen hier bei uns.
Wenn du dann gleich kommst, ruhig und ohne zu murren, dann können wir z.B am Nachmittag noch etwas zusammen machen.
Lobe ihn dann wenns geklappt hat, lass die Belohnung weg wenns nicht klappt.



Heute Abend das selbe Spiel... Er möchte noch schnell zu seiner Grossmutter gehen. Sie haben aber Besuch und ich wollte nicht, dass er rüber zur Grossmutter geht. Ich habe Ihm also ein klares Nein gesagt und Ihm erklärt, dass er hierbleiben soll und wieso. Er ignoriert mich und geht zur Grossmutter.

Vielleicht ist er sich gewohnt, dass er am Abend noch schnell bei ihr vorbeischauen kann.
Wenn du das schon vorher weisst, dann künde ihm das schon vorher an. Sag ihm: "Heute abend hat die Oma Besuch und ich möchte, dass du heute abend hier bleibst. Wir können dafür zusammen ein Spiel machen."


Ich humple mit den Stöcken hinterher und hole Ihn zurück. Ich habe Ihm gesagt, dass er auf die Treppe gehen soll da wir ja heute Mittag über die gleiche Situation miteinander gesprochen hätten und er nicht gehorcht hat. Er hat mir die Krücken weggezogen, so dass ich fast gestürtzt bin und die steigerte meine Ärger noch mehr. Jetzt wurde ich natürlich laut und fordete Ihn auf au die Treppe zu sitzen. In diesem Moment versteckt er sich hinter meiner Frau. Mein Frau sagt nur, dass er aufhören soll und ich solle nicht so streng sein. (Die Story vom Mittag kannte sie aber bereits) Dann bin ich wieder ausgerastet und habe Ihn an den Haaren gezogen und gesagt er solle auf die Treppe gehen. Das fand meine Frau gar nicht toll und am Schluss hatte mein Sohn seinen Willen und wir unseren absoluten Supergau in dem ich meiner Frau natürlich Vorwürfe machte und Ihr mitteilte, dass Sie mir nie den Rücken stärke...

color=darkred]Du hast das natürlich gut erkannt. Ihr beide müsst unbedingt am gleichen Strick ziehen. Es geht nicht, dass ihr euch vor eurem Sohn streitet und er euch gegeneinander ausspielen kann.
Überlegt euch beide einmal: Was möchtet ihr beide, dass sich am Verhalten eures Sohnes ändert? Was möchtet ihr bei eurem eigenen Verhalten gerne ändern? Wenn beide Elternteile unterschiedlicher Meinung sind und keine gemeinsame Linie finden, dann ist es oft hilfreich, sich gemeinsam mal mit dem Thema Erziehung auseinanderzusetzen. Ich würde euch empfehlen, dass ihr euch vielleicht mal überlegt, ob ihr nicht gemeinsam Mal einen Kurs besuchen wollt, damit ihr beide vom gleichen sprecht und eurem Sohn als "Team" gegenüber treten könnt. Es würde alles ungemein erleichtern![/color]


Ich bin verzweifelt! Ich möchte doch nur das mein Sohn die Grenzen akzeptiert und auf mein Wort hört, so dass ich nicht immer laut werden muss oder sogar an den Haaren ziehen muss!

ich habs oben schon geschrieben:
Drohen ist nie ein gutes Mittel. Dein Sohn wird so lernen, dass er immer erst gehorchen muss, wenn ihr droht, schimpft laut wird, oder auf 3 zählt.
Diskutieren kann manchmal hilfreich sein, wenn man mit dem Kind zusammen eine Lösung für ein Problem suchen muss. Wenn man zusammensitzt und ihm sagt, was genau das Problem ist und man dann nicht immer selber grad die Lösung gibt, sondern miteinander versucht nach Lösungen zu suchen. Welche Alternativen hat er? Was könnte er an Stelle seines jetzigen Verhaltens tun? Kinder haben oft sehr gute Ideen und können so das Problem auch besser nachvollziehen. Und wie ich schon oben erklärt habe: Regeln abmachen, wenn ein Problemverhalten immer wieder vorkommt.


Ich möchte doch nur eine harmonische Beziehung zu meinem Sohn ! Schliesslich ist er ja mein Sohnemann und mein ganzer Stolz!

Und ich möchte das meine Frau mir in solchen Situation den Rücken stärkt, auch wenn ich schon ab und zu zu streng bin.

Liebevoll aber konsequent, wäre besser! :-)


Ich bin für jeden Erfahrungsaustausch dankbar und für Tipps noch mehr.

Danke und Grüsse

Tinu

So, ganz viele Tipps und Anregungen. Druck dir das Ganze am besten mal aus und lies alles in Ruhe durch. Und denk dran: Das meiste der Problemverhalten, die dein Sohn zeigt, ist antrainiert (da seid ihr Beide nicht ganz unschuldig daran). Ihr könnt es ihm, mit eurer Hilfe, wieder abtrainieren und neues Verhalten lehren. Frage nach, wenn du etwas nicht verstanden hast. Melde dich für Feedback und gib mir am besten noch ein paar konkrete Beispiele, dann kann ich dir noch genauere Tipps geben.
Liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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