von Kathrin Buholzer » 24.05.2011, 10:39
Hallo liebe Kathrin
Unsere Kim, mittlerweile 5 1/2 hat gar nie gefremdet, im Gegenteil, sie ging auf alle zu und machte mir einen sehr selbstsicheren Eindruck. Nun, seit geraumer Zeit, schickt sie mich immer vor oder versteckt sich zum Teil hinter mir, d.h., wenn sie etwas möchte, sagt sie, Mama, bitte frage Du und zwar auch bei Menschen, die sie kennt, natürlich auch bei fremden Leuten.
ch kann dich vielleicht diesbezüglich etwas beruhgien. Es gibt fünf entwicklungsbedingte Angstformen. Eine taucht ab 3 Jahren auf, es ist das magisches Alter: Ab 3 Jahren haben Kinder oft Angst vor unbekannten Menschen, auch vor Tieren, bösen Menschen, Einbrechern, vor Gegenständen, Objekten (also auch Autos etc.) Sie fürchten sich aber auch vor den Figuren aus Filmen oder Büchern; vor Gespenstern, Geistern, Hexen. Oft werden sie von bösen Träumen und Phantasien verfolgt (auch im Schulalter noch Furcht vor dem Keller, dem Dachboden, daß jemand unter dem Bett oder im Schrank versteckt ist, vor Schatten).
Sozialisationsangst tritt im Kindergarten- und Schulalter auf. Angst vor dem Zusammensein mit vielen fremden Personen, mit Gleichaltrigen, vor Kindergärtnerin oder Lehrern. Kinder haben Angst davor, gerügt zu werden, bzw. davor ausgelacht oder verspottet zu werden.
Wichtig ist, dass du ihr viel Sicherheit und viel Lob gibst. Immer wenn sie etwas gut macht, sich etwas traut, dann lobe und ermutige sie. Wenn sie vor etwas Angst hat, dann kannst du versuchen auf ihre Angst einzugehen und ihr helfen diese Gefühle zu benennen: "Ich merke grad, dass du Angst hast, den oder jenen danach zu fragen.
Wenn du ihren Gefühlen einen Namen gibst, dann sind sie auch nicht mehr so unheimlich. Sie wird so auch schon bald sagen können, was ihr denn Angst macht und warum.
Du kannst solche Situationen auch mit ihr zusammen üben. Also was möchte sie denn fragen, was könnte sie sagen?
Ich habe sie dann mal gefragt, wovor sie denn Angst habe und sie antwortete mir: vor den Jungs im Kindergarten, die im Bewegungsraum jeweils auf sie losgehen, sie mal hauen, mal schubsen etc. Ich habe es der Kindergartenlehrerin erzählt und sie meinte, so ein Verhalten können schon dadurch ausgelöst worden sein. Sie machte es mittlerweile so, dass sie sagt, welche Gruppe in den Bewegungsraum darf, damit nicht ein Horde von Jungs da ist oder wenn, dann nur Jungs.
Hat sie denn in ihrer Freizeit auch Kontakt zu anderen Jungs. In der Freizeit oder so? Was halt auch immer hilft ist, wenn sie in eine Gruppe geht, wo sie mit andern Kindern in Kontakt ist. Was ich dir z.B auch empfehlen kann ist die Pfadi. Das hat unserer Tochter extrem gut getan, weil dort die Gruppendynamik halt sehr gut ist.
Wenn das wirklich zu einem grossen Thema wird, kannst du z.B auch mal versuchen mit ihr in die Kinesiologie zu gehen. Da hab ich auch schon gute Erfahrungen damit gemacht.
Trotz allem musst du aufpassen, dass es nicht zu einem zu grossen Thema wird. Also dann auch nicht ständig darüber reden. Manchmal merken Kinder nämlich auch, dass sie mit dem Klagen oder der Diskussion über Angst auch Aufmerksamkeit bekommen.
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Ich versuche, solche Situationen jeweils so zu lösen, dass ich Kim sage, ich komme mit, aber sie solle fragen. Kann ich sonst etwas machen, damit sie ihr Selbstvertrauen wieder findet?
Ganz liebe Grüsse,
Bettina