Ich will nicht in den Himmel....

Hallo Kathrin
Ich bin schon länger immer etwas am Lesen hier im Forum, aber geschrieben habe ich selber noch nichts - auch wenn wir auch mit einigen Problemen mit unseren zwei Jungs (2,5 und 5 Jahre alt) zu kämpfen haben....
Aber momentan liegt mir vor allem ein Thema auf dem Magen:
Unser grosser Sohn, wird im November 5 Jahre alt, redet seit einigen Tagen öfters vom Sterben, vor allem am Abend, wenn er im Bett liegt und wir mit ihm noch etwas reden oder ein Büchlein anschauen oder auch erst beim Lichterlöschen und Gute-Nacht-Kuss. Dann sagt er plötzlich, dass er nicht in den Himmel will. Ich habe ihn dann gefragt, wie er auf dieses Thema kommt, ob er mit jemanden darüber gesprochen hat, oder eine Geschichte gehört hat. Er weiss es dann selber nicht. Gestern hat er dann erwähnt, dass wir ja mal das Urgrosi besucht haben (auf dem Friedhof, wir waren vor ca. 3 Monaten das letzte Mal dort, sie ist vor ca. 2 Jahren gestorben), und das Urgrosi sei ja auch im Himmel... und er will eben nicht in den Himmel. Er will nicht sterben....
Ich habe dann versucht zu erklären, dass sein Urgrosi schon sehr alt war und alle (auch Blumen, Tiere, Menschen) irgendwann sterben müssen....
Ich war total überfordert, wie ich ihm jetzt das erklären kann, ohne ihn anzulügen (sozusagen, dass wir nie sterben werden und so.... man weiss ja nie, was morgen ist....), und doch ihm keine Angst zu machen...
Hättest Du uns da einen Tipp?
Wie spricht man mit einem 5jährigen über den Tod?
Evtl. auch ein gutes Buch / Bilderbuch, um dies mit unserem Sohn anzuschauen?
Er ist sowieso seit ca. 3 Wochen wieder trauriger, er hatte schon mal mit ca. 2 / 2,5 Jahren so eine Phase, wo er einfach weinen muss wegen jeder Kleinigkeit und dann aber nicht mehr weiss, warum er weinen muss, er sei einfach soooo traurig. Im Kindergarten gefällt es ihm, er kann auch lachen, rumtoben, Freude zeigen - aber momentan hat er so eine Unzufriedenheit / Traurigkeit in sich, mit der er selber total überfordert ist und nicht weiss, was er machen soll - und reagiert dann mit Weinen, Toben, Wutanfällen,....
Mein Mann hat schon gemeint, dass wir ihm helfen sollten, sprich zu einem Psychologen gehen müssten, das sei doch nicht "normal".
Wir sind dann auch überfordert:
sollen wir ihn dann trösten? das kann dann bis zu einer Stunde dauern, sprich ihm im Arm halten, trösten, reden, ablenken, und dann nur ein falsches Wort, oder der Legobaustein geht nicht auf den anderen, oder er findet einen Farbstift nicht,... und schon fängt alles wieder von vorne an...
sollen wir ihn ignorieren - aber das bricht mir dann fast das Herz, so wie er dann vor sich hin weint in einer Ausdauer..
Jetzt mache ich dies eigentlich immer so, dass ich ihn kurz tröste, ihn frage, was das Problem ist, wie ich ihm helfen kann. Er kann es ja dann meistens eigentlich selber nicht erklären und sagt, dass er einfach traurig sei und das Weinen raus muss... er könne es nicht abstellen. Ich bleibe dann bei ihm ca 5-10 Min. Dann sage ich, dass ich jetzt z.bsp. wieder kochen muss, er dürfe aber mitkommen und helfen, er kommt dann manchmal mit. Aber er sucht dann fast wieder irgeneinen Grund, um wieder weinen "zu dürfen", sprich, er will dann extra das scharfe Messer, auch wenn er weiss, dass er das nicht darf, er hat sein eigenes Messer zum Gurken schneiden.
Oder ich mache ihm den Vorschlag, dass wir doch auch zusammen noch ein Büchlein anschauen können - das geht dann manchmal auch für einen kurzen Moment gut, doch dann findet er wieder einen Grund zum weinen, da er jetzt blöd findet, dass die Figur im Büchlein rote Hosen anhat (eben, einfach ein blöder Grund, den man auch nicht ändern kann...)
Oft will er dann aber auch gar nicht nach den 5-10 Min. Trösten mit mir aus seinem Zimmer kommen, er will im Zimmer bleiben und weint weiter. Ich biete ihm dann einfach an, dass er zu mir kommen kann, wenn er will...
Und ich kann mich ja auch nicht dauernd um ihn kümmern, der kleine Bruder (2.5 Jahre) ist auch noch da und will auch dabei sein und das gibt natürlich auch wieder Probleme, momentan streiten sie sehr sehr viel miteinander... aber das ist ein anderes Thema, ich hoffe, dass legt sich mit der Zeit wieder....
Vordergründig ist für mich das Problem mit dem Gespräch über das Sterben - damit ich mich beim nächsten Mal besser fühle, wenn er mich darauf anspricht und ich ihm gute Antworten geben kann, damit er sich sicherer fühlt...
Ups.... eigentlich wollte ich wirklich nur dieses Sterben-Problem ansprechen, aber eben, wenn man mal den Punkt überwunden hat, anzufangen zu schreiben, dann fliegen die Finger nur noch so über die Tasten und alles kommt aus einem heraus ;o)!
Ich hoffe, du kannst mir und unserem Sohn weiterhelfen.
