Regeln/Regelblatt

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Regeln/Regelblatt

Beitragvon dio » 03.01.2010, 20:49

Hallo Kathrin

Vorweg schon mal "äs guäts Neus"...

Ums kurz zu machen: ich möchte gerne wissen, wie ich konkret mit meiner Tochter 3 1/2 ein Regelblatt machen/gestalten kann: betreffend nicht mehr in die Hosen machen und wenn wir aus dem Haus gehen, dass sie sich bitte selber anziehen soll.

Im Moment weiss ich mir nicht mehr zu helfen, sie biselt nur noch in die Hosen, wir sind nur noch am waschen und wenn wir aus dem Haus gehen wollen, kann sie sich anscheinend nicht alleine anziehen! und wartet und trödelt und ja -bis ich mich tödlich aufrege, auf 180 bin und wir uns heute halt mal wieder seit langem vor dem Haus im Schnee angezogen haben.

Das kanns ja nicht sein? Jetzt habe ich eben an ein Regelblatt gedacht, aber ich weiss nicht, wie ich ihr das verklickern soll resp. wie ich das genau machen soll?

Erwarte ich zuviel von ihr, wenn sie selber aufs Häfi gehen soll wenn sie muss und dass sie sich selber anziehen soll?

Danke und einen lieben Gruss aus dem Wallis
"Papagei" :wink:
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Larri75 » 04.01.2010, 11:38

Hallo! Darf ich dir kurz schildern, wie wir es gemacht haben? Wir haben unseren Sohn (3) fotografiert, wie er es machen soll, also Schuhe aus beim Reinkommen, ins Regal stellen, Jacke aufhängen usw. Diese Fotos in der richtigen Reihenfolge aufgeklebt und aufgehängt, so dass er es immer sehen kann. Bis jetzt funktioniert es gut.

Viel Erfolg,

Larri
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.01.2010, 15:54

Hallo Kathrin

Vorweg schon mal "äs guäts Neus"...

Danke gleichfalls! :-)

Ums kurz zu machen: ich möchte gerne wissen, wie ich konkret mit meiner Tochter 3 1/2 ein Regelblatt machen/gestalten kann: betreffend nicht mehr in die Hosen machen und wenn wir aus dem Haus gehen, dass sie sich bitte selber anziehen soll.

Das sind zwei versch. Sachen die du meinst. Das eine ist das "Regeln abmachen". Setzt euch zusammen hin und besprecht, wie ihr das in Zukunft machen wollt. Was erwartest du von ihr, was muss sie bis wann erledigt haben? Schreibt das zusammen auf, zeichnet, klebt. Ihr könnt einen Plan zeichnen, was sie der Reihe nach tun muss. (zB so wie es Larri unten beschrieben hat).

Das andere ist die Punktekarte. Dort geht es darum, den Kindern einen Moment einen Ansporn, eine Motivation zu geben, Dinge zu erledigen, die sie noch nicht so gut können. Also ein "Belohnungssystem". Wenn du mit deiner Tochter abgemacht hast, wie das mit dem Anziehen laufen soll, kannst du zusätzlich mit ihr eine Punktekarte machen.
Habe zum Thema "Regeln" und "Punktekarte" "Anziehen, trödeln" schon mal ein Video gemacht. Schau es dir doch mal in Ruhe an. Du findest die Videos hier:

http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html

Zum Thema Anziehen findest du hier auch noch ein paar Tipps:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... n-a-k.html


Im Moment weiss ich mir nicht mehr zu helfen, sie biselt nur noch in die Hosen, wir sind nur noch am waschen und wenn wir aus dem Haus gehen wollen, kann sie sich anscheinend nicht alleine anziehen! und wartet und trödelt und ja -bis ich mich tödlich aufrege, auf 180 bin und wir uns heute halt mal wieder seit langem vor dem Haus im Schnee angezogen haben.

Merkt sie es denn nicht oder macht sie es extra? Hat es bis jetzt geklappt? Seit wann ist das so? Hat sich etwas bei euch verändert? Wie oft am Tag macht sie das? Was tust du dann? Macht sie es zu Hause nicht? Schickst du sie regelmässig während des Tages aufs WC?
Schreib mir dazu doch noch ein bisschen mehr, ok?


Das kanns ja nicht sein? Jetzt habe ich eben an ein Regelblatt gedacht, aber ich weiss nicht, wie ich ihr das verklickern soll resp. wie ich das genau machen soll?

Erwarte ich zuviel von ihr, wenn sie selber aufs Häfi gehen soll wenn sie muss und dass sie sich selber anziehen soll?

Nur erwarten ist zu wenig. Du musst das aktiv angehen und dann mit ihr zusammen das üben, üben, üben. Manchmal kann ein kleiner Anstoss, eine Motivation hilfreich sein. Die Spielregeln müssen aber vorher genau abgemacht und aufgeschrieben werden.

