Schlagen und Treten von Geschwistern

Verfasst:
21.05.2008, 14:23
von Willy770
Hallo
Ich habe mich soeben eingeloggt und hätte da mal ne Frage. Ich habe zwei Söhne (Felix) 3 J und (Emil) 16 Mto. Felix schlägt und tritt und schubst Emil so häufig, dass ich wirklich nicht mehr weiss, was ich noch tun kann. Variante Stuhl hilft nicht, ins Zimmer stellen hilft nicht, schimpfen, laut werden, etc. Felix tut es immer und immer wieder und findet das anscheinend lustig. Manchmal ist es mir klar, dass er so um aufmerksamkeit buhlt, aber manchmal passiert es für mich grundlos, einfach so im Spiel. Ich denke, dass das, auch gerade vom Alter her, normal ist, aber gibt es noch Möglichkeiten, wie ich reagieren kann???
Herzlichen Dank und ein grosses Dankeschön an die tolle Seite. Das ist wirklich gelungen!!! Super!

Verfasst:
21.05.2008, 14:39
von Kathrin Buholzer
Hallo
Hallo Willy! Herzlich Willkommen hier im Forum, schön dass du dabei bist, du bist übrigens Mann Nr. 2! :-)
Ich habe mich soeben eingeloggt und hätte da mal ne Frage. Ich habe zwei Söhne (Felix) 3 J und (Emil) 16 Mto. Felix schlägt und tritt und schubst Emil so häufig, dass ich wirklich nicht mehr weiss, was ich noch tun kann.
Das ist eigentlich eine normale Reaktion. Bis jetzt war der Kleine noch keine so grosse"Gefahr" für ihn und hat ihn nicht gross gestört. Jetzt da er älter und mobilier wird, "bricht" er plötzlich in sein "Territorium, in sein Reich" ein. Er wird ein aktiver Teil der Familie.
Versuch dort ein gewisses Verständnis zu zeigen, dass er sich auch über ihren kleinen Bruder ärgern darf. Dass kleine Brüder auch manchmal ganz schön anstrengend sein können.
Sprich mit ihm darüber. Frag ihn auch, was ihn vielleicht nervt, was er toll findet am kleinen Bruder.
Was er z.B alles noch lernen muss und wie er ihm dabei helfen kann.
Du kannst auch mit ihm auch ein paar ganz spezielle Regeln für den Umgang mit dem kleinen Bruder abmachen. Auch hier wieder positiv formulieren. Wie soll er mit ihm umgehen? Schreibt diese auf ein Blatt, zeichnet, klebt, bastelt und hängt sie irgendwo gut sichtbar auf.
Du kannst z.B auch mit ihm abmachen, welche Spielsachen er auf gar keinen Fall mit dem kleinen Bruder teilen möchte. Ihr könnt ja diese in eine spez. Kiste versorgen oder einen farbigen Punkt auf diese Spielsachen kleben. Er erklärt sich dann aber auch einverstanden, dass sie die anderen Sachen teilen muss.
Versuch auch einmal zu beobachten, in welchen Situationen das passiert. Was passierte vorher? Was machte der kleine Bruder vorher, was passierte nachher? Vielleicht kannst du dabei auch ein Verhaltensmuster erkennen.
Für die Situation selber, ist es wichtig, dass du nicht als „Polizist“ in die Situation rein gehst, sondern als „Vermittler“. Wenn sie sich streiten und du zu ihnen gehst, dann versuche nicht gleich selber die Situation zu klären. Also nicht: „ was isch itze hie scho wider los, Luca was hesch ume gmacht? Muesch immer mit de andere stritte, itze gib ihne sofort die Sache zrügg/la ihn i Rueh usw.“
Versuch als erstes mal zuzuhören. Was genau ist passiert, versuch nicht zu bewerten und Partei für jemanden zu ergreifen. (Manchmal ist ja auch der kleine Bruder nicht ganz unschuldig...)
Hör zu und mach dir ein Bild. Wenn nötig fass das Gehörte zusammen: „Also hani das richtig verstande, Annina du bisch verruckt worde, wüll dr Nico dir ds Spilzüg het wäggnoh?"
