plötzliche Unsicherheit

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

plötzliche Unsicherheit

Beitragvon kuschelbaerch » 19.05.2011, 13:01

Hallo liebe Kathrin

Unsere Kim, mittlerweile 5 1/2 hat gar nie gefremdet, im Gegenteil, sie ging auf alle zu und machte mir einen sehr selbstsicheren Eindruck. Nun, seit geraumer Zeit, schickt sie mich immer vor oder versteckt sich zum Teil hinter mir, d.h., wenn sie etwas möchte, sagt sie, Mama, bitte frage Du und zwar auch bei Menschen, die sie kennt, natürlich auch bei fremden Leuten. Ich habe sie dann mal gefragt, wovor sie denn Angst habe und sie antwortete mir: vor den Jungs im Kindergarten, die im Bewegungsraum jeweils auf sie losgehen, sie mal hauen, mal schubsen etc. Ich habe es der Kindergartenlehrerin erzählt und sie meinte, so ein Verhalten können schon dadurch ausgelöst worden sein. Sie machte es mittlerweile so, dass sie sagt, welche Gruppe in den Bewegungsraum darf, damit nicht ein Horde von Jungs da ist oder wenn, dann nur Jungs.
Ich versuche, solche Situationen jeweils so zu lösen, dass ich Kim sage, ich komme mit, aber sie solle fragen. Kann ich sonst etwas machen, damit sie ihr Selbstvertrauen wieder findet?

Ganz liebe Grüsse,
Bettina
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Re: plötzliche Unsicherheit

Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.05.2011, 10:39

Hallo liebe Kathrin

Unsere Kim, mittlerweile 5 1/2 hat gar nie gefremdet, im Gegenteil, sie ging auf alle zu und machte mir einen sehr selbstsicheren Eindruck. Nun, seit geraumer Zeit, schickt sie mich immer vor oder versteckt sich zum Teil hinter mir, d.h., wenn sie etwas möchte, sagt sie, Mama, bitte frage Du und zwar auch bei Menschen, die sie kennt, natürlich auch bei fremden Leuten.

ch kann dich vielleicht diesbezüglich etwas beruhgien. Es gibt fünf entwicklungsbedingte Angstformen. Eine taucht ab 3 Jahren auf, es ist das magisches Alter: Ab 3 Jahren haben Kinder oft Angst vor unbekannten Menschen, auch vor Tieren, bösen Menschen, Einbrechern, vor Gegenständen, Objekten (also auch Autos etc.) Sie fürchten sich aber auch vor den Figuren aus Filmen oder Büchern; vor Gespenstern, Geistern, Hexen. Oft werden sie von bösen Träumen und Phantasien verfolgt (auch im Schulalter noch Furcht vor dem Keller, dem Dachboden, daß jemand unter dem Bett oder im Schrank versteckt ist, vor Schatten).

Sozialisationsangst tritt im Kindergarten- und Schulalter auf. Angst vor dem Zusammensein mit vielen fremden Personen, mit Gleichaltrigen, vor Kindergärtnerin oder Lehrern. Kinder haben Angst davor, gerügt zu werden, bzw. davor ausgelacht oder verspottet zu werden.

Wichtig ist, dass du ihr viel Sicherheit und viel Lob gibst. Immer wenn sie etwas gut macht, sich etwas traut, dann lobe und ermutige sie. Wenn sie vor etwas Angst hat, dann kannst du versuchen auf ihre Angst einzugehen und ihr helfen diese Gefühle zu benennen: "Ich merke grad, dass du Angst hast, den oder jenen danach zu fragen.
Wenn du ihren Gefühlen einen Namen gibst, dann sind sie auch nicht mehr so unheimlich. Sie wird so auch schon bald sagen können, was ihr denn Angst macht und warum.
Du kannst solche Situationen auch mit ihr zusammen üben. Also was möchte sie denn fragen, was könnte sie sagen?


Ich habe sie dann mal gefragt, wovor sie denn Angst habe und sie antwortete mir: vor den Jungs im Kindergarten, die im Bewegungsraum jeweils auf sie losgehen, sie mal hauen, mal schubsen etc. Ich habe es der Kindergartenlehrerin erzählt und sie meinte, so ein Verhalten können schon dadurch ausgelöst worden sein. Sie machte es mittlerweile so, dass sie sagt, welche Gruppe in den Bewegungsraum darf, damit nicht ein Horde von Jungs da ist oder wenn, dann nur Jungs.