Danke und einen lieben Gruss aus dem Wallis
"Papagei" :wink:

Schau mal, was du damit anfangen kannst und meld dich mit ein paar Details zum Thema Trocken werden einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon dio » 05.01.2010, 14:15

Hallo

Zum Thema in die Hosen machen:
Meiner Meinung nach merkt sie es schon, wenn sie muss. Die Nacht durch klappts ja auch und auch bei meinen Eltern und den Schwiegereltern gibts selten bis nie Unfälle. Eine Tante meinte mal: die tanzt euch auf der Nase herum und langsam aber sicher bin ich auch bald derselben Meinung. Ich kanns drum manchmal schwer einschätzen, wenn wir sie dann darauf hinweisen, dass sie aufs WC/Häfi soll, ruft sie meistens: aber da kommt keins!!! Ob das nun wirklich stimmt oder ob sie's nur unterdrückt? Ich kann sie auch aufs WC/Häfi setzen und wir waren auch schon eine halbe Stunde da. Nix ist passiert. 10 min. später wars in den Hosen! Wir sind der Meinung, dass wir sie nicht immer darauf hinweisen sollten/müssten, wenn sie aufs WC soll. Auch verändert hat sich bei uns absolut gar nichts. Wenn dann ein Unfall passiert ist, kann sie sich selber neu anziehen, mit Betonung: wenn sie will!!!

Und damit komme ich eben auch schon zum Thema anziehen. Sie kann, wenn sie will, alles selber. Wenn wir jetzt spazieren gehen wollen, kann sie aber ein riesen Drama draus machen. Ich gehe zuerst den Kleinen aus dem Bett holen. Gehe dann zu ihr und lege ihr die Strumpfhosen und die Skihosen in der richtigen Reihenfolge auf den Boden und sage ihr, dass sie sich, während ich den kleinen anziehe, selber anziehen soll. Entweder sie fängt an rumzubrüllen oder sie reagiert gar nicht auf das was ich gesagt habe. Mittlerweilen habe ich es aufgegeben, ihr 10 mal zu sagen, dass sie sich anziehen soll. Ich ziehe den Kleinen und mich an und wenn wir dann bereit sind und die Haustüre öffnen um zu gehen, ist ihrerseits das Drama perfekt. Ein Geschrei und ein Gebrüll! Ich auf 180 und dann hab ich halt letztes Mal mal wieder aus lauter Frust ihre gesamten Kleider gepackt und raus ins Treppenhaus geschmissen und sie sollte sich dort anziehen. Was sie aber auch nicht tat. Nur rumgeschrien und ein Drama gemacht. Die ganze Nachbarschaft hats gehört. Zuerst liess ich sie 10 Min. machen. Nix ist passiert. Ich wollte dann auch los und schlussendlich habe ich sie in einer Wut angezogen. 1 zu 0 für sie oder nicht? Sie hat wieder erreicht, dass ich ihr geholfen habe. Ja super!!! Solche Dramen bringen mich zur Weisglut!

Jetzt weiss ich eben nicht, wie ich in solchen Situationen vorgehen soll, resp. ich mich verhalten soll. Weil ich absolut keine Lust habe da 10 min. oder viertel Stunde oder wie lang auch immer Theater zu spielen, nur weil Fräulein mal grad nicht so will wie ich.

Seufzg... lieben Gruss und danke vorweg schon mal
Papagei
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Kathrin Buholzer » 06.01.2010, 18:48

Hallo

Zum Thema in die Hosen machen:
Meiner Meinung nach merkt sie es schon, wenn sie muss. Die Nacht durch klappts ja auch und auch bei meinen Eltern und den Schwiegereltern gibts selten bis nie Unfälle. Eine Tante meinte mal: die tanzt euch auf der Nase herum und langsam aber sicher bin ich auch bald derselben Meinung. Ich kanns drum manchmal schwer einschätzen, wenn wir sie dann darauf hinweisen, dass sie aufs WC/Häfi soll, ruft sie meistens: aber da kommt keins!!! Ob das nun wirklich stimmt oder ob sie's nur unterdrückt? Ich kann sie auch aufs WC/Häfi setzen und wir waren auch schon eine halbe Stunde da. Nix ist passiert. 10 min. später wars in den Hosen! Wir sind der Meinung, dass wir sie nicht immer darauf hinweisen sollten/müssten, wenn sie aufs WC soll. Auch verändert hat sich bei uns absolut gar nichts. Wenn dann ein Unfall passiert ist, kann sie sich selber neu anziehen, mit Betonung: wenn sie will!!!

Ich würd versuchen sie regelmässig aufs WC zu schicken. Also nach dem Aufstehen, einmal am vormittag, vor dem Essen, vor dem Mittagsschlaf/Mittagspause, am Nachmittag, vor dem Essen am Abend, vor dem ins Bett gehen. Bevor ihr zum Haus rausgeht.
Auch wenn sie nur auf dem Klo sitzt und nix kommt, zwing sie nicht dazu. Ihr könnt ja abmachen, dass sie eine bestimmte Zeit drauf sitzt und dann, wieder aufstehen kann. (Manchmal hilft es, wenn du dir in der Zeit die Hände wäschst und das Wasser etwas laufen lässt...)
Du kannst ihr auch eine Bücherkiste hinstellen mit lustigen Büchern, zum Thema oder einfach solche die sie mag.
Versuch etwas Druck von diesem Thema zu nehmen. Nicht ständig darauf herumreiten, also davon sprechen. Wenn sie in die Hosen macht, versuch nicht zu schimpfen. Lass sie die Kleider wechseln, hilf ihr nur dort, wo es nötig ist.