Versuch auch hier nicht gleich selber die Lösung zu geben. Probier deine Kinder zu einer Lösung zu bewegen. „Also, Annina, was chönntisch de mache, we der Nico dir ds Spilzüg wägnimmt. Hesch no e anderi Idee, als houe? Was gits itze für ne Möglichkeit? Wie chönnte mir das Problem itze löse?“ Lass ihn einfach so viel selber zur Lösung beitragen, wie er mit ihren 3 Jahren schon kann.
Kinder haben meistens selber sehr gute Ideen Probleme zu lösen, man muss sie nur lassen. Wichtig ist, dass du ihnen nur soviel Hilfe wie nötig gibst, so dass sie das Problem eigentlich selber lösen können. Wenn es dann nicht klappt, oder sie sich nicht einigen können, dann kannst du immer noch einschreiten od. eine Lösung vorschlagen. „Luget, wenn dir öich nid chöit einige, wär itze mit dem Outo spilt, de nimenis itze für ne Moment wäg. 10 Minute gibenis euch de wider und de chöit der de nomal versueche das z löse.“ Es ist nicht deine Aufgabe abzuwägen und den Schiedsrichter zu spielen, du sollst nur Hilfestellungen geben und die Kinder müssen es dann selber versuchen. Das ist für dich einfacher, denn sonst stehst du immer zwischendrin, du bist immer für irgendjemanden „die Böse“ du kannst es nicht allen recht machen. Deshalb ist es für dich auch viel entspannter, wenn deine Kinder nach Lösungen suchen. Sie werden mit der Zeit auch merken, dass sie dich auch nicht immer rufen müssen, denn du ergreifst ja „keine Partei“ mehr für jemanden.
Ich weiss, das ist sehr schwierig am Anfang, vor allem wenn man es sich gewohnt ist, immer gleich einzuschreiten und Tipps zu geben oder zu befehlen, wies jetzt läuft. Es braucht Fingerspitzengefühl um sich auch mal zurückzuhalten und den „Ball“ an die Kinder zurückzugeben. Es wird sicher auch nicht gleich beim ersten Mal klappen, aber probier es einfach immer wieder. Du kannst mir ja ein Feedback geben wie es geklappt hat.
D.h Tun deine Kinder etwas, dass du toll findest, etwas dass sie mehr machen sollten, dann versuch sie zu loben. Also wenn sie z.B einen Moment ganz ruhig und lieb spielen, dann geh später zu ihnen und sage: „ Das isch de schön, dass dir so ruehig und lieb gspielt heit.“ Oder „das hett mi de gfreut, dass dir so schön gspilt heit. Aufpassen dass du nicht ins negative fällst. „Es isch de schön, dass der itze ändlich mal nid so lut sit gsi.“ Man nennt das „Beschreibendes Lob“, also genau die Situation beschreiben die du beobachtet hast und diese loben. Versuch ganz stark, dieses Loben in den Alltag einzubeziehen. D.h nimm dir vor, dein Kind mind. 5 Mal am Tag beschreibend zu loben.
Dann ist ganz wichtig, dass du mit deinen Kindern zusammen ein paar Familienregeln aufstellst. Besprecht miteinander, welchen Umgang ihr untereinander möchtet. Die Grösseren können selber versuchen aufzuzählen, wie man sich verhalten soll, damit es untereinander keinen Streit gibt. Schreib es so auf, dass sie wissen WAS GENAU du von ihnen erwartest, was sie tun sollen. Also nicht: „I wott nid, dass du duesch houe“, sondern „I wott, dass du fiin, lieb, aständig bisch. Du kannst das Fehlverhalten schon aufzählen, aber schau darauf, dass du ihm genau erklärst was du von ihm möchtest. Schreibt, zeichnet, klebt diese Regeln (3-4 sollten am Anfang reichen) auf ein Blatt. Gestalte sie so, dass sie alle verstehen und hängt sie irgendwo gut sichtbar auf. Frag sie auch, was passiert, wenn man jemanden beisst oder schlägt, wie sie sich fühlen würde, wenn ihr jemanden weh tut. Versuch auch evt. Alternativen mit ihnen zu besprechen, „ i verstah, dass du mängisch wüetig bisch, was chönnt me denn mache?“.Hesch e Idee? We öpper nid das macht, wo du möchschts, was wär denn e gueti Idee, was chönntsch mache?“ Gib ihnen erst Vorschläge, wenn sie selber keine wissen.
