Grenzen setzen - aber wie???

Hallo Kathrin
Ich bin schon länger eine 'stille' Mitleserin und habe mich im Frühling für den TripleP-Kurs interessiert, der dann leider nicht stattgefunden hat.
Nun spitzt sich die Situation mit unseren Kindern (3.5 und 2 jährig) immer mehr zu. Schon länger führt uns vor allem unsere 3.5jährige Tocher an der Nase herum und wir finden keinen Weg, ihr die gesetzten Grenzen durchzuziehen. Sie ist ein intelligientes, interessiertes und fröhliches Mädchen.
Nun gibt es immer mehr Situationen, wo sie auf Terror macht, von früh bis spät all das macht, was sie nicht sollte, uns gar nicht mehr zuhört, wenn wir ihr etwas sagen, und so einen Ton anschlägt, der mir den Magen umdreht. Und ihr kleiner Bruder guckt es bei ihr ab und macht alles nach. Meistens passiert dies, wenn wir oder ich mit den Kindern alleine zu Hause bin. Sind wir unterwegs oder kommt Besuch zu uns führen sie sich meistens gut auf und folgen viel besser.
Ein paar Beispiele:
Wir sind vor einer Woche in ein Haus gezügelt, ein Neubau, rundherum ist alles noch Humus, Baumaschinen, Arbeiter. Wir haben den grossen Sitzplatz mit einem farbigen Band eingezäunt und ihnen erklärt, dass das der Bereich sei, auf dem sie spielen und sich draussen aufhalten können. Eine Ecke mit Humus haben wir zum provisorischen Sandkasten erklärt, so dass sie auch etwas buddeln dürfen. Das wird 5 Minuten eingehalten, dann wird die Grenze ignoriert. Sie gehen zu den Nachbarn aufs Grundstück, laufen fort in die Einstellhalle, zu den Baumaschinen. Wenn ich sie dann rufe, werde ich überhört. Ich renne tagelang hinter ihnen her, hole sie zurück. Ich drohe dann sie in die Zimmer zu verfrachten, was ich dann nach 3-4mal abhauen auch tue. Nur können sie die Haustüre und Terrassentüre selbst öffnen und sind im Nu sind sie wieder Draussen. Sie in den Zimmer einschliessen habe ich mich noch nicht getraut. Wäre das eine gangbare Lösung?
Bekommt meine Tochter mal nicht das was sie will (z.B. Kaugummi oder Glace) dann tobt sie und droht mir, dass sie die Sachen selbst nimmt. Was sie dann auch tut.. Ich erkläre ihr, dass sie z.B. am Nachmittag eine Glace haben darf oder dass sie nach 2x Kaugummi für heute keinen mehr kriegt und anstelle eine Frucht oder so haben kann. Nützt nichts. Ich drohe ihr dann, die Gutenachtgeschichte zu streichen. Inzwischen ist das für sie kein Kriterium mehr. Sie zwängelt dann zwar beim ins Bettgehen, aber nach ein paar mal sagen ist die Sache erledigt.
Das Zubettgehen ist meistens auch ein langwieriger und endloser Akt. Mein Mann und ich machen das zusammen, singen mit ihnen noch Liedli, erzählen eine Geschichte oder ein Büechli und bringen sie dann zu Bett. Dann wird aufgestanden, zueinander ins Zimmer gegangen, wieder ins Wohnzimmer gekommen, rausgeheuscht, gequängel etc.
Wir sind meistens stundenlang mit dem 'Drama' beschäftig, so dass für uns praktisch keine eigene Zeit mehr bleibt.
Inzwischen hat sie ein rechtes Vokabular an Schimpfwörter und sagt mir und meinem Mann z.T. ganz unschöne Wörter. Wir sind uns zwar bewusst, dass sie noch nicht weiss, was das heisst und bedeutet. Und doch sind wir verletzt und erkären ihr immer wieder, dass sie das sein lassen soll und wir solche Dinge nicht zu einander sagen.
Ich versuche den Kindern Freiraum zu geben, habe aber den Anspruch dass gewisse Regeln und Grenzen eingehalten werden. Momentan herrscht bei uns eine äusserts angespannte und gereizte Stimmung wegen diesen unschönen Situationen. All das schöne, was wir sonst zusammen erleben verbleicht darunter, was ich sehr schade finde. Schliesslich hab ich die beiden überalles lieb und möchte die Zeit mit ihnen zusammen geniessen.
Was könnten wir ändern, damit sich das Ganze in eine andere Richtung entwickelt?
Ich danke dir und grüsse dich herzlich
Gabriela
Ich bin schon länger eine 'stille' Mitleserin und habe mich im Frühling für den TripleP-Kurs interessiert, der dann leider nicht stattgefunden hat.
Nun spitzt sich die Situation mit unseren Kindern (3.5 und 2 jährig) immer mehr zu. Schon länger führt uns vor allem unsere 3.5jährige Tocher an der Nase herum und wir finden keinen Weg, ihr die gesetzten Grenzen durchzuziehen. Sie ist ein intelligientes, interessiertes und fröhliches Mädchen.
Nun gibt es immer mehr Situationen, wo sie auf Terror macht, von früh bis spät all das macht, was sie nicht sollte, uns gar nicht mehr zuhört, wenn wir ihr etwas sagen, und so einen Ton anschlägt, der mir den Magen umdreht. Und ihr kleiner Bruder guckt es bei ihr ab und macht alles nach. Meistens passiert dies, wenn wir oder ich mit den Kindern alleine zu Hause bin. Sind wir unterwegs oder kommt Besuch zu uns führen sie sich meistens gut auf und folgen viel besser.
Ein paar Beispiele:
Wir sind vor einer Woche in ein Haus gezügelt, ein Neubau, rundherum ist alles noch Humus, Baumaschinen, Arbeiter. Wir haben den grossen Sitzplatz mit einem farbigen Band eingezäunt und ihnen erklärt, dass das der Bereich sei, auf dem sie spielen und sich draussen aufhalten können. Eine Ecke mit Humus haben wir zum provisorischen Sandkasten erklärt, so dass sie auch etwas buddeln dürfen. Das wird 5 Minuten eingehalten, dann wird die Grenze ignoriert. Sie gehen zu den Nachbarn aufs Grundstück, laufen fort in die Einstellhalle, zu den Baumaschinen. Wenn ich sie dann rufe, werde ich überhört. Ich renne tagelang hinter ihnen her, hole sie zurück. Ich drohe dann sie in die Zimmer zu verfrachten, was ich dann nach 3-4mal abhauen auch tue. Nur können sie die Haustüre und Terrassentüre selbst öffnen und sind im Nu sind sie wieder Draussen. Sie in den Zimmer einschliessen habe ich mich noch nicht getraut. Wäre das eine gangbare Lösung?
Bekommt meine Tochter mal nicht das was sie will (z.B. Kaugummi oder Glace) dann tobt sie und droht mir, dass sie die Sachen selbst nimmt. Was sie dann auch tut.. Ich erkläre ihr, dass sie z.B. am Nachmittag eine Glace haben darf oder dass sie nach 2x Kaugummi für heute keinen mehr kriegt und anstelle eine Frucht oder so haben kann. Nützt nichts. Ich drohe ihr dann, die Gutenachtgeschichte zu streichen. Inzwischen ist das für sie kein Kriterium mehr. Sie zwängelt dann zwar beim ins Bettgehen, aber nach ein paar mal sagen ist die Sache erledigt.
Das Zubettgehen ist meistens auch ein langwieriger und endloser Akt. Mein Mann und ich machen das zusammen, singen mit ihnen noch Liedli, erzählen eine Geschichte oder ein Büechli und bringen sie dann zu Bett. Dann wird aufgestanden, zueinander ins Zimmer gegangen, wieder ins Wohnzimmer gekommen, rausgeheuscht, gequängel etc.
Wir sind meistens stundenlang mit dem 'Drama' beschäftig, so dass für uns praktisch keine eigene Zeit mehr bleibt.
Inzwischen hat sie ein rechtes Vokabular an Schimpfwörter und sagt mir und meinem Mann z.T. ganz unschöne Wörter. Wir sind uns zwar bewusst, dass sie noch nicht weiss, was das heisst und bedeutet. Und doch sind wir verletzt und erkären ihr immer wieder, dass sie das sein lassen soll und wir solche Dinge nicht zu einander sagen.
Ich versuche den Kindern Freiraum zu geben, habe aber den Anspruch dass gewisse Regeln und Grenzen eingehalten werden. Momentan herrscht bei uns eine äusserts angespannte und gereizte Stimmung wegen diesen unschönen Situationen. All das schöne, was wir sonst zusammen erleben verbleicht darunter, was ich sehr schade finde. Schliesslich hab ich die beiden überalles lieb und möchte die Zeit mit ihnen zusammen geniessen.
Was könnten wir ändern, damit sich das Ganze in eine andere Richtung entwickelt?
Ich danke dir und grüsse dich herzlich
Gabriela