Das ewige Schlafproblem....

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Das ewige Schlafproblem....

Beitragvon LillyBee » 25.07.2013, 14:59

Huhu,

eine ganze Weile war ich nicht mehr hier... Man hat immer ZU viel zu tun...

Ich habe aber schon ewig ein Problem mit meiner Tochter die jetzt im September 2 Jahre wird.
Das Problem begann als sie ca. 6 Monate alt war und hat sich seither nur sehr wenig geändert...
Ich hatte auch hier im Forum schonmal ein paar Fragen gestellt als es ziemlich schlimm war.
Diese extrem schlimme Phase haben wir hinter uns aber geblieben ist das Hauptproblem.

Der Schlaf meiner Tochter sieht so aus:
Ich brauche EWIG um einzuschlafen und wache Nachts alle 2-3 Stunden auf und weine wenn meine Mama kommt und dann wieder geht.

Also das Einfschlafproblem haben wir schon immer. Sie braucht eeeewig um einzuschlafen, kann schonmal gut 3 Stunden dauern. Manchmal ist sie ruhig, manchmal kaspert sie rum aber oft ist sie einfach nur quengelig oder weint regelrecht bitterlich.
Wenn sie dann mal schläft dann extrem unruhig. Man kann alle 2 Minuten sehen wie sie sich dreht und wendet. Sie wacht meist kurzerhand wieder auf und ist völlig am Boden zerstört. Sie ruft dann kläglich nach mir. Ich habe dabei allerdings nicht das Gefühl dass sie das aus Spaß macht sondern dass sie wirklich zu tiefst traurig ist.
Manchmal gebe ich ihr noch etwas verdünnten Saft zum trinken und den nimmt sie auch dankend an aber wenn ich in Richtung Tür gehe höre ich gleich ein weinerliches "Mama".

Man muss dazu schildern, dass in den letzten Monaten unendlich viel passiert ist. Sie hatte Anfang des Jahres fast alle 2 Wochen Fieberkrämpfe und lag 2 mal im Krankenhaus (mit mir) zusammen. Sie war unheimlich oft krank. Ihre Erzieherin in der Krippe ist in Rente gegangen und an ihr hing sie sehr. Die jetztige Erzieherin war allerdings vorher auch schon immer da (sie waren immer zu 2.). Dazu kam das Hochwasser und die 4 Wochen in denen wir nicht zu Hause wohnen konnten. Und die endgültig zerschmetternde Diagnose für meinen Sohn dass er eine shizophrene Kindliche Psychose hat. Gut, dass er was hatte wussten wir aber jetzt ist es quasi amtlich.

Nun raubt mir meine Tochter aber seit ihrer Geburt meinen Schlaf. Seither habe ich kaum eine Nacht durchgeschlafen, ich kann die Nächte an 2 Händen abzählen... Mein Sohn benötigt eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit aber mittlerweile bin ich einfach nur noch dauergereizt.

Generell ist sie extrem zickig. Sie spielt eher mit dem Essen als dass sie es wirklich isst, was sie nicht bekommt wird lauthals eingefordert und wenn ihr was nicht gefällt wirft sie sich gleich theatralisch auf den Boden. Erstaunlich ist aber, dass sie in der Krippe ganz und gar nicht so ist. Nie zickig, nie schlecht gelaunt. Sie ist nur nicht zu bändigen. In der Krippe wird sie "die wilde Hilde" genannt. Sie steht nie still.
Zu Hause steht sie auch nie still. Sie hat irgendwie immer was zu tun. Man kann eigentlich nur 2 Minuten (wenn überhaupt) mit ihr ein Buch ansehen.
Gut, bisher fand ich das nicht weltbewegend, sie ist eben sehr temperamentvoll, im Gegensatz zum Rest der Familie :D
Ich hab aber irgendwie das Gefühl, sie nicht beruhigen zu können. Dass sie Abends und Nachts so viel verarbeiten muss, dass sie einfach nicht ruhig schlafen kann. Dass sie überfordert ist bzw. sich selbst überfordert.