Bei Regeln musst du auch mit ihnen abmachen, was passiert, wenn sie sich nicht daran halten. Bei beissen, kratzen, schlagen usw. würde ich dir vorschlagen, den Stillen Stuhl oder die Auszeit anzuwenden. Bei uns müssen die Kinder bei diesem Verhalten sofort in die Auszeit. D.h du gehst zu ihm, sagst was er falsch gemacht hast, erinnerst ihn an die Regel und sagst: „Luca, du hesch itze grad der Lea gschlage, mir hei abgmacht, dass mir fiin und lieb mitenand umgöh, drum muesch du itze für 1 oder 2 Min. id Uszyt.“ Du nimmst ihn ganz ruhig und bestimmt, und bringst ihn in den Auszeitraum. Dieser sollte uninteressant sein, also nicht das Kinderzimmer, sondern das Schlafzimmer, Badezimmer…. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war (es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber er muss sich einigermassen still verhalten), dann gehst du zu ihm und sagst: „du bisch itze schön still gsi, itze darfsch wieder usecho.“ Versuch nicht mehr über den Vorgang zu sprechen, sondern versuch ihn wieder in eine Aktivität zu verwickeln. Die Auszeit zeigt ihm, dass er ganz klar eine Abmachung eine Regel übertreten hat, es gibt ihm aber auch dir die Möglichkeit euch zu beruhigen. Drohe nicht mit der Auszeit, er wird sonst lernen, dass er erst hören muss, wenn du drohst. Das gilt allgemein bei den Drohungen. Also das berühmte „wed itze nid folgisch, denn… oder itze zelle ig no uf drü“ solltest du vermeiden. Dein Kind lernt nämlich dabei: Ich muss erst dann hören, wenn die Mama laut wird, wenn sie schimpft, droht oder auf 3 zählt. Die Auszeit vorher (also wenn es kein Problemverhalten gibt) mit dem Kind vorbesprechen und genau sagen, was passiert, wieso und wie lange man in die Auszeit muss und wann du ihn wieder von der Auszeit zurückholst.
Variante Stuhl hilft nicht, ins Zimmer stellen hilft nicht, schimpfen, laut werden, etc. Felix tut es immer und immer wieder und findet das anscheinend lustig. Manchmal ist es mir klar, dass er so um aufmerksamkeit buhlt, aber manchmal passiert es für mich grundlos, einfach so im Spiel. Ich denke, dass das, auch gerade vom Alter her, normal ist, aber gibt es noch Möglichkeiten, wie ich reagieren kann???
Herzlichen Dank und ein grosses Dankeschön an die tolle Seite. Das ist wirklich gelungen!!! Super!
Du kannst mir auch gerne noch ein paar Beispiele mehr aufschreiben, dann kann ich mir noch besser ein Bild machen und dir noch ein paar konkretere Tipps geben.
Noch eine Frage: Wie machst du das mit dem Stuhl und der Auszeit. Warst du mal in einem Kurs, oder woher kennst du diese Strategien?
Also melde dich wieder mit Fragen, Feedback und Beispielen! Und danke fürs Lob! :-)
Liebi Grüess
Kathrin

Verfasst:
17.06.2008, 21:32
von Willy770
Hallo Kathrin
So, endlich komme ich wieder mal dazu zu schreiben. Herzlichen Dank für Deine rasche Antwort. Wir hatten inzwischen eine etwas ruhigere Zeit, jetzt wird es jedoch wieder turbulent. Ich weiss Polizist spielen ist nicht gut, manchmal jedoch sehr sehr schwierig.
Mit Regeln einhalten hat es bis jetzt noch nicht so geklappt. Den Stuhl und die Auszeit kenne ich von der Mütterberatung. Wir hatten das DVD und die Broschüre des Triple P gesehen und gelesen. Aber Felix spricht überhaupt nicht auf den Stuhl an. Im Gegenteil. Im Moment haben wir das Gefühl dass er eher etwas jähzornig ist. Auf dem Stuhl schreit er nur und wenn ich ihn in die Auszeit stelle tobt und schreit er und wirft alles um sich. Schwierig.
Wie verhalte ich mich, wenn er sich so verhält?
Das positive Formulieren finden wir auch eher schwierig. Wie formuliere ich nid houe, nid schla, nid schreie, nid bisse??? Lieb sein? Das ist doch zu generell? Oder reicht das?
Was tun, wenn Felix im Treppenhaus, in der Wohnung einfach alles zusammenschreit, Emil anschreit, tobt, wirft????
