wenn er nicht mehr weiter weiss dan will er drein hauen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

wenn er nicht mehr weiter weiss dan will er drein hauen

Beitragvon pascale » 17.04.2013, 21:18

liebe kathrine

unser junge ist 6 und er ist einer der weiss was er will. er war schon von klein auf sehr körper betont. dass heisst, wenn er kontakt aufnehmen wollte mit anderen kindern ging dass zuerst über den körper.
heute geht schon mehr über den kopf und wir sind stetig dran dass er mehr verstand als handlichkeit braucht. jedoch brennt es immer wieder durch. vorallem bei seinem 1 jahre jüngerem geschwister. wenn er in einer situation ist in der er nicht mehr weiterkommt holt er aus. auch wenn er emotional betüpft ist lässt er dies zu hause nach dem kinder garten gerne körperlich am schwächsten familienmitglied raus. ich denke es ist eine lebensaufgabe für ihn seinen emotionen ein anderes ventil zu geben. ein werkzeug zu finden dass ihm hielft und uns. nur was und wie . je nach phase gelingt es mir besser damit um zu gehen. momentan ist gerade wieder eine welle. da beide geschwister sehr nah aufeinander sind und beide impulsive typen sind wächst es mir manchmal über den kopf. zurzeit haben wir ein regelblatt wo dieser punkt drauf ist und verinbart ein wort zu gebrauchen dass sie ausgewählt haben. aber was für eine konsequenz wenn er es wieder macht?

ich danke dir für eine antwort
pascale
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Re: wenn er nicht mehr weiter weiss dan will er drein hauen

Beitragvon Kathrin Buholzer » 26.04.2013, 11:20

liebe kathrine

unser junge ist 6 und er ist einer der weiss was er will. er war schon von klein auf sehr körper betont. dass heisst, wenn er kontakt aufnehmen wollte mit anderen kindern ging dass zuerst über den körper.
heute geht schon mehr über den kopf und wir sind stetig dran dass er mehr verstand als handlichkeit braucht. jedoch brennt es immer wieder durch. vorallem bei seinem 1 jahre jüngerem geschwister. wenn er in einer situation ist in der er nicht mehr weiterkommt holt er aus. auch wenn er emotional betüpft ist lässt er dies zu hause nach dem kinder garten gerne körperlich am schwächsten familienmitglied raus. ich denke es ist eine lebensaufgabe für ihn seinen emotionen ein anderes ventil zu geben. ein werkzeug zu finden dass ihm hielft und uns. nur was und wie . je nach phase gelingt es mir besser damit um zu gehen. momentan ist gerade wieder eine welle. da beide geschwister sehr nah aufeinander sind und beide impulsive typen sind wächst es mir manchmal über den kopf. zurzeit haben wir ein regelblatt wo dieser punkt drauf ist und verinbart ein wort zu gebrauchen dass sie ausgewählt haben. aber was für eine konsequenz wenn er es wieder macht?

Das ist ganz typisch. Gerade wenn die Kleineren älter werden und in das Terrain der Grösseren einbrechen, fangen die Auseinandersetzungen an. Für die älteren Geschwister ist das oft nicht leicht, weil sie sozusagen vom „Thron“ gestossen werden.
Gerade wenn die kleineren Kinder grösser werden, müssen ältere Geschwister vieles (auch gerade im Umgang mit ihnen) wieder neu lernen. Sie wird sicher auch gemerkt haben, dass der Kleine manchmal vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit kriegt als vielleicht eine Zeitlang vorher, weil er ja eben jetzt mobil ist und recht viel Betreuung braucht. Das kann gut sein, dass ihn das ärgert. Oft steigen an die "Grösseren" auch rasch die Erwartungen. Obwohl sie selber noch klein sind, hat man als Eltern dann das Gefühl, das sie doch jetzt "vernünftig" sein sollen, dies und jenes besser machen sollen und das am liebsten von heute auf morgen.
http://elternplanet.ch/2011/05/eifersuc ... elt-kommt/
Schau, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst, sich zurück zu ziehen. Gerade wenn er ein jüngeres Geschwister hat, das immer und überall ständig um ihn rum ist und auch mithelfen möchte. Schau, dass er z.B im Zimmer einen Ort hat, wo es nicht hinkann. Er darf auch mal alleine etwas machen. Überleg dir, ob es z.B auch eine Möglichkeit gibt, dass er z.B in einen Verein geht, ins Turnen oder ähnliches.
Manchmal befindet man sich so ein bisschen in einer Negativspirale. Sieht alles nur noch schwarz und hat das Gefühl, man redet und redet und niemand hört zu.
Ganz wichtig ist, dass du versuchst, den Fokus aufs Positive zu legen. Überleg dir einmal, was dein Junge denn eigentlich alles gut kann. Das ist nämlich eine ganze Menge.
Immer wenn etwas gut läuft, dann lobe und ermutige ihn. Sag ihm genau, was dir gefallen hat und gibt ihm vor allem dann ein Feedback, wenn es gut läuft. Du wirst merken, dass er dieses Lob aufsaugen wird wie ein Schwamm und strahlen wird.
Achte dich auch einmal in welchen Situationen das passiert.Ist es ihm Langweilig, sucht er Aufmerksamkeit, wollte er ihr etwas helfen, ist er unsicher?
Zeig ihm auch immer wieder Alternativen auf? Wie könnte er denn sonst noch reagieren? Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch?
Ich weiss nicht, ob du Bachblüten kennst. Als Ergänzung könnte ich mir das bei deinem Sohn gut vorstellen. Funktioniert bei meinen Kids sehr gut. Evt. die Nr. 18 Impatiens oder Nr.15 Holly. Am besten mal nach Ungeduld, Agressiv, Impulsiv, überschüssige Emotionen googeln oder mal in einer Apotheke nachfragen.
Wenn dieses grobe Verhalten wirklich immer wieder eingesetzt wird, dann würde ich empfehlen ihn einen Moment in eine Auszeit zu bringen. Ein "Ortswechsel", also das Kind aus der Situation rausnehmen, es etwas "runter fahren" zu lassen kann da helfen. Wie du eine Auszeit richtig anwendest siehst du hier:

http://elternplanet.ch/2012/01/wie-funk ... e-auszeit/

Mit dem Einsetzen der Auszeit ist das Problem aber nicht gelöst. Es geht nur darum, ihm in der Situation fürs negative Verhalten nicht zu viel Aufmerksamkeit zu geben. Damit sich sein Verhalten ändert, braucht es aber sicherlich noch viele andere Anstrengungen. Bachblüten hab ich dir vorgeschlagen, Alternativen aufzuzeigen auch.
Vielleicht findest du für ihn auch noch etwas, das er in seiner Freizeit tun kann, damit er seine Energie loswerden oder sie sinnvoll einsetzen kann. Karate vielleicht, Pfadi. Schau doch mal, was es bei euch in der Umgebung so gibt.
Versuch ihn ausserdem viel miteinzubeziehen. Lass ihn viel mithelfen, lobe und ermutige ihn und zeig ihm immer wieder wie stolz du auf ihn bist und schau dass er auch gewisse Sachen machen darf, die man als grosser Bruder machen darf. z.B etwas länger aufbleiben, einmal mit Mama oder Papa alleine etwas unternehmen.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin


ich danke dir für eine antwort
pascale
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