Was das schlafen angeht haben wir nun alles durch was in Lehrbüchern steht. Wir haben versucht sie in unser Bett zu nehmen aber dort schläft sie nicht - gar nicht. Sie will es gern aber sie hampelt nur rum. Wir haben mit ihr zusammen ein neues Bett gekauft, eines aus dem sie aufstehen KANN wenn sie wöllte. Ein Glück tut sie das nicht :) Sie bleibt schön brav im Bett aber jammert und quengelt.
Wir haben Kräuter, Säfte und alles mögliche probiert, haben ein fester Ritual, haben an ihrem Bett gesessen , in ihrem Bett gelegen und sie getröstet oder oder regelrecht bestochen. Ich erfülle ihr immer einen einzigen Extrawunsch. Ich sage ihr auch, dass ich nur eine Sache mache (z.b Ventilator an weil es zu warm ist) und dann wieder rausgehe. Aber schon bei dem Wort rausgehen gerät sie in Panik und versucht es mit allen Mitteln zu verhindern. Ich versuche es ihr auch zu erklären, vorher schon. Ich sage z.B. "Ich bleibe jetzt 2 Minuten bei dir und dann gehe ich wieder raus". Ich beobachte sie dann immer über den Babymonitor. Sie weiß auch genau das ich sie sehen kann. Sie zeigt ihre Leiden immer in die Kamera....

Nichts ändert irgendwas....

Sie ist nur zufrieden wenn sie mich sehen kann. Wenn ich aber bei ihr bin, schläft sie nicht ein. Im Krankenhaus brauchte sie 8 Stunden um zu schlafen obwohl sie total K.O. war.

Neuerdings ist sie einfach nur noch traurig. Wenn ich sie in der Kirppe abgebe weint sie, wenn ich komme klammert sie sich an mich. Die Erzieherin meint dass sie oft einfach nur weint und nach Mama und Papa fragt. (was sie vorher nie getan hat) Wenn sie Nachts aufwacht weint sie auch wenn ich sie drücke und tröste und man hat einfach das Gefühl, dass sie wirklich zu tiefst traurig ist oder Angst hat allein zu sein. Wir haben sie nie allein gelassen oder weinen/schreien lassen. Wir waren aber trotzdem immer konsquent. Manchmal, wenn es ganz schlimm ist, nehme ich sie kurz in mein Bett. Letztens war sie erst zufrieden als alle Familienmitglieder zusammen mit ihr in einem Raum lagen.Sie ist auch kreativ.... Wenn sie im Bett ist hat sie dann plötzlich eine "AUA", muss aufs Töpfchen oder es sind 3 Tropfen in der Windel. Ihr ist kalt oder warm oder zu dunkel oder zu hell... Irgendwas ist immer... Dennoch geht sie freiwillig und gern ins Bett. Wenn sie müde ist verlangt sie sogar danach.

Nun nach diesem halben Roman bleiben die Fragen : was zum Teufel kann ich machen, damit sie einfach mal in Ruhe schlafen kann. Was ist nur mit ihr? Wie kann ich ihr diese tiefe Traurigkeit und diese Verlustangst nehmen ohne dabei inkonsequent zu werden?

Vielleicht weiß jemand einen Rat :)
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Gandhi)
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Re: Das ewige Schlafproblem....

Beitragvon Kathrin Buholzer » 06.08.2013, 00:11

Huhu,

eine ganze Weile war ich nicht mehr hier... Man hat immer ZU viel zu tun...

Ich habe aber schon ewig ein Problem mit meiner Tochter die jetzt im September 2 Jahre wird.
Das Problem begann als sie ca. 6 Monate alt war und hat sich seither nur sehr wenig geändert...
Ich hatte auch hier im Forum schonmal ein paar Fragen gestellt als es ziemlich schlimm war.
Diese extrem schlimme Phase haben wir hinter uns aber geblieben ist das Hauptproblem.