Ansonsten geniessen wir das Familienleben und unsere zwei Jungs.
Übrigens muss ich Dich enttäuschen, ich bin kein Mann, Willy ist bloss der Übername von mir. Sorry
Alles Liebe und merci
Marlies


Verfasst:
18.06.2008, 19:00
von Kathrin Buholzer
Hallo Kathrin
So, endlich komme ich wieder mal dazu zu schreiben. Herzlichen Dank für Deine rasche Antwort. Wir hatten inzwischen eine etwas ruhigere Zeit, jetzt wird es jedoch wieder turbulent. Ich weiss Polizist spielen ist nicht gut, manchmal jedoch sehr sehr schwierig.
Ja, da hast du Recht. Versuch trotzdem immer wieder, am Anfang vielleicht bei etwas weniger komplizierten, schwierigen Situationen, deine Kinder selber zu Lösungen zu bewegen. Frage nach, lass sie selber eine Lösung aufzählen. Biete ihnen nur Hilfe an und gib Möglichkeiten vor, wenn sie selber keine finden.
Mit Regeln einhalten hat es bis jetzt noch nicht so geklappt.
Habt ihr die Regeln zusammen besprochen und aufgeschrieben. Oft klappen Regeln nicht, weil sie nur immer wieder erwähnt werden, sie schweben quasi so im Raum, wurden aber nie schriftlich festgehalten. Schreibt, bastelt, zeichnet klebt (wenn ihr es noch nicht gemacht habt), diese Regeln auf ein Blatt Papier. Wenn ihr mehrere Themen habt, (z.B Umgang miteinander, Sachen versorgen, Essen, Schlafen) dann könnt ihr auch versch. Blätter machen.
Den Stuhl und die Auszeit kenne ich von der Mütterberatung. Wir hatten das DVD und die Broschüre des Triple P gesehen und gelesen. Aber Felix spricht überhaupt nicht auf den Stuhl an.
Hast du den st. Stuhl mit ihm verbesprochen und ihm genau erklärt, wann und warum er dort hin muss. Der st. Stuhl und die Auszeit sind die letzten Strategien in einer langen Kette von Erziehungsfertigkeiten. Diese beiden Strategien solltest du dir wirklilch nur für den Notfall aufbewahren. Überleg dir auch für welches Verhalten du es einsetzen willst. St. Stuhl z.B wenn du mal wirklich keine log. Konsequenz findest, oder das Problemverhalten schon etwas grösser ist (z.B auch wenn er dich wüst beschimpft). Die Ausszeit wenn er auf dem st. Stuhl nicht still war, oder wenn er wirklich heftige Wutanfälle hat, dich bespuckt, schlägt, beisst, schreit und nicht mehr aufhören will. (Du kannst das z.B schon ansprechen, wenn ihr die Regeln zusammen festlegt). Am Anfang ist das ganz normal. IN 99% der Fälle musst du beim st. Stuhl gleich die Auszeit anwenden. Das braucht Geduld und Energie. Versuch ruhig zu bleiben und sag ihm auch immer WARUM du etwas tust.
Im Gegenteil. Im Moment haben wir das Gefühl dass er eher etwas jähzornig ist. Auf dem Stuhl schreit er nur und wenn ich ihn in die Auszeit stelle tobt und schreit er und wirft alles um sich. Schwierig.
Auch das ist normal. Unsere 1. Auszeit hat über eine Std. gedauert! ;-) Jetzt hat meine Tochter aber gelernt, dass sie sich in der Auszeit beruhigen kann und je schneller sie das macht, je schneller darf sie auch wieder rauskommen. Man kann es ein wenig mit dem Time Out im Sport z.B Eishockey vergleichen. Der Spieler haut einem anderen eins auf den Schädel, er muss 2 Min. raus, sich beruhigen und darf dann wieder reinkommen und weiterspielen. Versuch sein Schreien zu ignorieren und ruhig zu bleiben. Ich weiss, dass es schwierig ist. Trotzdem: Sag ihm, dass er rauskommen darf, wenn er 1,2,3 oder 5 Min. ruhig war. Sei bereit die Türe zu schliessen, wenn er immer wieder rauskommt. Im Notfall musst du die Türe halt auch mal einen Moment zu halten, kannst sie dann aber auch wieder öffnen, wenn er wieder ruhig ist. Sag ihm auch hier immer, WARUM du es tust. Wenn du ihn in die Auszeit bringst, versuch ruhig und standhaft zu bleiben. Wenn du ihn dann nach einer halben Std. schreien rauslässt, dann hat es nix gebracht und er weiss, dass er das nächste Mal einfach noch länger schreien muss.