Und damit komme ich eben auch schon zum Thema anziehen. Sie kann, wenn sie will, alles selber.

Sag ihr das früh genug. Bevor sie sich anziehen soll. "Wir gehen nach der Mittagspause spazieren. Wenn ich den Kleinen geweckt habe, möchte ich, dass du selber deine Skihosen anziehst." Bevor es soweit ist, sag es ihr nocheinmal. "Ich gehe jetzt den Kleinen holen, ich ziehe ihn an und du ziehst dir in der Zeit selber die Skihosen an. Möchtest du das grad unten machen, oder bei uns im Zimmer?"
Manchmal brauchen Kinder einen kleinen "Schubs" damit es klappt. Vielleicht muss man irgendwo einen Knopf drücken, vielleicht lässt es sich mit Musik besser anziehen usw. Schau mal das Kapital "Aufstehen" an. Hab dir den Link in meinem letzten Posting hingeschrieben. Lobe und ermutige sie und hilf ihr dort wo es nötig ist. Vielleicht bei den Strumpfhosen.
Vielleicht kannst du auch mal versuchen was in der Reihenfolge zu ändern. Lass sie sich doch einmal vorher anziehen. "Ich helf dir rasch bei den Strumpfhosen und dann ziehst du dir ganz schnell die Skihosen an, dann gehen wir zusammen den Kleinen wecken.." oder: "Ich helf dir rasch bei den Strumpfhosen und dann ziehst du dir so schnell wie du kannst die Strumpfhosen an. Mal schauen, ob du schneller bist als wir...


Wenn wir jetzt spazieren gehen wollen, kann sie aber ein riesen Drama draus machen. Ich gehe zuerst den Kleinen aus dem Bett holen. Gehe dann zu ihr und lege ihr die Strumpfhosen und die Skihosen in der richtigen Reihenfolge auf den Boden und sage ihr, dass sie sich, während ich den kleinen anziehe, selber anziehen soll. Entweder sie fängt an rumzubrüllen oder sie reagiert gar nicht auf das was ich gesagt habe. Mittlerweilen habe ich es aufgegeben, ihr 10 mal zu sagen, dass sie sich anziehen soll. Ich ziehe den Kleinen und mich an und wenn wir dann bereit sind und die Haustüre öffnen um zu gehen, ist ihrerseits das Drama perfekt. Ein Geschrei und ein Gebrüll! Ich auf 180 und dann hab ich halt letztes Mal mal wieder aus lauter Frust ihre gesamten Kleider gepackt und raus ins Treppenhaus geschmissen und sie sollte sich dort anziehen. Was sie aber auch nicht tat.

Logisch! Versuch sie das nächste Mal ruhig an der Hand zu nehmen und geh mit ihr (ohne Strumpfhosen die Treppe runter). Wenn ihr unten seid, dann lass sie auf eine Stufe setzen und dann kann sie sich dort anziehen. Bei den Strumpfhosen musst du ihr wahrscheinlich schon noch ein bisschen helfen, das ist ja auch immer sehr knifflig.

Nur rumgeschrien und ein Drama gemacht. Die ganze Nachbarschaft hats gehört. Zuerst liess ich sie 10 Min. machen. Nix ist passiert. Ich wollte dann auch los und schlussendlich habe ich sie in einer Wut angezogen. 1 zu 0 für sie oder nicht? Sie hat wieder erreicht, dass ich ihr geholfen habe. Ja super!!!

Genau so ist es. Deshalb versuch wenn immer möglich das zu verhindern. Gut vorausplanen, sagen, was ihr macht, wo ihr hingeht und was du von ihr möchtest. Ihr früh genug sagen, wann es soweit ist. Ein Spiel daraus machen, Alternativen anbieten oder ihr könnt für die Anziehsituation auch mal eine Punktekarte machen.

Solche Dramen bringen mich zur Weisglut!

Ich kann dich gut verstehen. Trotzdem ist es wichtig in solchen Situationen möglichst ruhig zu bleiben. Lass dich davon nicht ärgern.
Denk auch daran, dass sie mitten in der Trotzphase steckt.

In der Trotzphase, so ab 2 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das Wort "Nein" erhält eine ganz wichtige Bedeutung. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Deine Tochter versucht immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und sie merkt auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie sie das gerne möchten.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihr genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihr her und versuch, sie nicht mit Anweisungen zu zutexten.
- Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden.
- Achte darauf, dass du ihr nicht alles abnimmst und ihr dann nur deine Hilfe anbietest, wenn sie nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."

- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihr eine Auswahl geben und sie kann dann selber entscheiden, was sie möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.

- In Situationen in denen sie sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst sie abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihr immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass sie sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.

