Föpplifritz

Liebe Katrin
Ich bin Fan von dir und finde deine Seite und deine Tipps einfach toll. Und deine Texte sprechen mir oft aus der Seele (Weihnachtsgeschenke basteln, Räbeliechtliumzug, etc.). Herzlichen Dank für deine Arbeit. Ich werde dich auf jeden Fall endlich zum Essen einladen, habe es mir schon so oft vorgenommen;-)
Ich habe zwei Buben. Der Grosse ist sechs und der Kleine zwei. Es sind zwei herzige wilde Racker. Der Grosse hatte schon als Baby eine grosse Wut im Bauch und die hat er manchmal immer noch. Anfang letzten Jahres hatte er teilweise sehr schlimme Wutanfälle, die er früher nicht hatte. Oft war das der Fall, wenn etwas nicht genau so gelaufen ist, wie er wollte. Da haben wir ihm Bachblüten (Holly) gegeben, nachdem ich den Tipp bei dir gesehen habe. Das hat gut geholfen. Er hat auf jeden Fall weniger Wutanfälle.
Er ist sehr kreativ, bastelt und malt sehr gerne, hat eine grosse Fantasie, schliesst schnell Freundschaften, geht gern in den Kindsgi (den zweiten) und baut im Moment stundenlang Legos zusammen. Er macht mir auch herzige Bastelsachen und pflückt mir im Sommer Sträusschen. Und er macht wirklich sehr viele Sachen gut, was wir ihm auch sagen. Nun sind es zwei Dinge, die mich beschäftigen.
Er ist am liebsten zuhause, bei uns auf der Strasse oder im Garten. Das ist auch in Ordnung so. Wollen wir aber etwas unternehmen, zum Beispiel auf einen tollen Spielplatz, in den Wald oder ins Thermalbad gehen, sagt er immer: "Nein, ich will nicht mitkommen, ich komme nicht mit, ich bleibe alleine zuhause." Und veranstaltet ein Riesendrama. Das ist super mühsam. Meistens machen wir die Ausflüge natürlich trotzdem und kaum sind wir draussen und unterwegs ist alles gut. Aber zuerst macht er ein Riesentheater und kommt mir jeweils vor wie ein Teenager, der keine Lust aufs Wandern hat. Vorankündigungen bringen auch nichts, damit hat es früher gut geklappt, das will er jetzt aber überhaupt nicht mehr. Wir dürfen ihm also nicht sagen, jetzt kannst du noch zehn Minuten spielen, und dann schauen wir das Büechli an (Abendritual) oder gehen zu xy. Dann flippt er aus. Er will quasi, dass wir ihn aus dem Spiel raus reissen, aber dann ist es natürlich auch nicht gut.
Mir ist klar, dass er einfach gern zu Hause ist. Aber so vergeht uns manchmal die Lust etwas zu unternehmen. Wir nehmen es auch meist gemütlich, sind während der Woche viel bei uns oder auf der Strasse, aber trotzdem wollen wir ja grad am Wochenende auch mal was unternehmen. Und witzig ist, dass er es dann meist toll findet, wenn wir etwas machen. Früher hatte er diese Aversion gegen das Weggehen nicht. Hast du eine Ahnung, was wir da machen können?
