trotzende Zweijährige

Verfasst:
07.05.2008, 09:22
von Büsi
Hallo Karin,
Vielen Dank für deinen Hinweis zu deinem Forum. Ich bin froh um jeden Tip der mir das Leben mit meinen zwei Jahre, 3 Monate alten Zwillingsbuben erleichtert.
Seit meine Buben vor gut einem Monat die Magendarmgrippe hatten, hat sich einiges verändert. Vorher haben sie jeden Morgen problemlos im Kinderzimmer gespielt und ich konnte den Haushalt machen. Seit sie wieder gesund sind, wollen sie nicht mehr allein spielen und so hängen sie den ganzen Morgen an meinem Rockzipfel. Der Haushalt wird für mich unheimlich schwierig so, weil es immer wieder Streit gibt um Sachen die sie machen möchten und mir nebenbei auch alles ausräumen. Seit neustem darf auch nur noch ich alles machen, das heisst wickeln, zähneputzen, ins Bett bringen. Papi ist ok zum spielen, aber den Rest muss ich machen. Auch habe ich mit grossen Eifersüchteleien zu kämpfen, jeder möchte zum Mami und der andere wird weggeschupft, gehauen, gebissen
Meine grössten Stressmomente momentan sind:
1. Wer wird morgens zuerst angezogen oder während dem Tag gewickelt? Erst möchten beide nicht und dann beide auf's Mal. Ich muss mich dann jeweils entscheiden und weiss der der noch nicht drankommt, bekommt gleich einen Anfall. Auch während dem Tag wenn mal einer zu mir kommt, kommt sofort der andere auch, es kann nie einer allein bei mir sitzen.
2. Mittags ins Bett bringen. Ich muss jeweils beide einfangen und mit Gewalt in ihre Zewidecke stecken. Leider geht's wirklich nicht anders, habe schon probiert ihnen zu erklären dass wenn sie lieb ins Bett gehen wir am Nachmittag auf den Spielplatz gehen, mit dem Ergebnis dass beide vor der Tür standen und sofort rauswollten. Auch noch eine kleine Geschichte vorlesen bringt nichts, sie gehen dann zwar lieb ins Bett, aber sobald ich mit dem Büechli komme, will jeder das Büechli haben und es gibt schon wieder ein Riesengeschrei. Den Mittagschlaf brauchen sie noch, sie schlafen zwar oft nicht mehr sofort ein, aber meist schlafen sie doch noch bis zu anderthalb Stunden.
3. Ich habe das Gefühl ich bin den ganzen Tag am schimpfen. Wenn ich nicht überall dabei bin, würden sie alles machen was verboten ist. Obwohl sie inzwischen ganz genau wissen was sie dürfen und was nicht. Meine Jungs sind ziemlich wild und wenn der eine etwas nicht darf, probiert es der andere gleich auch nochmal. Ich muss ehrlich zugeben dass ich manchmal die Nerven verliere und auch mal laut werde, wenn ich etwas schon zehnmal gesagt habe.
Ich muss vielleicht noch sagen dass meine Buben noch sehr wenig sprechen, sie haben erst vor kurzem angefangen alles nachzuplappern. Auch reden sie sehr undeutlich und nur einzelne Wörter, also keine Zweiwortsätze. Verstehen tun sie eigentlich sehr gut, aber ich finde es noch schwer zu beurteilen, weil sie ja nicht antworten können.
Liebe Gruess
Büsi

Verfasst:
07.05.2008, 12:03
von Kathrin Buholzer
Hallo Kathin,
Vielen Dank für deinen Hinweis zu deinem Forum. Ich bin froh um jeden Tip der mir das Leben mit meinen zwei Jahre, 3 Monate alten Zwillingsbuben erleichtert.
Ist doch gern geschehen. Schön, dass du hier dabei bist!
Seit meine Buben vor gut einem Monat die Magendarmgrippe hatten, hat sich einiges verändert. Vorher haben sie jeden Morgen problemlos im Kinderzimmer gespielt und ich konnte den Haushalt machen. Seit sie wieder gesund sind, wollen sie nicht mehr allein spielen und so hängen sie den ganzen Morgen an meinem Rockzipfel. Der Haushalt wird für mich unheimlich schwierig so, weil es immer wieder Streit gibt um Sachen die sie machen möchten und mir nebenbei auch alles ausräumen.
Ganz wichtig ist, dass du gut vorausplanst. D.h dass du deinen Kindern immer sagst, was als nächstes passiert. Auch wenn sie noch recht klein sind.