Auch wenns stressig und oft auch nervig ist. Lass dich davon nicht beeindrucken. Wenns dich ärgert, verlass einen Moment den Raum. Oft nützt es auch, wenn man einfach einen Schritt zurück steht, sein Kind aus den Augenwinkeln beobachtet und denkt: "Alles ok, ich habe ein ganz normales Kind." Lass dich nicht erpressen, schimpfe auch nicht mit ihr. Bleib ruhig und standhaft und wenn der Anfall vor bei ist, dann geh wieder zu ihr und sage: "Schön, dass du dich wieder beruhigt hast, jetzt kannst du mir zeigen, was du genau tun wolltest, ich helfe dir."

Ganz wichtig ist auch, dass du den Fokus aufs Positive legst. Tun deine Kinder Dinge, die dir gefallen, die du öfter von ihnen sehen möchtest, dann lobe und ermutige sie und sag ihnen genau, WAS dir gefallen hat. "Toll, dass du grad gemacht hast, was ich dir gesagt habe." Pass auf, dass du nicht ins Negative fällst. "Endlich bist du grad gekommen und hast nicht wieder so laut geschrien..."


Jetzt weiss ich eben nicht, wie ich in solchen Situationen vorgehen soll, resp. ich mich verhalten soll. Weil ich absolut keine Lust habe da 10 min. oder viertel Stunde oder wie lang auch immer Theater zu spielen, nur weil Fräulein mal grad nicht so will wie ich.

Seufzg... lieben Gruss und danke vorweg schon mal
Papagei

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Fragen und Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon luana » 10.01.2010, 23:16

Hallo Kathrin,

Hab eine Frage Betreff Regelblatt und Punktekarte :D
Also, ich habe mit meinem Sohn ( 3 ) zusammen das Regelblatt gestaltet (von Scubi)
das sieht so aus:

Bild von Scubi beim Essen- daneben steht:selber essen
Bild von Scubi beim Zähneputzen-daneben steht selber zähne putzen
Bild von Scubi beim Schlafen-daneben steht selber schlafen
und zum schluss ein Bild von Scubi wo er lächelt ( hab nix schlaueres gefunden) daneben steht wir sind lieb und fiin

ja genau,ich will das er selbständiger wird, drum hab ich all diese Dinge notiert.
denn jedesmal wenn es heisst,jetzt essen wir komm,oder komm wir gehen schnell die zähne putzen dann haben wir noch zeit zum ein büechli lesen, ist toibelen/ trotzen angesagt.
positiv formulieren, da reagiert er absolut nicht, sag ich aber:sonst schauen wir nacher kein Büechli an,reagiert er öfters darauf... :roll:

so, das sind die 4 Hauptregeln, die ich mal ändern möchte.
daneben hab ich die Scubipunktekarte aufgehängt und jedesmal wenn er selber isst,selber die zähne putzt etc. darf er einen scubitaler in das feld kleben.
in zwei tagen hat er 7 taler aufkleben dürfen und da hab ich ihm als kleine Motivation ein Nachtlämpchen für sein Bett gekauft.

mach ich das jetzt so richtig? oder kombiniert mann die punktekarte nicht mit dem regelblatt?
Jetzt hab ich ein durcheinander :lol:

Ich muss ihn ständig an die Regeln erinnern, er ist auch nicht so scharf auf die Taler :roll: hab jetzt neben die Taler eine Pingu-CD vom Katalog hingeklebt als Motivation und erklähre ihm immer wieder, dass er die bekommt,wenn er so und soviele taler ergattert.
aber manchmal hab ich das Gefühl es sei ihm egal...
hmmm...zweifle drum ob dies der richtige Weg ist?

Die Problematik ist nicht nur,dass selber tun sondern auch bis er mal kommt!!!
Alle Dinge sage ich ihm immer voraus,damit er weiss, in 5 min.essen wir oder was auch immer,aber wenn es dann darauf an kommt,will er nicht oder rennt davon, macht ein Spiel daraus,versteckt sich.

Klar ich kann schon auf allen vieren das Pferd oder die Kuh spielen und ihn auf meinem Rücken ins Badezimmer/Küche etc. chauffieren, aber ich wünschte mir,das es auch mal einfacher geht :lol: :wink:
denn mit solchen spielen kann er ja schlecht noch mit Scubitalern belohnt werden.

Hmmm...vielleicht ist auch der Scubi nichtso seine Motivation...vielleicht sollte ichs mal mit einem Bauernhof versuchen( seine Lieblinge) :lol:

Essen kommen, ist das mühsamste :( da muss ich ihn meissten holen,daernicht von selber kommt.
sitz er dann imTriptrap einfach vor sich hin und will nicht essen.
Einzige Methode in zum Essen zu motivieren ist dieses Spiel:

Ich nehme ein Stück für die Eule, nimmst du auch eins für die Eule?
dann imitiere ich die Eule die ihm sagt,wie gross ihr hunger sei und wie sehr sich sich über einen löffel freuen würde.
und schwups,isst er einen löffel für die Eule.
Und so imitiere ich den ganzen Wald/Zoo/Bauernhof etc.etc.etc. :lol: :roll:

Seit wir das Regelblatt und die Punktekarte haben, zeige ich sie ihm vor dem Essen und erklähre ihm wie was funktioniert aber er isst trotztem nicht,oder sagt:mama füttern.er sagt mir oft er sei kein grosser,er sei ein Baby und wolle gefüttert werden.
Toll...was soll ich tun? langsam aber sicher werden mir all diese Spiele ein wenig anstrengend und frage mich manchmal ob ich da auf dem richtigen Weg bin???