Die zweite Sache ist folgende: Er ist sehr wild, kann sich aber auch gut konzentrieren und still sitzen. Manchmal respektiert er unsere Grenzen und diejenigen anderer nicht, das heisst, er gibt mir zum Beispiel mal so im Vorübergehen einen kleinen Box in den Bauch, obwohl er weiss, dass er das nicht darf. Und dann noch einen. Er hat diese unbändige Energie. Ich habe ihm schon vorgeschlagen, dass er ins Karate oder ins Polysport oder in die Pfadi gehen könnte (er war an einem Schnuppertag mit seinem Freund, aber ich denke vielleicht ist er für die Pfadi noch zu klein). Auf jeden Fall möchte er nichts davon machen. Das respektiere ich auch, obwohl ich denke, es wäre gut, er könnte seine Energie irgendwo noch mehr rauslassen. Wir bewegen uns aber sonst viel und sind viel draussen. Im Kindsgi hat er wöchentlich turnen und alle zwei Wochen schwimmen. Er ist erst sechs, und ich selbst habe mit sechs sicher auch noch keinen Sport gemacht. Und vielleicht ist er einfach kein Vereinstyp:-)
Aber was mich wirklich stark beschäftigt sind die Grenzübertretungen. Am meisten Sorgen macht mir, dass er "föpplet", uns Eltern, seinen kleinen Bruder und auch seine Kollegen. Er weiss, dass ich es hasse, wenn er zum Beispiel nach dem Büechli anschauen am Abend vor dem Schlafengehen mit den Beinen plötzlich um sich strampelt und mir sogar einen Fuss ins Gesicht streckt, obwohl wir es vorher ganz schön hatten. Und er macht dann einfach weiter. Er nimmt dem kleinen Bruder Spielsachen weg, die er eigentlich überhaupt nicht braucht, einfach um ihn zu föpplen. Oder er spielt mit seinen kleinen Legos Angriff auf die Duplolegos des Kleinen, und zerstört die Sachen des Kleinen. Auch bei Kollegen macht er manchmal fiese Sachen und spielt auch Kinder gegeneinander aus. Er ist eher der dominante Typ, wenn er aber gern mit einem Kind spielt, nimmt er auch dessen Ideen auf, die Situation ist recht ausgeglichen und er spielt ganz schön. Wir haben auch schon mit ihm über das "Föpple" gesprochen, er meint dann einfach, manchmal sei er einfach bös und manchmal halt lieb. Mit diesem Föpple habe ich echt Mühe, ich finde es ein so fieses und gemeines Verhalten und ich finde ihn dann halt auch nicht toll, sondern eher ätzend. Was können wir machen? Ich sage ihm auch: "Überleg dir doch mal, wie sich xy jetzt fühlt, wenn du etwas Gemeines sagst." Aber ich weiss nicht, wie emphatisch er sein kann. Manchmal ist er dann wieder ganz lieb, herzig und kann doch einfühlsam sein, schenkt seinem Bruder oder Kollegen Spielsachen und teilt alles ganz schön. Es ist ein wenig Dr. Jekyll- und Mr. Hyde-mässig.
Ja, und ich wäre natürlich froh, er würde weniger "föpple". Hast du eine Idee, was wir da machen könnten?
Ui, jetzt habe ich aber echt einen Roman geschrieben.
Herzliche Grüsse und vielen Dank.
Mary
Ich bin Fan von dir und finde deine Seite und deine Tipps einfach toll. Und deine Texte sprechen mir oft aus der Seele (Weihnachtsgeschenke basteln, Räbeliechtliumzug, etc.). Herzlichen Dank für deine Arbeit. Ich werde dich auf jeden Fall endlich zum Essen einladen, habe es mir schon so oft vorgenommen;-)
Ich habe zwei Buben. Der Grosse ist sechs und der Kleine zwei. Es sind zwei herzige wilde Racker. Der Grosse hatte schon als Baby eine grosse Wut im Bauch und die hat er manchmal immer noch. Anfang letzten Jahres hatte er teilweise sehr schlimme Wutanfälle, die er früher nicht hatte. Oft war das der Fall, wenn etwas nicht genau so gelaufen ist, wie er wollte. Da haben wir ihm Bachblüten (Holly) gegeben, nachdem ich den Tipp bei dir gesehen habe. Das hat gut geholfen. Er hat auf jeden Fall weniger Wutanfälle.
Er ist sehr kreativ, bastelt und malt sehr gerne, hat eine grosse Fantasie, schliesst schnell Freundschaften, geht gern in den Kindsgi (den zweiten) und baut im Moment stundenlang Legos zusammen. Er macht mir auch herzige Bastelsachen und pflückt mir im Sommer Sträusschen. Und er macht wirklich sehr viele Sachen gut, was wir ihm auch sagen. Nun sind es zwei Dinge, die mich beschäftigen.
Er ist am liebsten zuhause, bei uns auf der Strasse oder im Garten. Das ist auch in Ordnung so. Wollen wir aber etwas unternehmen, zum Beispiel auf einen tollen Spielplatz, in den Wald oder ins Thermalbad gehen, sagt er immer: "Nein, ich will nicht mitkommen, ich komme nicht mit, ich bleibe alleine zuhause." Und veranstaltet ein Riesendrama. Das ist super mühsam. Meistens machen wir die Ausflüge natürlich trotzdem und kaum sind wir draussen und unterwegs ist alles gut. Aber zuerst macht er ein Riesentheater und kommt mir jeweils vor wie ein Teenager, der keine Lust aufs Wandern hat. Vorankündigungen bringen auch nichts, damit hat es früher gut geklappt, das will er jetzt aber überhaupt nicht mehr. Wir dürfen ihm also nicht sagen, jetzt kannst du noch zehn Minuten spielen, und dann schauen wir das Büechli an (Abendritual) oder gehen zu xy. Dann flippt er aus. Er will quasi, dass wir ihn aus dem Spiel raus reissen, aber dann ist es natürlich auch nicht gut.