Versuch den Tag in kleinen Schritten zu erklären. Also am morgen z.B "So, ich räume jetzt die Küche auf, du kannst in der Zeit etwas ruhig für dich spielen. Wenn ich fertig bin, komme ich zu dir und dann können wir zusammen etwas machen." Erklär ihnen immer was als nächstes passiert und was DU von ihnen erwartest, was sie tun soll. Versuch sie wenn immer möglich im Haushalt mit einzubeziehen. Sie können dir ganz gut bei gewissen Dingen helfen. z.B Möbel abstauben, die Türrahmen abwischen, staubsaugen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass es dir rein "putztechnisch" nicht allzuviel bringt, ist es für sie sehr wichtig. Sie haben so a). etwas zu tun und b). das Gefühl, dass sie gebraucht werden und etwas tun können. Und du hast sie im Auge. :-)
Dann weiter ist sehr wichtig, dass du für sie interessante Beschäftigungen suchst.
Überleg dir einmal, was sie bei euch zu Hause tun können. Mit welchen Sachen, Gegenständen, Materialien könnten sie spielen. Gib ihnen z.B Tücher, Kartonschachteln, Wäschekorb, Stühle, Zeichnungspapier...
Du kannst ihnen auch eine "Krimskrams-Kiste" machen. Einfach eine Schachtel mit wertlosem Material wie Schnur, Korkzapfen, Silberpapierchen, Knöpfe usw... Schmeiss dort immer wieder etwas rein. Mit dieser Kiste können sie sich dann beschäftigen, basteln, zeichnen, kleben usw.
Seit neustem darf auch nur noch ich alles machen, das heisst wickeln, zähneputzen, ins Bett bringen. Papi ist ok zum spielen, aber den Rest muss ich machen. Auch habe ich mit grossen Eifersüchteleien zu kämpfen, jeder möchte zum Mami und der andere wird weggeschupft, gehauen, gebissen
Meine grössten Stressmomente momentan sind:
1. Wer wird morgens zuerst angezogen oder während dem Tag gewickelt? Erst möchten beide nicht und dann beide auf's Mal. Ich muss mich dann jeweils entscheiden und weiss der der noch nicht drankommt, bekommt gleich einen Anfall. Auch während dem Tag wenn mal einer zu mir kommt, kommt sofort der andere auch, es kann nie einer allein bei mir sitzen.
Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihnen genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihnen her und versuch sie nicht mit Anweisungen zu zutexten. Normalerweise geben wir immer viel zu viele Anweisungen. Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden. Achte darauf, dass du ihnen nicht alles abnimmst und ihnen dann nur deine Hilfe anbietest, wenn sie nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."
Wenn du immer wieder diskutieren musst, wer was zuerst machen darf, dann kannst du den "Wem gehört der Tag?" einführen. D.h an den "Nicktagen" darf Nick alles zuerst machen. An den "Silvantagen" darf Silvan alles zuerst machen. (Vielleicht sind sie dafür im Moment noch etwas zu klein. Du kannst es ja mal ausprobieren, oder im Kopf behalten für später einmal).
- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihnen eine Auswahl geben und sie könen selber entscheiden, was sie möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.
- In Situationen in denen sie sich ärgern, nützt es oft auch, wenn du versuchst sie abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass sie sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.
In der Situation mit dem wickeln: Früh genug vorausplanen. Sag ihnen, dass ihr jetzt wickeln geht. Versuchs sie mit einzubeziehen. Wer nicht auf dem Wickeltisch ist, der kann schon mal versuchen, die Hosen auszuzuziehen. Vielleicht hast du eine "Wickel-Bücherkiste" mit spez. Büechli, die sie beim warten anschauen können.
Gewöhn sie rasch ans Häfi oder WC, dann hast du dieses Problem bald nicht mehr. :-)
2. Mittags ins Bett bringen. Ich muss jeweils beide einfangen und mit Gewalt in ihre Zewidecke stecken. Leider geht's wirklich nicht anders, habe schon probiert ihnen zu erklären dass wenn sie lieb ins Bett gehen wir am Nachmittag auf den Spielplatz gehen, mit dem Ergebnis dass beide vor der Tür standen und sofort rauswollten. Auch noch eine kleine Geschichte vorlesen bringt nichts, sie gehen dann zwar lieb ins Bett, aber sobald ich mit dem Büechli komme, will jeder das Büechli haben und es gibt schon wieder ein Riesengeschrei. Den Mittagschlaf brauchen sie noch, sie schlafen zwar oft nicht mehr sofort ein, aber meist schlafen sie doch noch bis zu anderthalb Stunden.