Vielen Dank und liebe Grüsse
luana
 
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Kathrin Buholzer » 11.01.2010, 16:46

Hallo Kathrin,

Hab eine Frage Betreff Regelblatt und Punktekarte
Also, ich habe mit meinem Sohn ( 3 ) zusammen das Regelblatt gestaltet (von Scubi)
das sieht so aus:

Bild von Scubi beim Essen- daneben steht:selber essen
Bild von Scubi beim Zähneputzen-daneben steht selber zähne putzen
Bild von Scubi beim Schlafen-daneben steht selber schlafen
und zum schluss ein Bild von Scubi wo er lächelt ( hab nix schlaueres gefunden) daneben steht wir sind lieb und fiin

ja genau,ich will das er selbständiger wird, drum hab ich all diese Dinge notiert.
denn jedesmal wenn es heisst,jetzt essen wir komm,oder komm wir gehen schnell die zähne putzen dann haben wir noch zeit zum ein büechli lesen, ist toibelen/ trotzen angesagt.
positiv formulieren, da reagiert er absolut nicht, sag ich aber:sonst schauen wir nacher kein Büechli an,reagiert er öfters darauf...

Sag ihm solche Dinge einfach immer früh genug. Künde ihm an, dass es z.B in 5 Minuten essen gibt und dass er kommen muss, wenn du dann zu ihm kommst und ihn aufforderst. Du kannst ihm eine Alternative anbieten. z.B: Willst du alleine gehen, oder willst du mir die Hand geben?
Wenn er dann halt trotzt, lass ihn einen Moment und ignoriere ihn. Es ist immer besser, wenn du ihn motivierst, als wenn du ihm drohst. Ich weiss, dass drohen, immer gut hilft. Das Problem ist halt, dass er mit der Zeit merkt, dass er erst hören muss, wenn du drohst.

Achte dich einmal auf deine Anweisungen, die sind nämlich ganz wichtig:

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:

Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was es tun soll, was du von ihm möchtest). (Nicht einfach "Nein" sagen, sondern sagen, WAS es denn tun soll).
Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut, was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit ihrem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihm immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihm dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leonie!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihr vorher wie lange sie etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihr hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Eskalationsfallen:
Das Kind will etwas und wenn es das nicht bekommt, dann wird es lauter und fordernder, manchmal so lange und so laut, bis die Eltern dann nachgeben, um das Geschrei zu beenden. Die Kinder merken: "Aha, wenn ich etwas will, dann muss ich nur lästig sein, dann bekomme ich es.

Auch Eltern können in der "Eskalationsfalle" landen. Wenn sie von ihren Kindern etwas verlangen und die Kinder sich weigern. Die Eltern werden lauter, beginnen zu drohen: "Wenn du das jetzt nicht machst, dann..." "Jetzt, mach, sonst..." "Ich zähle jetzt bis drei..." Die Eltern lernen dabei, dass die Kinder nur auf sie hören, wenn sie drohen und schimpfen. Und die Kinder merken, dass sie erst auf die Eltern hören müssen, wenn diese laut werden und drohen, resp. auf 1,2,3 zählen...

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.



so, das sind die 4 Hauptregeln, die ich mal ändern möchte.
daneben hab ich die Scubipunktekarte aufgehängt und jedesmal wenn er selber isst,selber die zähne putzt etc. darf er einen scubitaler in das feld kleben.
in zwei tagen hat er 7 taler aufkleben dürfen und da hab ich ihm als kleine Motivation ein Nachtlämpchen für sein Bett gekauft.

Wenn ihr immer wieder Diskussionspunkte habt, Situationen in denen es Streit gibt, dann diskutiert zusammen und schreibt Regeln auf. Wenn ihr versch. Themen habt, schreibt sie auf unterschiedliche Blätter. z.B Essensregeln, Umgangsregeln, Schlafensregeln. Zu jedem Thema kannst du 3-4 Regeln aufschreiben. Konzentrier dich am Anfang nur auf wenige Sachen, nicht zu viele Regeln auf einmal einführen. Oft reicht das schon und es braucht gar keine Punktekarten. Wenn du ihn ständig an die Regeln erinnern musst, es ihm schwer fällt sich daran zu halten, dann kannst du es mal mit einer Punktekarte versuchen. Nimm dir aber nur etwas vor, das du ändern möchtest. Überleg dir, was das Wichtigste ist und dann mach eine Punktekarte nur für dieses Verhalten.
Alles zur Punktekarte findest du auch hier:
http://www.elternplanet.ch/sgubi/punktekarten.html

Hab letztes Jahr auch schon mal ein Video dazu gemacht. Werde diese Woche das nochmals aufnehmen und noch ein paar Punktekarten, die ich bis jetzt gemacht habe, zeigen.
Das "alte" Video findest du hier, (Clip 4):

http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html



mach ich das jetzt so richtig? oder kombiniert mann die punktekarte nicht mit dem regelblatt?
Jetzt hab ich ein durcheinander
Wenn du eine Punktekarte machst, ist es wichtig, dass dein Sohn genau weiss, welches die Regeln/Bedingungen sind. Du kannst es kombinieren, es kann aber gut sein, dass ein Regelblatt auch schon ausreicht. Du musst also nicht zu allen Regeln zusätzlich noch eine Punktekarte machen.