Der Schlaf meiner Tochter sieht so aus:
Ich brauche EWIG um einzuschlafen und wache Nachts alle 2-3 Stunden auf und weine wenn meine Mama kommt und dann wieder geht.

Also das Einfschlafproblem haben wir schon immer. Sie braucht eeeewig um einzuschlafen, kann schonmal gut 3 Stunden dauern. Manchmal ist sie ruhig, manchmal kaspert sie rum aber oft ist sie einfach nur quengelig oder weint regelrecht bitterlich.

Also da kann irgend etwas nicht stimmen. 3 Stunden um einzuschlafen? Da würd ich dir empfehlen, einmal den ganzen Tagesablauf aufzuschreiben. Wann steht sie auf, was tut sie, Mittagsschlaf? Wann und wie lange? Wann geht sie am Abend ins Bett und dann den Ablauf etwas anzupassen. Wenn sie so lange wirklich nicht einschlafen kann, dann ist sie einfach nicht müde. Wenn du das ausschliessen kannst, dann würde ich das mal mit einem Arzt besprechen.

Wenn sie dann mal schläft dann extrem unruhig. Man kann alle 2 Minuten sehen wie sie sich dreht und wendet.

Bist du denn ständig bei ihr, dass du das siehst?
Wie sieht denn das Abendritual aus? Wo schläft sie? Wie läuft das ab beim Gute Nacht sagen? Bringst du sie denn immer ins Bett? Oder auch mal dein Mann/Partner?


Sie wacht meist kurzerhand wieder auf und ist völlig am Boden zerstört. Sie ruft dann kläglich nach mir. Ich habe dabei allerdings nicht das Gefühl dass sie das aus Spaß macht sondern dass sie wirklich zu tiefst traurig ist.

Ist sie denn auch wirklich wach?

Manchmal gebe ich ihr noch etwas verdünnten Saft zum trinken und den nimmt sie auch dankend an aber wenn ich in Richtung Tür gehe höre ich gleich ein weinerliches "Mama".

Stell ihr doch ein Wasserfläschchen hin. Eine Art "Zaubertrank", dann kann sie selber einen Schluck nehmen, wenn sie Durst hat. Wenn du ihr das ständig bringst, dann gewöhnt sie sich daran und sie hat sich eingeprägt, dass sie einfach weinen muss und dann kommt die Mama und bringt ihr was. Ausserdem ist es einfach auch nicht gut für DEINE Gesundheit. Du kannst doch nicht praktisch jede Nacht aufstehen, um ihr etwas zu Trinken zu bringen.

Man muss dazu schildern, dass in den letzten Monaten unendlich viel passiert ist. Sie hatte Anfang des Jahres fast alle 2 Wochen Fieberkrämpfe und lag 2 mal im Krankenhaus (mit mir) zusammen. Sie war unheimlich oft krank. Ihre Erzieherin in der Krippe ist in Rente gegangen und an ihr hing sie sehr. Die jetztige Erzieherin war allerdings vorher auch schon immer da (sie waren immer zu 2.). Dazu kam das Hochwasser und die 4 Wochen in denen wir nicht zu Hause wohnen konnten. Und die endgültig zerschmetternde Diagnose für meinen Sohn dass er eine shizophrene Kindliche Psychose hat. Gut, dass er was hatte wussten wir aber jetzt ist es quasi amtlich.

Was sagt denn der Arzt dazu? Gibt es bestimmte Gründe, dass sie so oft krank war?

Nun raubt mir meine Tochter aber seit ihrer Geburt meinen Schlaf. Seither habe ich kaum eine Nacht durchgeschlafen, ich kann die Nächte an 2 Händen abzählen... Mein Sohn benötigt eigentlich viel mehr Aufmerksamkeit aber mittlerweile bin ich einfach nur noch dauergereizt.

Bist du denn Alleinerziehend? Hast du keine Hilfe? Einen Mann/Partner? Grosseltern? Patentante, Freundin? Die dich unterstützen und deine Tochter einmal nehmen könnte?

