ich weiss nicht mehr weiter...

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

ich weiss nicht mehr weiter...

Beitragvon Zoran5054 » 08.09.2012, 13:34

Ich habe riesen Probleme mit meinem Sohn. Er ist erst 2 1/2 Jahre alt und man kommt gar nicht an ihn dran. Es ist so als würde man mit einer Wand reden. Das alles wäre ja nicht so schlimm wenn er nicht so aggressiv werden würde. wenn Ihn etwas nicht passt er schlägt uns, schmeisst alle Sache um sich die er in den Hand nimmt um sich, schlägt auf Sachen (Fernsehen, Tisch, Türen, Bett, ..) wenn er nicht bekommt das was es will, auch schreit er ganze tag. Momentan besucht er zweimal wöchentlich Spielgrupe, aber dort ist er auch teils Aggressiv und ist auch nur am schreien. Spiel Sachen interessieren Ihn auch nicht besonders. meine Frau und ich wissen nicht mehr was wir machen sollen, vor allem meine Frau, Sie ist ganze Tag mit Ihn ist und ich muss Arbeiten. :(

Bitte um Hilfe oder einen Rat.
Zoran5054
 
Beiträge: 1
Registriert: 08.09.2012, 12:50

Re: ich weiss nicht mehr weiter...

Beitragvon Kathrin Buholzer » 10.09.2012, 10:37

Ich habe riesen Probleme mit meinem Sohn. Er ist erst 2 1/2 Jahre alt und man kommt gar nicht an ihn dran. Es ist so als würde man mit einer Wand reden.

Hallo Zoran
zuerst einmal: Dein Sohn ist in der Trotzphase. Da ist ein solches Verhalten völlig normal. :-)
In der Trotzphase, so ab 2 Jahren (manchmal auch schon etwas früher) erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Euer Sohn versucht immer mehr seine eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und er merkt auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie er das gerne möchten.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihm genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihm her und versuch nicht, ihn mit Anweisungen zu zutexten. Normalerweise geben wir immer viel zu viele Anweisungen. Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden. Achte darauf, dass du ihm nicht alles abnimmst und ihm dann deine Hilfe anbietest, wenn er nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."

- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihm eine Auswahl geben und er kann selber entscheiden, was er möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.

- In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.

Zum Thema trotzen hab ich schon mal ein Video gemacht. Schau mal hier;
http://elternplanet.ch/2011/05/erziehun ... otzphasen/

Diese beiden Videos kann ich dir ebenfalls empfehlen:
http://elternplanet.ch/2011/05/erziehun ... gehorchen/

http://elternplanet.ch/2011/05/erziehun ... en-teil-2/


Das alles wäre ja nicht so schlimm wenn er nicht so aggressiv werden würde. wenn Ihn etwas nicht passt er schlägt uns, schmeisst alle Sache um sich die er in den Hand nimmt um sich, schlägt auf Sachen (Fernsehen, Tisch, Türen, Bett, ..) wenn er nicht bekommt das was es will, auch schreit er ganze tag.

Schreib mir doch am Besten ein paar Beispiele. Worum geht's da genau? Wie habt ihr ihm das kommuniziert?

Momentan besucht er zweimal wöchentlich Spielgrupe, aber dort ist er auch teils Aggressiv und ist auch nur am schreien. Spiel Sachen interessieren Ihn auch nicht besonders. meine Frau und ich wissen nicht mehr was wir machen sollen, vor allem meine Frau, Sie ist ganze Tag mit Ihn ist und ich muss Arbeiten.

Ist er ein Einzelkind? Was macht er denn gerne? Geht sie viel mit ihm raus?
Kinder in dem Altern sind sehr wissbegierig und wollen viele Sachen entdecken. Deshalb ist es wichtig, dass sie viele interessante Sachen zu tun bekommen. Gebt ihm viele Dinge zu tun, mit denen er seine Fantasie spielen lassen kann. Wolldecken, Stühle, Waschkörbe zum Höhlen bauen. Regt seine Fantasie an, macht Rollenspiele mit ihm, lasst ihn so tun, als ob er für euch etwas kochen würde z.B mit Plastikgemüse, Lasst ihn mit einem Spielteppich uns Spielautos spielen, bastelt zusammen aus Kartonschachteln einen Bahnhof, eine Garage ein Gefängnis usw.
Schaut, dass er viel Bewegung hat. Jeden Tag mit ihm raus gehen. Auf den Spielplatz in den Wald usw. Hat deine Frau auch Kontakt zu anderen Mamis mit Kindern? Das ist sehr wichtig, auch für den Austausch und um zu merken, dass es anderen Mamis manchmal genau gleich geht.
Schreib mir doch noch ein bisschen mehr konkrete Beispiele auf, dann kann ich dir noch etwas besser helfen, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin


Bitte um Hilfe oder einen Rat.
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen


Zurück zu Kinder 0-6 Jahre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 37 Gäste

cron