Vielen Dank und ich warte gespannt auf deine Antwort
Ich bin schon länger immer etwas am Lesen hier im Forum, aber geschrieben habe ich selber noch nichts - auch wenn wir auch mit einigen Problemen mit unseren zwei Jungs (2,5 und 5 Jahre alt) zu kämpfen haben....
Aber momentan liegt mir vor allem ein Thema auf dem Magen:
Unser grosser Sohn, wird im November 5 Jahre alt, redet seit einigen Tagen öfters vom Sterben, vor allem am Abend, wenn er im Bett liegt und wir mit ihm noch etwas reden oder ein Büchlein anschauen oder auch erst beim Lichterlöschen und Gute-Nacht-Kuss. Dann sagt er plötzlich, dass er nicht in den Himmel will. Ich habe ihn dann gefragt, wie er auf dieses Thema kommt, ob er mit jemanden darüber gesprochen hat, oder eine Geschichte gehört hat. Er weiss es dann selber nicht. Gestern hat er dann erwähnt, dass wir ja mal das Urgrosi besucht haben (auf dem Friedhof, wir waren vor ca. 3 Monaten das letzte Mal dort, sie ist vor ca. 2 Jahren gestorben), und das Urgrosi sei ja auch im Himmel... und er will eben nicht in den Himmel. Er will nicht sterben....
Ich habe dann versucht zu erklären, dass sein Urgrosi schon sehr alt war und alle (auch Blumen, Tiere, Menschen) irgendwann sterben müssen....
Ich war total überfordert, wie ich ihm jetzt das erklären kann, ohne ihn anzulügen (sozusagen, dass wir nie sterben werden und so.... man weiss ja nie, was morgen ist....), und doch ihm keine Angst zu machen...
Hättest Du uns da einen Tipp?
Wie spricht man mit einem 5jährigen über den Tod?
Evtl. auch ein gutes Buch / Bilderbuch, um dies mit unserem Sohn anzuschauen?
Er ist sowieso seit ca. 3 Wochen wieder trauriger, er hatte schon mal mit ca. 2 / 2,5 Jahren so eine Phase, wo er einfach weinen muss wegen jeder Kleinigkeit und dann aber nicht mehr weiss, warum er weinen muss, er sei einfach soooo traurig. Im Kindergarten gefällt es ihm, er kann auch lachen, rumtoben, Freude zeigen - aber momentan hat er so eine Unzufriedenheit / Traurigkeit in sich, mit der er selber total überfordert ist und nicht weiss, was er machen soll - und reagiert dann mit Weinen, Toben, Wutanfällen,....
Mein Mann hat schon gemeint, dass wir ihm helfen sollten, sprich zu einem Psychologen gehen müssten, das sei doch nicht "normal".
Wir sind dann auch überfordert:
sollen wir ihn dann trösten? das kann dann bis zu einer Stunde dauern, sprich ihm im Arm halten, trösten, reden, ablenken, und dann nur ein falsches Wort, oder der Legobaustein geht nicht auf den anderen, oder er findet einen Farbstift nicht,... und schon fängt alles wieder von vorne an...
sollen wir ihn ignorieren - aber das bricht mir dann fast das Herz, so wie er dann vor sich hin weint in einer Ausdauer..
Jetzt mache ich dies eigentlich immer so, dass ich ihn kurz tröste, ihn frage, was das Problem ist, wie ich ihm helfen kann. Er kann es ja dann meistens eigentlich selber nicht erklären und sagt, dass er einfach traurig sei und das Weinen raus muss... er könne es nicht abstellen. Ich bleibe dann bei ihm ca 5-10 Min. Dann sage ich, dass ich jetzt z.bsp. wieder kochen muss, er dürfe aber mitkommen und helfen, er kommt dann manchmal mit. Aber er sucht dann fast wieder irgeneinen Grund, um wieder weinen "zu dürfen", sprich, er will dann extra das scharfe Messer, auch wenn er weiss, dass er das nicht darf, er hat sein eigenes Messer zum Gurken schneiden.
Oder ich mache ihm den Vorschlag, dass wir doch auch zusammen noch ein Büchlein anschauen können - das geht dann manchmal auch für einen kurzen Moment gut, doch dann findet er wieder einen Grund zum weinen, da er jetzt blöd findet, dass die Figur im Büchlein rote Hosen anhat (eben, einfach ein blöder Grund, den man auch nicht ändern kann...)
Oft will er dann aber auch gar nicht nach den 5-10 Min. Trösten mit mir aus seinem Zimmer kommen, er will im Zimmer bleiben und weint weiter. Ich biete ihm dann einfach an, dass er zu mir kommen kann, wenn er will...
Und ich kann mich ja auch nicht dauernd um ihn kümmern, der kleine Bruder (2.5 Jahre) ist auch noch da und will auch dabei sein und das gibt natürlich auch wieder Probleme, momentan streiten sie sehr sehr viel miteinander... aber das ist ein anderes Thema, ich hoffe, dass legt sich mit der Zeit wieder....
Vordergründig ist für mich das Problem mit dem Gespräch über das Sterben - damit ich mich beim nächsten Mal besser fühle, wenn er mich darauf anspricht und ich ihm gute Antworten geben kann, damit er sich sicherer fühlt...
Ups.... eigentlich wollte ich wirklich nur dieses Sterben-Problem ansprechen, aber eben, wenn man mal den Punkt überwunden hat, anzufangen zu schreiben, dann fliegen die Finger nur noch so über die Tasten und alles kommt aus einem heraus ;o)!
Ich hoffe, du kannst mir und unserem Sohn weiterhelfen.
Vielen Dank und ich warte gespannt auf deine Antwort