Generell ist sie extrem zickig.

Kein Wunder, wenn sie so wenig am Stück schläft...

Sie spielt eher mit dem Essen als dass sie es wirklich isst, was sie nicht bekommt wird lauthals eingefordert und wenn ihr was nicht gefällt wirft sie sich gleich theatralisch auf den Boden.

Und was tust du dann, wenn sie sich auf den Boden wirft oder das Essen einfordert?

Erstaunlich ist aber, dass sie in der Krippe ganz und gar nicht so ist. Nie zickig, nie schlecht gelaunt. Sie ist nur nicht zu bändigen. In der Krippe wird sie "die wilde Hilde" genannt. Sie steht nie still.
Zu Hause steht sie auch nie still. Sie hat irgendwie immer was zu tun. Man kann eigentlich nur 2 Minuten (wenn überhaupt) mit ihr ein Buch ansehen.
Gut, bisher fand ich das nicht weltbewegend, sie ist eben sehr temperamentvoll, im Gegensatz zum Rest der Familie
Ich hab aber irgendwie das Gefühl, sie nicht beruhigen zu können. Dass sie Abends und Nachts so viel verarbeiten muss, dass sie einfach nicht ruhig schlafen kann. Dass sie überfordert ist bzw. sich selbst überfordert.

Ich hab so ein bisschen das Gefühl, dass du es wirklich sehr gut machen willst. Vielleicht zu gut. Dass du alles daran setzt, ihre Wünsche zu erfüllen, ständig present zu sein, dich vielleicht selber ein bisschen vergisst? Es ist toll und wunderbar für sein Kind da zu sein, aber mann MUSS auch auf seine eigenen Bedürfnisse achten, sonst geht man zu Grunde.

Was das schlafen angeht haben wir nun alles durch was in Lehrbüchern steht. Wir haben versucht sie in unser Bett zu nehmen aber dort schläft sie nicht - gar nicht. Sie will es gern aber sie hampelt nur rum. Wir haben mit ihr zusammen ein neues Bett gekauft, eines aus dem sie aufstehen KANN wenn sie wöllte. Ein Glück tut sie das nicht Sie bleibt schön brav im Bett aber jammert und quengelt.

Manchmal muss man eine Strategie auch ein paar Wochen/Monate einfach durchziehen. Auch wenn sie jammert und quengelt. Ist das halt so. Wenn du diesen "Einschlaf-Moment" ständig wieder unterbrichst, in dem du rein gehst, kommt sie nicht zur Ruhe.

Wir haben Kräuter, Säfte und alles mögliche probiert, haben ein fester Ritual, haben an ihrem Bett gesessen , in ihrem Bett gelegen und sie getröstet oder oder regelrecht bestochen. Ich erfülle ihr immer einen einzigen Extrawunsch. Ich sage ihr auch, dass ich nur eine Sache mache (z.b Ventilator an weil es zu warm ist) und dann wieder rausgehe. Aber schon bei dem Wort rausgehen gerät sie in Panik und versucht es mit allen Mitteln zu verhindern. Ich versuche es ihr auch zu erklären, vorher schon. Ich sage z.B. "Ich bleibe jetzt 2 Minuten bei dir und dann gehe ich wieder raus". Ich beobachte sie dann immer über den Babymonitor. Sie weiß auch genau das ich sie sehen kann. Sie zeigt ihre Leiden immer in die Kamera....

Genau das ist das Problem. Es ist zu einem RIESIGEN Thema geworden. Warum beobachtest du sie? Schalte doch diesen Monitor einfach aus. Bleib ein bisschen bei ihr und geh dann einfach raus. Fertig. Für sie wird es sonst zu einer richtigen "Show". Sie weiss, dass du so viele Dinge tust, nur damit sie endlich schläft und sie hat deshalb ungeheuer viel Aufmerksamkeit.

Nichts ändert irgendwas....

