Feste Freundschaften?

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Feste Freundschaften?

Beitragvon anbothe » 13.05.2008, 15:21

Hallo!
Ab wann haben Kinder eigentlich feste Freudschaften? Oder andersrum: mein Sohn (fast 6) ist sehr offen und spielt mit sehr vielen Kindern. Er hat so vier bis fünf Kinder, mit denen er immer wieder spielt, aber er hat keinen "dicken" Freund oder ist auch manchmal traurig, wenn er bei seinen Freunden nicht mitspielen darf. Wie sehr kann und muss ich sowas fördern, was ist "normal"...
Ich möchte verhindern, dass mein sohn sich als Außenseiter fühlt, sondern ihm stabile Beziehungen ermöglichen.
anbothe
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.05.2008, 15:21

Das ist in diesem Alter ganz normal. Kinderfreundschaften sind oft sehr kurzlebig. Manchmal dauern sie nur einen Vormittag im Kindergarten, oder einen Nachmittag auf dem Spielplatz. So schnell wie Kinder Freundschaften schliessen, so schnell beenden sie diese oft auch wieder. "Wenn du nicht mit mir spielst, bin ich nicht mehr dein Freund."

Du kannst deinen Sohn unterstützen in dem du ihm wichtige Fähigkeiten vermittelst. z.B sich in andere hineinzuversetzen, zu spüren wie es anderen geht, die traurig sind. Ihm lernen seine Gefühle und Empfindungen in Wort zu fassen. Diese Fähigkeiten sind nötig, um selbst auf Kinder zuzugehen und sich mit ihnen auseinander zu setzen.

Wenn es Streit gibt, oder er ausgeschlossen wird, ist es wichtig dass du ihm nicht immer gleich eine Lösung vorschlägst. Du solltest auch versuchen, die Gefühle die dein Kind anspricht runterzuspielen oder den Freund oder die Handlungs des Freundes abzuwerten. "Das ist doch jetzt nicht so schlimm, jetzt lass ihn halt in Ruhe, du kannst ja jemanden anderen zum Spielen suchen, der hat dich ja sowieso immer nur geärgert."
Das nützt deinem Sohn nicht viel. Er hat sich ja diesen Freund ausgesucht und er ist wichtig für ihn. Versucht zusammen herauszufinden, warum der Konflikt entstanden ist. Dafür musst du gut zuhören, nachfragen, zusammenfassen. "Er will also nicht mehr mit dir spielen, weil du nicht so schnell rennen kannst?" Versucht gemeinsame Lösungen zu suchen. "Was könntest du jetzt tun? Hast du eine Idee, was du jetzt machen könntest? Kann ich etwas für dich tun?" Manchmal genügt schon das Zuhören. Wenn die Kinder erzählt haben was passiert ist, dann ist der Streit oder der Konflikt oft schon wieder vergessen. Es ist nicht nötig, dass wir Eltern immer eine Lösung parat haben, für die Kinder reicht manchmal schon das Erzählen und dann springen sie bereits wieder zur Türe raus.
Einmischen und Lösungen anbieten empfiehlt sich erst dann, wenn das Kind sichtlich darunter leidet und selber keinen Weg sieht, den Konflikt aus der Welt zu schaffen. Aber auch hier gilt das Motto: Hilf mir es selbst zu tun. Nicht grad die ganze Lösung präsentieren, nur Tipps geben und das Kind dann selber versuchen lassen einen Weg zu finden.
liebe Grüsse
Kathrin
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