Ich muss ihn ständig an die Regeln erinnern, er ist auch nicht so scharf auf die Taler hab jetzt neben die Taler eine Pingu-CD vom Katalog hingeklebt als Motivation und erklähre ihm immer wieder, dass er die bekommt,wenn er so und soviele taler ergattert.

Besprich mit ihn zusammen die Belohnung. Es muss nicht unbedingt etwas "Gekauftes" sein. Als Belohnung eignen sich auch gut,Aktivitäten, einen Kuchen backen, ins Schwimmbad gehen, zusammen ein Spiel spielen, Eislaufen gehen usw. Du kannst ihn ja auch mal danach fragen, was er denn gerne mit dir unternehmen möchte.
Setz ein leichtes Ziel. Am besten gibst du ihm schon nach dem ersten Mal eine kleine Belohnung. Du kannst auch gut Zwischenziele setzen. Also z.B nach 3 Mal nach 5 Mal, nach 10 Mal und dann die grosse Belohung z.B nach 15 Mal.


aber manchmal hab ich das Gefühl es sei ihm egal...
hmmm...zweifle drum ob dies der richtige Weg ist?

Punktekarten können manchmal der richtige Weg sein, aber nicht immer. Manchmal ist es besser Kinder zu motivieren, als ständig mit ihnen zu schimpfen, sie zu ermahnen oder Konsequenzen einzusetzen. Vielleicht ist die Punktekarte für ihn zu wenig attraktiv, die Belohnung vielleicht nicht die richtige oder das Ziel ist zu schwierig. In eurem Fall sind es zu viele Ziele.


Die Problematik ist nicht nur,dass selber tun sondern auch bis er mal kommt!!!
Alle Dinge sage ich ihm immer voraus,damit er weiss, in 5 min.essen wir oder was auch immer,aber wenn es dann darauf an kommt,will er nicht oder rennt davon, macht ein Spiel daraus,versteckt sich.

Dann musst du halt auch mal eine logische Konsequenz einsetzen. Du kannst ihm z.B einen Zeitrahmen geben. Sag ihm, dass er kommen soll und wenn er dann halt zu lange braucht, ist das Essen für ihn dann halt mal vorbei, bevor es überhaupt angefangen hat.


Klar ich kann schon auf allen vieren das Pferd oder die Kuh spielen und ihn auf meinem Rücken ins Badezimmer/Küche etc. chauffieren, aber ich wünschte mir,das es auch mal einfacher geht.

Das musst du auch nicht jedes Mal tun. Manchmal bietet sich das an, aber im Normalfall, sollte er einfach kommen, wenn du ihm die Anweisung gibst.

denn mit solchen spielen kann er ja schlecht noch mit Scubitalern belohnt werden.

Hmmm...vielleicht ist auch der Scubi nichtso seine Motivation...vielleicht sollte ichs mal mit einem Bauernhof versuchen( seine Lieblinge)

Die Sgubivorlage ist gedacht, wenn jemand gar keine Idee hat. Wenn du aber schon weisst, dass er gerne Bauernhof hat, dann kannst du ihm gut einen Bauernhof zeichnen oder ausschneiden und dann als Aufkleber, Bauernhoftiere brauchen.

Essen kommen, ist das mühsamste da muss ich ihn meissten holen,daernicht von selber kommt.
sitz er dann imTriptrap einfach vor sich hin und will nicht essen.
Einzige Methode in zum Essen zu motivieren ist dieses Spiel:

dann lass ihn einfach mal. Versuch nicht das Ganze Essen lang, übers Essen zu reden. Wenn er halt keinen Hunger hat, dann lass ihn. Sag ihm einfach, dass es erst wieder zum zVieri etwas gibt und halt dich dann auch daran. Er hat sich vielleicht jetzt schon an dieses Spiel gewöhnt und es gehört für ihn zum Essen dazu. Es kann manchmal hilfreich sein, ein kleines Spiel daraus zu machen, aber nicht immer und jedes Mal.

Ich nehme ein Stück für die Eule, nimmst du auch eins für die Eule?
dann imitiere ich die Eule die ihm sagt,wie gross ihr hunger sei und wie sehr sich sich über einen löffel freuen würde.
und schwups,isst er einen löffel für die Eule.
Und so imitiere ich den ganzen Wald/Zoo/Bauernhof etc.etc.etc.

Das ist zwar ein lustiges Spiel, für ab und zu aber das musst du nicht jedes Mal machen.


Seit wir das Regelblatt und die Punktekarte haben, zeige ich sie ihm vor dem Essen und erklähre ihm wie was funktioniert aber er isst trotztem nicht,oder sagt:mama füttern.er sagt mir oft er sei kein grosser,er sei ein Baby und wolle gefüttert werden.