Sie ist nur zufrieden wenn sie mich sehen kann. Wenn ich aber bei ihr bin, schläft sie nicht ein. Im Krankenhaus brauchte sie 8 Stunden um zu schlafen obwohl sie total K.O. war.

Weil sie sich das wahrscheinlich so angewöhnt hat. Hat sie schon mal auswärts übernachtet? Wahrscheinlich nicht, oder?
Weisst du. Man kann sein Kind nicht IMMER glücklich und zufrieden machen. Manchmal ist ein Kind halt einfach ein bisschen unzufrieden, sauer, wütend, enttäuscht. Möchte gewisse Dinge anders haben, als die Mama. Aber das ist normal und muss so sein. Sie ist sich das jetzt gewohnt, dass du das immer alles so hinbiegst, damit es für sie stimmt. Aber das geht nicht. Du musst auch für dich schauen.


Neuerdings ist sie einfach nur noch traurig. Wenn ich sie in der Kirppe abgebe weint sie, wenn ich komme klammert sie sich an mich. Die Erzieherin meint dass sie oft einfach nur weint und nach Mama und Papa fragt. (was sie vorher nie getan hat)

Auch das ist doch nicht so schlimm. Dann weint sie ein bisschen und wenn sie dann abgelenkt ist, vergisst sie es wieder.

Wenn sie Nachts aufwacht weint sie auch wenn ich sie drücke und tröste und man hat einfach das Gefühl, dass sie wirklich zu tiefst traurig ist oder Angst hat allein zu sein.

Du kannst sie am Tag ausgiebig trösten, aber in der Nacht ist Schlafenszeit. Aber ich finde, auch wenn das für dich vielleicht jetzt ein bisschen hart klingt, du musst ihr beibringen, dass du in der Nacht nicht ständig wegen ihr auf Trab sein kannst.

Wir haben sie nie allein gelassen oder weinen/schreien lassen. Wir waren aber trotzdem immer konsquent. Manchmal, wenn es ganz schlimm ist, nehme ich sie kurz in mein Bett. Letztens war sie erst zufrieden als alle Familienmitglieder zusammen mit ihr in einem Raum lagen.

Genau das ist das Problem. Sie weiss, dass ihr den Wunsch erfüllt. Irgendwann, so lange sie Theater macht. Wenn das für euch so stimmt, dann will ich auch gar nicht dagegen reden. Aber so wie ich das in diesem Text heraus spüre, tut es das nicht mehr.

Wie viel Aufmerksamkeit du ihr gibst, das liegt an dir. Oft ist es halt so, dass man schnell man alles liegen lässt und gleich springt, wenn die lieben Kleinen etwas von einem wollen. Das gewöhnen sie sich dann halt auch recht schnell an.
Wichtig ist, dass du sie zur Selbständigkeit erziehst. Ich kann dir mal ein paar grundsätzliche Tipps zum Thema Selbstständig werden geben:

