Liebe Kathrin
Ich bitte dich um Ratschläge zu folgenden beiden Situationen:
Unsere Tochter ist 6jährig und besucht das zweite Kindergartenjahr. In Feedbackgesprächen mit der Kigä zum einen aber auch schon früher mit den Verantwortlichen der Kita zum anderen wurde jeweils der Punkt „täderle“ resp. ihre Rolle als „Polizistin“ im Umgang mit Kindern genannt. Gerade heute kam der Samichlaus in den Kiga und hat für sie diesen Begriff verwendet. Bislang haben wir Eltern dem nicht so viel Bedeutung zugemessen. Wir haben ihr versucht zu erklären, dass sie im Grundsatz nicht für andere Kinder zu sprechen braucht. Zuhause macht sie es mit ihrem jüngeren Bruder sehr ähnlich. Sie ist ihm gegenüber eher dominant und sagt ihm häufig, was er zu tun und zu lassen hat. Wir haben den Eindruck, dass sie gerne in die Rolle eines Erwachsenen/eines Sprechers schlüpft und so die Entscheidungen für andere treffen kann. Wir möchten sie nicht allzu sehr bremsen aber auf die Dauer wird ihr Verhalten wohl nicht auf grosse Sympathien stossen. Ebenso ist uns aufgefallen, dass sie in Konfliktsituationen mit anderen Kindern ratlos ist, wie sie zu einer Lösung beitragen könnte, vor allem wenn das andere Kind auf keine Vorschläge von ihr eingehen will. Dann zieht sie sich zurück und sucht sich „einfachere“ Gschpänlis aus, die weniger opponieren. Was raten Sie?
Unser Sohn ist 4jährig und besucht das erste Kiga-Jahr. Er ist dort der Jüngste aber er scheint sich sehr wohl zu fühlen. Beide Kinder sind im selben Kiga. Er nimmt die Rolle des Mitläufers ein - zuhause wie im Kiga. Verbal spricht er ihr teilweise identisch nach und ist für alles zu haben. Im Kiga schliesst er sich den Jungs an und macht sehr vieles mit. Auch wenn es nicht erlaubt wäre. Er ergreift nicht oder selten die Initiative in einer Gruppe. Wenn er alleine ist, kann er sich gut selbst beschäftigen. Wir haben den Eindruck, dass er sich als Person noch nicht so gefunden hat. Wie können wir ihn in seinem Wesen bestärken?
Freue mich auf deine Rückmeldung.
Foxy