Es ist gut möglich, dass er sich schon etwas daran gewöhnt hat, dass du dich so sehr bemühst, dass er etwas isst.

Toll...was soll ich tun? langsam aber sicher werden mir all diese Spiele ein wenig anstrengend und frage mich manchmal ob ich da auf dem richtigen Weg bin???

Mit Fantasie und Humor erziehen heisst nicht, ständig und nonstop den Clown zu machen und den Kindern ein Animationsprogramm zu bieten. Es verliert dann auch etwas den Reiz, wenn man es zu oft macht.


Vielen Dank und liebe Grüsse

Schau mal was du damit anfangen kannst und meld dich einfach wieder mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon dio » 03.10.2010, 22:25

Hallo

Mal wieder zum leidigen Thema. Kann unsere Tochter 4 1/2 uns dermassen gewollt provozieren, dass sie ständig in die Hosen pinkelt? Oder macht sie das nicht gewollt?

Ich hab ALLES durch und weiss mir absolut mit keiner Idee mehr. Punktekarte, Regeln, deine Videos, loben, Bückerkiste... ich hab alles probiert, was ich auf deiner Seite gefunden habe. Sie pinkelt immer noch in die Hosen. Oder das Neuste ist: Zuerst underdrückt sie es (z.B. während dem Mittagessen oder während dem anziehen/ausziehen, eigentlich egal wann und wo.), dass sie kaum noch sprechen kann und geht erst, wenn ich sie mit bösen Blicken oder sie energischt ermahnen muss, dass sie aufs Klo gehen soll. Das ist doch nicht der Sinn der Sache? Muss ICH ihr immer sagen, wann sie auf's Klo gehen soll?

Ich habe die Situation auch schon einfach ignoriert und habe sie walten lassen. Ihr auch E G A L ... beeindruckt sie auf keine Art und Weise, ob sie nasse oder trockene Hosen an hat. Dann ist es halt jetzt so und ja... sie kann offensichtlich damit leben. Egal ob nass oder trocken.

Es bin immer nur ich, die sich ab solchen Situationen manchmal tödlich ärgert. Manchmal hab ich auch gute Tage, wo's mich dann kalt lässt, aber die sind meistens rar.

Ja und jetzt bin ich wieder mal am Anschlag und vielleicht hast du ja noch eine Idee?

Liebe Grüsse
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.10.2010, 22:38

Hallo

Mal wieder zum leidigen Thema. Kann unsere Tochter 4 1/2 uns dermassen gewollt provozieren, dass sie ständig in die Hosen pinkelt? Oder macht sie das nicht gewollt?

Was heisst denn ständig? Wie oft mal am Tag, pro Stunde? Schickst du sie wirklich regelmässig aufs WC. Also nicht fragen, ob sie gehen will.

Ich hab ALLES durch und weiss mir absolut mit keiner Idee mehr. Punktekarte, Regeln, deine Videos, loben, Bückerkiste... ich hab alles probiert, was ich auf deiner Seite gefunden habe. Sie pinkelt immer noch in die Hosen. Oder das Neuste ist: Zuerst underdrückt sie es (z.B. während dem Mittagessen oder während dem anziehen/ausziehen, eigentlich egal wann und wo.),

Warum unterdrückt sie es denn? Hat sie Angst? Schick sie regelmässig, nicht erst wenn sie schon dringend gehen muss.
dass sie kaum noch sprechen kann und geht erst, wenn ich sie mit bösen Blicken oder sie energischt ermahnen muss, dass sie aufs Klo gehen soll. Das ist doch nicht der Sinn der Sache? Muss ICH ihr immer sagen, wann sie auf's Klo gehen soll?

Ich habe die Situation auch schon einfach ignoriert und habe sie walten lassen. Ihr auch E G A L ... beeindruckt sie auf keine Art und Weise, ob sie nasse oder trockene Hosen an hat. Dann ist es halt jetzt so und ja... sie kann offensichtlich damit leben. Egal ob nass oder trocken.

Besprich das mal in Ruhe mit ihr. Sag ihr, dass es DIR stinkt und besprecht mal zusammen, wie ihr das lösen könnt. Vielleicht hat sie selber ja auch eine gute Idee?
Schaut auch zusammen, was sie tun muss, wenn sie denn nasse Hosen hat. Wenns dann so ist, lass dich nicht ärgern, schimpfe nicht mit ihr, sondern lass sie dann einfach die Kleider wechseln. Setz den Fokus aufs Positive, wenn es klappt, wenn sie mal selber geht oder auch einen Moment trocken bleibt dann lobe und ermutige sie.
Vielleicht hat es auch medizinische Gründe. Wenn du unsicher bist, dann berate dich am besten mal mit deinem Arzt.


Es bin immer nur ich, die sich ab solchen Situationen manchmal tödlich ärgert. Manchmal hab ich auch gute Tage, wo's mich dann kalt lässt, aber die sind meistens rar.