Auch hier wichtig: Vorausplanen. Sag ihnen früh genug, wann der Mittagsschlaf ist. Versuch vorher die Aktivitäten etwas runterzufahren. Wann esst ihr und wann gibts Mittagschlaf? du kannst auch versuchen am Mittag ein "Ritual" einzuführen. Wie am Abend auch. Büechli ist eine gute Idee. Du kannst ja 2 kleine Büechli nehmen (Pixi oder so), dann darf jeder ein Büechli auswählen.
Eine Punktekarte könnte evt. hilfreich sein. Diese empfiehlt sich ab 2 und 2,5 Jahren (je nach Entwicklungsstand). Ich schreib dir mal die wichtigsten Punkte dazu auf:
Positiv formulieren, was möchtes du von ihnen. Du kannst etwas witziges basteln, dass sie gern haben. Z.B einen Bauernhof einen Zoo, ein Piratenschiff, eine Rennbahn usw. Beim Piratenschiff z.B kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, beim Zoo auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen. Jedes Mal wenn sie es geschafft haben, z.b im Bett zu bleiben, oder ruhig ins Bett zu gehen, dürfen sie ein Kleberli aufkleben.
Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, Malfarben muss aber nicht sein. Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem 1. Mal ruhig ins Bett gehen, oder nach dem 1. Mal ruhig im Bett bleiben, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung. Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht klappt.
3. Ich habe das Gefühl ich bin den ganzen Tag am schimpfen. Wenn ich nicht überall dabei bin, würden sie alles machen was verboten ist. Obwohl sie inzwischen ganz genau wissen was sie dürfen und was nicht. Meine Jungs sind ziemlich wild und wenn der eine etwas nicht darf, probiert es der andere gleich auch nochmal. Ich muss ehrlich zugeben dass ich manchmal die Nerven verliere und auch mal laut werde, wenn ich etwas schon zehnmal gesagt habe.
Wichtig ist, dass du versucht den Fokus aufs positive zu richten. Machen sie etwas dass dir gefällt und das du mehr von ihnen sehen möchtest dann schenk ihnen Aufmerksamkeit und lobe sie.
Sag ihnen genau, WAS dir gefallen hat. "Wenn du dich so schnell anziehst, dann freut mich das sehr, dann haben wir nämlich noch genügend Zeit zusammen etwas zu spielen. oder "Toll, dass du grad gekommen bist, als ich dich gerufen habe."
In der Trotzphase, so ab 2,5/3 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Dein Söhne versucht immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen und stoseen dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und sie merken auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie sie das gerne möchten.
(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:
... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>
Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:
Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich ihn mit Namen an und sag ihm genau was er tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was er tun soll, was du von ihr möchtest). warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte ihn. Wenn er tut, was du gesagt hast, dann lobe ihn.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!). Wenn er wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihr immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihr immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihr dann wieder.
Ich Botschaften sind in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich. "Wenn du alle deine Sachen hier rumliegen lässt, dann macht mich das wütend, weil ich vorher grad alles schön ordentlich aufgeräumt habe." Oder: "Wenn du so rumtrödelst, dann ärgere ich mich, weil ich gerne mit dir Frühstücken möchte."
Lass ihn verstehen, warum du etwas von ihm möchtest und was es bei dir bewirkt, wenn er es nicht tut.
Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:
Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.
Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!
Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.
Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!
Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."
Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":
Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.
Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.
Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.
Ich muss vielleicht noch sagen dass meine Buben noch sehr wenig sprechen, sie haben erst vor kurzem angefangen alles nachzuplappern. Auch reden sie sehr undeutlich und nur einzelne Wörter, also keine Zweiwortsätze. Verstehen tun sie eigentlich sehr gut, aber ich finde es noch schwer zu beurteilen, weil sie ja nicht antworten können.
Liebe Gruess
Büsi
Sprich ganz viel mit ihnen, schau Bücher an, lass sie selber nach Begriffen Worten suchen. Wiederhole immer wieder die richtigen Begriffe Worte. Wenn sie zum Beispiel sagen: "Miau." dann sag: "Ja genau das ist eine Katze, die macht Miau."
Viele Antworten, lies dir alles mal in Ruhe durch. Evt. druckst du dir alles mal aus. Frage nach wenn du etwas nicht verstanden hast und melde dich wieder mit Feedback oder mehr Beispielen, dann kann ich dir noch besser helfen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin