von Kathrin Buholzer » 10.06.2008, 14:13
Hallo und erstmal herzlichen dank für deine hilfe!!!ich bin so froh dass es diese art von hilfestellung im internet gibt!!
Sehr gern geschehen und danke fürs Lob!
Ich habe ein wenig angst um meine tochter.und zwar kommt sie im august in die schule und hat vorallem im bezug auf andere kinder sehr wenig selbstbewustsein.zu hause ist sie sehr vorlaut und gar nicht schüchtern.
Versuch immer wieder in Situationen in denen sie etwas gut hinbekommen hat, etwas toll gemacht hat sie zu loben und genau zu sagen, WAS dir gefallen hat. Achtung: Nicht ins Negative fallen: "Schön, dass du heute endlich mal grad reingekommen bist, als ich dich gerufen habe!".
Im Alltag hast du immer wieder die Möglichkeit ihr und ihren Fähigkeiten Aufmerksamkeit zu schenken.
aber wie jetzt noch im kindergarten, wo sie von den anderen kindern gehänsselt wird., getraut sie sich nicht zu sagen dass sie aufhören sollen.sie weint desswegen oft wenn sie vom kindergarten kommt und mir tutu sie dann sehr leid.als sie vor 2 jahren in den kindergarten kam, hatte sie bei den grossen kindergärtlern eine freundin(mit der sie nun zum glück in eine klasse kommt) da hat sie sich immer gewehrt und ihre stelle im kindergarten gehabt. kann ich ihr irgendwie helfen? ich habe angst dass sie dann in der schule noch mehr drunter kommt!
Schon früh müssen Kinder ein "nein" lernen und begreifen. Wichtig ist, dass wir nicht einfach nur "Nein" sagen, sondern mit den Kindern auch anschauen warum. Sie auch mal fragen, was denkst du würde passieren, wenn du es jetzt so oder so machen würdest?
Kinder sollen auch merken, dass es ok ist auch selber einmal "Nein" oder "Stopp" zu sagen. Sei das bei einem Kuss fürs Grosi oder in einer Diskussion mit der Kindergartenfreundin.Eigentlich ist es gar nicht wichtig, sie alle aufzuzählen, denn die meisten Eltern kennen die kleinen, für unsere Kinder aber existenziell wichtigen Mitteilungen, die ich im nächsten Abschnitt zusammenfassen möchte.
Du kannst das Selbstvertrauen deiner Tochter immer wieder im Alltag üben in dem du sie nicht übermässig behütest und einengst und ihr auch (ihrem Alter enstprechend) Freiräume gewährst.
Versuch auch, ihr nicht immer alles ab zu nehmen. Ganz besonders in schwierigen, problematischen Situationen ist das wichtig. Also wenn sie z.B zu dir kommt und dir ein Problem schildert, z.B dass sie etwas nicht schafft, einen Streit mit jemandem hat usw. Nicht immer grad die Lösung vorgeben, erklären, predigen, moralisieren, helfen, Anweisungen geben und ihr sagen was sie tun soll.
Hör ihr gut zu. Unterbrich sie auch nicht ständig, frage nach wenn du etwas nicht verstanden hast. Oft reicht den Kindern schon nur, wenn wir zu hören, sie erwarten gar nicht immer von uns eine Lösung.
Versucht dann einmal zusammen mögliche Lösungen zu suchen. "Was könntest du jetzt tun? Hast du eine Idee, was du jetzt machen könntest, Was erwartest du von mir? Kann ich dir irgendwie helfen." Lass sie einmal selber aufzählen, welche Möglichkeiten sie hat. Unterstütze und hilf ihr nur so viel wie nötig. Versucht die Vor- und Nachteile aufzuzählen und einigt euch auf eine Lösung.
Oft hilft es den Kindern, wenn man diese Lösung einmal zusammen durchspielt. (Das kann eine Art Rollenspiel sein. Einmal bist du das Kindergartengspänli, dann einmal sie). Spielt das einmal durch, evt. mit versch. Varianten, Lösungsmöglichkeiten. Ihr werdet schnell merken, wo noch Schwierigkeiten sind und dann zusammen anschauen, wie ihr diese lösen könnt.
Das gibt ihr eine Sicherheit und sie kann dann in der realen Situation besser damit umgehen, wenn sie es schon einmal "geübt" hat. Lobe und ermutige sie, so dass sie sich gestärkt fühlt.
Gebt nicht zu schnell auf, wenn es beim ersten Mal noch nicht so gut klappt. Sprecht darüber, wie sie sich gefühlt hat, was passiert ist und was sie das nächste Mal noch besser machen könnte.
Trau ihr das auch zu. Wenn du selber schon eine gewisse Unsicherheit ausstrahlst und Angst hast, dass es schief gehen könnte, überträgt sich das auch auf dich.
Ihr könnt ja zusammen auch einen "Mutmach- Handschlag" oder Gruss erfinden, zusammen mit einem Sprüchli.
Es ist sehr wichtig ist, dass wir als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder haben. Wir müssen ihnen etwas zutrauen und ihnen auch Erfahrungsräume öffnen. So wie ich oben schon geschreiben habe: nicht immer grad alles selber erledigen (auch wenns oft schneller geht und bequemer ist).
Gib ihr Tipps und Hilfestellungen nur wenn nötig und erledige nicht alles für sie.
Die Kinder können oft viel mehr, als wir ihnen zutrauen und oft auch mehr, als wir gedacht haben. Viele Eltern räumen ihnen Kindern jedes Steinchen aus dem Weg und möchten sie auch vor allem bewahren. Das ist zwar lobenswert, nützt aber dem Kind für seinen Alltag nicht sehr viel.
Schau mal, ob du mit diesen Anregungen etwas anfangen kannst. Das ist etwas, dass du nicht von heute auf morgen ändern kannst. Das ist ein Prozess, den du in Gang setzen musst.
liebe Grüsse
Kathrin[code][/code]