Mir ist klar, dass er einfach gern zu Hause ist. Aber so vergeht uns manchmal die Lust etwas zu unternehmen. Wir nehmen es auch meist gemütlich, sind während der Woche viel bei uns oder auf der Strasse, aber trotzdem wollen wir ja grad am Wochenende auch mal was unternehmen. Und witzig ist, dass er es dann meist toll findet, wenn wir etwas machen. Früher hatte er diese Aversion gegen das Weggehen nicht. Hast du eine Ahnung, was wir da machen können?
Die zweite Sache ist folgende: Er ist sehr wild, kann sich aber auch gut konzentrieren und still sitzen. Manchmal respektiert er unsere Grenzen und diejenigen anderer nicht, das heisst, er gibt mir zum Beispiel mal so im Vorübergehen einen kleinen Box in den Bauch, obwohl er weiss, dass er das nicht darf. Und dann noch einen. Er hat diese unbändige Energie. Ich habe ihm schon vorgeschlagen, dass er ins Karate oder ins Polysport oder in die Pfadi gehen könnte (er war an einem Schnuppertag mit seinem Freund, aber ich denke vielleicht ist er für die Pfadi noch zu klein). Auf jeden Fall möchte er nichts davon machen. Das respektiere ich auch, obwohl ich denke, es wäre gut, er könnte seine Energie irgendwo noch mehr rauslassen. Wir bewegen uns aber sonst viel und sind viel draussen. Im Kindsgi hat er wöchentlich turnen und alle zwei Wochen schwimmen. Er ist erst sechs, und ich selbst habe mit sechs sicher auch noch keinen Sport gemacht. Und vielleicht ist er einfach kein Vereinstyp:-)
Aber was mich wirklich stark beschäftigt sind die Grenzübertretungen. Am meisten Sorgen macht mir, dass er "föpplet", uns Eltern, seinen kleinen Bruder und auch seine Kollegen. Er weiss, dass ich es hasse, wenn er zum Beispiel nach dem Büechli anschauen am Abend vor dem Schlafengehen mit den Beinen plötzlich um sich strampelt und mir sogar einen Fuss ins Gesicht streckt, obwohl wir es vorher ganz schön hatten. Und er macht dann einfach weiter. Er nimmt dem kleinen Bruder Spielsachen weg, die er eigentlich überhaupt nicht braucht, einfach um ihn zu föpplen. Oder er spielt mit seinen kleinen Legos Angriff auf die Duplolegos des Kleinen, und zerstört die Sachen des Kleinen. Auch bei Kollegen macht er manchmal fiese Sachen und spielt auch Kinder gegeneinander aus. Er ist eher der dominante Typ, wenn er aber gern mit einem Kind spielt, nimmt er auch dessen Ideen auf, die Situation ist recht ausgeglichen und er spielt ganz schön. Wir haben auch schon mit ihm über das "Föpple" gesprochen, er meint dann einfach, manchmal sei er einfach bös und manchmal halt lieb. Mit diesem Föpple habe ich echt Mühe, ich finde es ein so fieses und gemeines Verhalten und ich finde ihn dann halt auch nicht toll, sondern eher ätzend. Was können wir machen? Ich sage ihm auch: "Überleg dir doch mal, wie sich xy jetzt fühlt, wenn du etwas Gemeines sagst." Aber ich weiss nicht, wie emphatisch er sein kann. Manchmal ist er dann wieder ganz lieb, herzig und kann doch einfühlsam sein, schenkt seinem Bruder oder Kollegen Spielsachen und teilt alles ganz schön. Es ist ein wenig Dr. Jekyll- und Mr. Hyde-mässig.
Ja, und ich wäre natürlich froh, er würde weniger "föpple". Hast du eine Idee, was wir da machen könnten?
Ui, jetzt habe ich aber echt einen Roman geschrieben.
Herzliche Grüsse und vielen Dank.
Mary