Ich habe mich schon einmal Anfang Jahr bei dir gemeldet, weil mein älterer Sohn (7) unglaublich gern föpplet, und ich damit riesige Mühe habe. Im Moment sind wir am Anschlag. Die Buben (7 und 3) streiten wahnsinnig viel. Wenn sie auch mal schön zusammen spielen würden, wäre das vielleicht nicht so schlimm für uns. Aber ausser wilde Sachen wie raufen und Kissenschlacht


Beispiele ihrer Streitereien:
- Wer die Katze streicheln oder halten darf.
- Einander Sachen wegnehmen, nicht geben, nicht teilen
- Fiese Sachen sagen, wie „ich habe eine schönere Zeichnung gemacht als du“, etc.
Gröberes:
- Der Grössere sperrt die Türe zu, so dass der Kleine nicht aus dem Zimmer kommt und Angst hat
- Gröberes, wie den Kleinen einfach so mal kneifen oder hauen (habe noch keine gescheite Konsequenz gefunden, eine Zeit lang war das TV-Verbot, was wir auch durchgezogen haben, das hat aber auch nicht viel genutzt und soll man ja auch nicht machen, jetzt einfach zurechtweisen, den Grossen wegschicken.)
Ich habe beide deine Videos zu Streit zwischen Geschwistern und Eifersucht (der Grosse ist sehr eifersüchtig) geschaut. Ich versuche, sie auch Konflikte selbst austragen zu lassen, aber ich schaffe es nicht. Weil der Kleine mit seinen drei Jahren halt schnell drunter kommt, es wahnsinnig laut wird und ich in letzter Zeit keine Nerven habe und grad ausflippe. Wenn ich denke, dass uns noch zehn solcher Jahre voller Streitereien bevorstehen, dann könnte ich nur heulen. Nur mit einem Kinde oder wenn noch andere Kinder da sind, geht es oft gut. Deshalb machen mein Mann und ich auch öfters getrennt Sachen mit den beiden. Im Sommer sind sie auch viel draussen und mit anderen Kindern unterwegs. Dann ist es einfacher.
Auch haben wir lange am Abend mit dem Grösseren noch etwas alleine gemacht, jetzt lässt das der Kleinere nicht mehr zu, weil er nicht mehr so müde ist und auch gleich lang wie der Grosse wach bleiben möchte.
Im Moment bin ich total in der Negativ-Spirale drin, ich sehe wenig positives und der Grosse fühlt sich abgelehnt von mir. Manchmal ist es leider auch so, dass ich sie trennen muss, und dann halt mit dem Kleinen etwas mache, oder er mir bei der Wäsche hilft oder so. Unsere Familie hat im Moment keine Balance, ich habe das Gefühl, der Grosse fühlt sich ausgeschlossen und das zerreisst mir manchmal fast das Herz und ich vermisse ihn, aber nicht den Buben, der föpplet und stichelt und manchmal ein so fieses Verhalten zeigt.
Meine Batterien sind auch leer im Moment, ich arbeite 60 Prozent und das tut mir gut. Leider freue ich mich gar nicht mehr so auf die gemeinsamen Tage mit den Kids. Ich nehme mir Auszeiten, wie mit meinem Mann essen gehen und Freundinnen treffen. Das ist sicher auch gut.
Ich habe im Moment das Gefühl, ich versage als Mutter und manchmal denke ich Dinge wie; wenn der Grössere ruhiger und lieber wäre, der Kleinere es auf jeden Fall auch wäre.
Wie kann man die Beziehung zwischen Geschwistern verbessern? Wie kann ich wieder ein normales Verhältnis zu meinem älteren Sohn finden? Wie kann ich wieder mehr die positiven Seiten sehen?
Ich denke auch an eine Therapie oder Erziehungsberatung für mich, die Situation wird immer verfahrener.
Zudem bin ich neidisch auf Familien, in denen die Geschwister mehrheitlich nett oder normal zueinander sind (solche kennen wir, ja!) und würde hoffen, dass es bei uns nur ein bisschen besser wird.
Ganz liebe Grüsse
Mary