Hat sie denn in ihrer Freizeit auch Kontakt zu anderen Jungs. In der Freizeit oder so? Was halt auch immer hilft ist, wenn sie in eine Gruppe geht, wo sie mit andern Kindern in Kontakt ist. Was ich dir z.B auch empfehlen kann ist die Pfadi. Das hat unserer Tochter extrem gut getan, weil dort die Gruppendynamik halt sehr gut ist.

Wenn das wirklich zu einem grossen Thema wird, kannst du z.B auch mal versuchen mit ihr in die Kinesiologie zu gehen. Da hab ich auch schon gute Erfahrungen damit gemacht.

Trotz allem musst du aufpassen, dass es nicht zu einem zu grossen Thema wird. Also dann auch nicht ständig darüber reden. Manchmal merken Kinder nämlich auch, dass sie mit dem Klagen oder der Diskussion über Angst auch Aufmerksamkeit bekommen.
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Ich versuche, solche Situationen jeweils so zu lösen, dass ich Kim sage, ich komme mit, aber sie solle fragen. Kann ich sonst etwas machen, damit sie ihr Selbstvertrauen wieder findet?

Ganz liebe Grüsse,
Bettina
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Re: plötzliche Unsicherheit

Beitragvon kuschelbaerch » 25.05.2011, 13:43

Vielen Dank liebe Kathrin

Für Deine Tipps. Gerade gestern waren wir in der Apotheke und sie hat nach einem Traubenzucker gefragt, judihui, was früher für sie kein Problem war und ich habe sie gelobt, smile!

Ganz liebe Grüsse
Bettina
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Re: plötzliche Unsicherheit

Beitragvon kuschelbaerch » 05.09.2011, 22:12

Liebe Kathrin

Du, ich bin mir am ueberlegen, ob ich Kim in die Ergotherapie schicken soll, denn neben dem, dass sie nun extreme Unsicherheiten hat, spürt sie sich und andere nicht. Hatte Dir ja bereits geschrieben, dass sie des öfteren über ihre eigenen Füsse fällt, in Sachen reinläuft. Zudem ist es so, dass sie um Kindern zu zeigen, dass sie sie mag, sie drückt oder kitzelt, aber nicht bemerkt, dass es 1.tens zu doll ist und zweitens, dass die Kinder das nicht nicht mögen.
Sie eckt natürlich durch so ein Verhalten öfters an und wie Du beschrieben hast betreffend Kindergartealter, hat sie immer das Gefühl, dass man sie auslacht, wenn man lacht, fängt entweder an zu weinen, oder läuft weg oder versteckt sich unter dem Tisch.
Zudem ist sie extrem ablenkbar, hat Mühe mit der Konzentration.

Ich habe keine Ahnung, wie ich ihr helfen kann und, ob die Ergo das Richtige ist. Die Kindergärtnerin meint zwar sie sei überhaupt nicht auffällig, nur das Abgelenktsein ist ihr auch schon aufgefallen.

Ganz liebe Grüsse,
Bettina
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Re: plötzliche Unsicherheit

Beitragvon Kathrin Buholzer » 07.09.2011, 21:46

Ich würde das einfach etwas im Auge behalten. Vielleicht in einem halben Jahr nochmals mit der Kindergärtnerin reden. Wenn sie nix auffälliges bemerkt und dir auch nichts in der Richtung vorschlägt, würd ich mal noch abwarten.
Tut sie denn etwas in ihrer Freizeit, das sie gut kann, wo sie auch ein bisschen Selbstvertrauen tanken kann? In ein tanzen, turnen, schwimmen, Pfad oder so?

liebe Grüsse
Kathrin
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Re: plötzliche Unsicherheit

Beitragvon kuschelbaerch » 09.09.2011, 21:34

Hallo liebe Kathrin

Weisst Du, sie kommt ja nächstes Jahr in die Schule und da würde ich halt, wenn möglich jetzt etwas machen,damit sie es leichter in der Schule hat, vorallem wegen der Konzentration.

Sie wird nächste Woche mit Schwimmen und Reiten anfangen. Schwimmen kann sie eigentlich schon ziemlich gut, reiten fängt sie neu an.

Liebe Grüsse,
Bettina
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