Es ist sehr wichtig ist, dass wir als Eltern und Erwachsene Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder haben. Wir müssen ihnen etwas zutrauen und ihnen auch Erfahrungsräume öffnen. D.h nicht immer grad alles selber erledigen (auch wenns oft schneller geht und bequemer ist). Wenn das Kind etwas nicht schafft, vielleicht deshalb auch wütend wird, nimm ihm nicht immer die Arbeit ab und präsentier ihm grad die Lösung. Versuch zusammen mit ihm eine Lösung zu finden. Frag ihn, was er tun wollte und was nicht geklappt hat und überlegt euch, wie er das jetzt anpacken könnte. Gib ihm Tipps und Hilfestellungen aber erledige es nicht für ihn.
Die Kinder können oft viel mehr, als wir ihnen zutrauen und oft auch mehr, als wir gedacht haben. Viele Eltern und Erwachsene räumen ihnen Kindern jedes Steinchen aus dem Weg und möchten sie auch vor allem bewahren. Sie sind fast pausenlos beschäftigt, ihre Wünsche zu erfüllen. Trotzdem ist das Kind oft unzufrieden und quengelig. Überleg dir einmal wie du dich fühlen würdest, wenn du ein unselbstständiger Erwachsener wärst.
Genau so muss sich auch ein unselbstständiges Kind fühlen, so nach dem Motto: "ich kann das nicht allein, ich brauche ständig einen Erwachsenen um mich herum, ohne Erwachsene bin ich hilflos, ich kann es eh nicht allein, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Die Erwachsenen müssen immer für mich da sein, damit meine Wünsche erfüllt werden. Sie müssen sich pausenlos mit mir beschäftigen, sonst wirds mir Langweilig und ich mache Blödsinn."
Ein unselbstständiges Kind hat auch das Gefühl, dass es Dinge im Alltag gar nicht selber erledigen kann, weil sie ihm ja meistens von einem Erwachsenen abgenommen werden. Häufig unterstützen wir dieses Gefühl mit Aussagen wie: "Dafür bist du noch zu klein, warte ich helf dir, du kannst das noch nicht." Das Kind wird abhängig von den Erwachsenen und es lernt auch nicht Verantwortung zu übernehmen und auch die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Es wird bequem egoistisch und nützt andere aus. Ausserdem ist ihm oft Langweilig, weil es gar nie richtig gelernt hat sich selber zu beschäftigen. Ein unselbstständiges Kind hat oft wenig Selbstwertgefühl. Es ist oft unsicher, manchmal schüchtern, mutlos aber auf alle volle hat es ganz hohe Ansprüche an uns Eltern und wird zum Tyrannen. Das vor allem auch, weil es wenig Widerstand spürt und auch nicht gelernt hat mit unangenehmen Situationen fertig zu werden.

Ein Kind zur Selbstständigkeit erziehen heisst nicht, ihm alles erlauben, alles durchgehen lassen. Es ist das Gegenteil von abhängig sein, angewiesen sein auf den anderen. Also möglichst früh, das selber zu tun, was möglich ist, ohne dass jemand hilft oder es für einen erledigt.
Was heisst das jetzt genau? Versuch immer wieder im Alltag dem Kind die Möglichkeit zu geben, Dinge zu entdecken, selber auszuprobieren, ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun". Wir unterschätzen unsere Kinder ganz häufig und sind erstaunt, wie viel sie schon selber können. Es ist nicht immer ganz einfach und es ist oft auch anstrengender, mit mehr Zeit und Energie verbunden, wenn wir versuchen unsere Kinder zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen. Doch wenn wir es tun, dann werden die Kinder auch weniger am eigenen "Rockzipfel" hängen.

Lass sie die Dinge die sie selbst tun können auch selber tun. Beobachte sie und wenn du merkst, dass sie Hilfe brauchen, dann sei ihnen eine Stütze, zieh dich aber dann auch wieder zurück.


Sie ist auch kreativ.... Wenn sie im Bett ist hat sie dann plötzlich eine "AUA", muss aufs Töpfchen oder es sind 3 Tropfen in der Windel. Ihr ist kalt oder warm oder zu dunkel oder zu hell... Irgendwas ist immer...

So lange du immer springst und das in Ordnung bringst, wird sich das auch nicht ändern. :-) Verstehst du was ich meine?

Dennoch geht sie freiwillig und gern ins Bett. Wenn sie müde ist verlangt sie sogar danach.

Nun nach diesem halben Roman bleiben die Fragen : was zum Teufel kann ich machen, damit sie einfach mal in Ruhe schlafen kann. Was ist nur mit ihr? Wie kann ich ihr diese tiefe Traurigkeit und diese Verlustangst nehmen ohne dabei inkonsequent zu werden?

Ein bisschen mehr für dich schauen, nicht zu nah an ihr dran zu sein, "weniger ist mehr", Hilfe anbieten wenn es nötig ist, aber es nicht selber erledigen "Hilf mir, es selbst zu tun." Unterstützung holen.

Schau mal was du damit anfangen kannst, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin

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