Pass auf, dass du das nicht zu einem allgegenwärtigen Thema werden lässt. Also nicht soviel Aufmerksamkeit auf dieses negative Verhalten legen. Es sollte nicht das wichtigste Thema bei euch zu Hause sein. Also dass ständig nur übers WC, trocken sein usw. gesprochen wird.

liebe Grüsse
Kathrin



Ja und jetzt bin ich wieder mal am Anschlag und vielleicht hast du ja noch eine Idee?

Liebe Grüsse
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon dio » 04.10.2010, 22:51

Hallo

Mal wieder zum leidigen Thema. Kann unsere Tochter 4 1/2 uns dermassen gewollt provozieren, dass sie ständig in die Hosen pinkelt? Oder macht sie das nicht gewollt?

Was heisst denn ständig? Wie oft mal am Tag, pro Stunde? Schickst du sie wirklich regelmässig aufs WC. Also nicht fragen, ob sie gehen will.

Immer dann, wenn sie muss oder eben auf s Klo gehen sollte, pinkelt sie in die hosen. Heute abend sogar ohne hemmungen während dem abendessen voll auf den stuhl! Ich frage schon gar nicht mehr, ob sie aufs WC muss, ich befehle ihr zu gehen, aber ohne Getöse geht sie nicht.

Ich hab ALLES durch und weiss mir absolut mit keiner Idee mehr. Punktekarte, Regeln, deine Videos, loben, Bückerkiste... ich hab alles probiert, was ich auf deiner Seite gefunden habe. Sie pinkelt immer noch in die Hosen. Oder das Neuste ist: Zuerst underdrückt sie es (z.B. während dem Mittagessen oder während dem anziehen/ausziehen, eigentlich egal wann und wo.),

Warum unterdrückt sie es denn? Hat sie Angst? Schick sie regelmässig, nicht erst wenn sie schon dringend gehen muss.

Das ist eben unsere Grundsatzfrage: müssen wir ihr sagen, wann sie aufs Klo soll??? Ist es zuviel von ihr verlangts, dass sie eben von sich aus geht, wenn sie müsste? Ist sie noch zu jung? Verlange ich zuviel?

dass sie kaum noch sprechen kann und geht erst, wenn ich sie mit bösen Blicken oder sie energischt ermahnen muss, dass sie aufs Klo gehen soll. Das ist doch nicht der Sinn der Sache? Muss ICH ihr immer sagen, wann sie auf's Klo gehen soll?

Ich habe die Situation auch schon einfach ignoriert und habe sie walten lassen. Ihr auch E G A L ... beeindruckt sie auf keine Art und Weise, ob sie nasse oder trockene Hosen an hat. Dann ist es halt jetzt so und ja... sie kann offensichtlich damit leben. Egal ob nass oder trocken.

Besprich das mal in Ruhe mit ihr. Sag ihr, dass es DIR stinkt und besprecht mal zusammen, wie ihr das lösen könnt. Vielleicht hat sie selber ja auch eine gute Idee?
Schaut auch zusammen, was sie tun muss, wenn sie denn nasse Hosen hat. Wenns dann so ist, lass dich nicht ärgern, schimpfe nicht mit ihr, sondern lass sie dann einfach die Kleider wechseln. Setz den Fokus aufs Positive, wenn es klappt, wenn sie mal selber geht oder auch einen Moment trocken bleibt dann lobe und ermutige sie.
Vielleicht hat es auch medizinische Gründe. Wenn du unsicher bist, dann berate dich am besten mal mit deinem Arzt.
Also die Sache mit ihr besprechen, hat noch nie geklappt. Indem ich eben Regeln machen wollte oder Punktekarte oder einfach nur mal in Ruhe darüber sprechen. Dann verschränkt sie die Arme und sagt entweder sie wolle jetzt nicht darüber sprechen oder sagt, dass sie überhaupt nichts mehr reden will und rennt davon. Sie weiss auch, wo neue Kleider sind und kann selber neue anziehen, aber wenn ich es ihr nicht sage, macht sie's nicht. Ich glaube eben oder bin der Meinung, dass es nicht einen medizinischen Grund hat, denn es gibt immer wieder mal Phasen wo's bis zu einer Woche oder so super geht und sie selber eben auch sagt, ich muss aufs Klo und dann wieder wie beschrieben.

Es bin immer nur ich, die sich ab solchen Situationen manchmal tödlich ärgert. Manchmal hab ich auch gute Tage, wo's mich dann kalt lässt, aber die sind meistens rar.

Pass auf, dass du das nicht zu einem allgegenwärtigen Thema werden lässt. Also nicht soviel Aufmerksamkeit auf dieses negative Verhalten legen. Es sollte nicht das wichtigste Thema bei euch zu Hause sein. Also dass ständig nur übers WC, trocken sein usw. gesprochen wird.

liebe Grüsse
Kathrin


Dass das nicht zum Tagesthema wird, ist ja wohl ein wenig schwierig, weil ich ja dauernd auf der hut sein muss, dass ich den richtigen Zeitpunkt erwische um sie aufs WC zu schicken und wenn ich dann mal zu früh dran bin, brüllt sie: ich muss nicht!!! und dann ist die sache vorprogramiert.

Liebe Grüsse
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Re: Regeln/Regelblatt

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.10.2010, 22:59

Also versuch einfach immer schön ruhig zu bleiben... :-)
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