Wichtig ist auch, dass du ihn in die Auszeit bringst und du ihn auch wieder holst. Also nicht: "Geh jetzt in dein Zimmer und wenn du wieder lieb bist, dann darfst du wieder rauskommen." Lobe und ermutige ihn, wenns geklappt hat und versuch ihn dann auch wieder in eine Beschäftigung zu verwickeln. Sprich nachher nicht mehr über den Vorfall und bestrafe ihn weiter, so nach dem Motto: "Nein, die Mami ist jetzt ganz böse auf dich, nein, ein Spiel spielen wir jetzt nicht zusammen, du warst ja schliesslich vorher auch nicht lieb...". Wenn du willst, kann ich dir gerne noch ein paar Merkblätter zur Auszeit mailen.
Denk einfach daran: Die Auszeit nur als letzte Möglichkeit einsetzen und sie funktionert auch nur, wenn du vor allem den Fokus aufs Positive setzt. d.h Wertvolle Zeit, loben, Aufmerksamkeit schenken...
Wie verhalte ich mich, wenn er sich so verhält?
Das positive Formulieren finden wir auch eher schwierig. Wie formuliere ich nid houe, nid schla, nid schreie, nid bisse??? Lieb sein? Das ist doch zu generell? Oder reicht das?
Lieb, nett, anständig, rücksichtsvoll, "fiin"... Du darst schon auch aufzählen, was er nicht darf, einfach eher das in Klammern setzen. Versuch bevor du eine Anweisung gibst, immer kurz zu überlegen, was will ich von ihm, was genau soll er tun und erst dann zu formulieren. Das ist schwierig am Anfang, ich weiss. Wir sind es uns einfach nicht gewohnt. Aber das ist eine Übungssache, das kommt mit der Zeit.
Was tun, wenn Felix im Treppenhaus, in der Wohnung einfach alles zusammenschreit, Emil anschreit, tobt, wirft????
Gut vorausplanen, sagen was du von ihm erwartest, wenn ihr die Treppe raufgeht. "Felix, wir gehen jetzt rauf, ich möchte dass du im Treppenhaus ruhig bist." Beim raufgehen ihn ablenken zusammen ein Spiel machen, Treppenstufen zählen, lustige Namen für die Hausbewohner erfinden, Abzählreime usw.
Wenn er schreit, sagen was du von ihm willst: "Emil hör auf zu schreien, ich möchte, dass du dich beruhigst und normal sprichst." Einen Moment Zeit geben zum reagieren, vielleicht kannst du ihn da auch ablenken, ihm etwas anbieten. "Komm mein kleiner, lauter Tiger, du kannst mir in der Küche noch schnell...." Wenn er weiterschreit, dann kannst du ihn entweder ignorieren (würd ich jetzt machen) oder ihn dann halt in die Auszeit schicken, wenn er sich nicht beruhigen kann. Wenn er Emil etwas anwirft, das selbe. Sag ihm, dass er aufhören und was er stattdessen tun soll. (Hier immer gut hinschauen, was passiert ist. Ist er wütend? Warum? Hat Emil ihm etwas weggenommen? Oft nimmt man immer grad die Grösseren ran und vergisst dabei, dass sie von den Kleineren oft auch so gereizt werden, dass sie sich dann nicht mehr anders zu helfen wissen).
Wenn er nicht gehorcht, dann sag ihm was er falsch gemacht hat und lasse eine log. Konsequenz folgen. Spielzeug einen Moment wegnehmen, ihn einen Moment aus der Situation entfernen oder dann wenn es ganz schlimm zu und her geht, ihn einen Moment in die Auszeit schicken und auch hier genau sagen warum.
Ansonsten geniessen wir das Familienleben und unsere zwei Jungs.
Übrigens muss ich Dich enttäuschen, ich bin kein Mann, Willy ist bloss der Übername von mir. Sorry
Alles Liebe und merci
Marlies
Ich bin nicht enttäuscht! :-) Aber dem Namen nach zu urteilen, lag es fast auf der Hand....
Also einfach dran bleiben und melde dich einfach wieder, bei Fragen oder mit mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin