Hallo Ihr Lieben,
ich bin wirklich verzweifelt, und hoffe das ich auf diesem Wege vielleicht ein paar gute Ratschläge bekomme. Ich habe eine Sohn, er heißt Maurice und ist 6 1/2 Jahre alt. Ich muss vorab sagen, Maurice war schon immer ein schwieriges Kind. Schon im Kindergarten zeigte er starke Emotionen und es gab oft Ärger, weil er anderen Kindern gegenüber grob und mit wenig Respekt gegenüber trat. Mein Problem ist seit einiger Zeit, dass er sich jeglichen Regeln wiedersetzt.
Welche Regeln habt ihr dann? Habt ihr die zusammen besprochen und aufgeschrieben/aufgehängt. Hab mal ein Video zum Thema Regeln gemacht. Schaus dir doch mal an. Du findest es hier, Clip 19:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.htmlEr hört einfach auf kein Wort. Er begegnet mir gegenüber sehr respektlos, beschimpft mich mit Ausdrücken, bewirft mich mit Gegenständen, er knallt die Türen usw.. Sobald er seinen Willen nicht bekommt, geht es los.
Auch die beiden Videos zum Thema Erziehungsfallen, kann ich dir ans Herz legen. Schau sie dir doch mal an. Clip 25 und 26.
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.htmlEs fängt schon bei Kleinigkeiten an... Ich sage zu Ihm er soll sich die Zähne putzen, dann quengelt er und sagt scheiss Zähneputzen mach ich nicht.
Wenn du immer beim Zähneputzen Probleme hast, dann besprich das mit ihm mal in Ruhe. Vielleicht findet ihr einen besseren Zeitpunkt zum Zähneputzen als den jetzigen. Manchmal hilft auch eine elektr. Zahnbürste, ein lustiger Zahnbecher.
Schau, dass nach dem Zähneputzen noch etwas kommt, das im Freude macht. Dass er z.B noch etwas Spielen darf, mit dir ein Buch anschauen usw. Dann hat er etwas worauf er sich freut und es geht dann vielleicht etwas schneller vorwärts. Wenn er dann einfach nicht vorwärts macht und die Zeit aufgebraucht ist, dann reicht es dann halt nicht mehr. Versuch nicht zu nah an ihm dran zu sein. Sag es ihm einmal und dann lass ihn einfach. Auch wenn er sagt, dass er das Zähneputzen nicht mag. Kommentiere das nicht, lass ihn einfach und lobe ihn dann wenn es geklappt hat, wenn nicht, folgt dann halt die logische Konsequenz.Daraufhin fordere ich Ihn ein zweites und auch noch ein drittes mal auf. Entweder tut er es trotzdem nicht und rastet dann total aus oder er macht es, aber trampelt dabei sehr laut mit den füssen und tritt alles um was ihm im Weg steht. Jetzt vor kurzem haben zum Beispiel folgendes Problem: Er geht nachmittags mit Freunden draussen spielen (wir wohnen in einer größeren Wohnanlage mit vielen Kindern) und hat nun desöfteren Müll den er gefunden hat mitgebracht. Wir haben mit ihm darüber geredet und Ihm gesagt das er den Müll nicht anfassen darf und wenn es nochmal passiert, das er dann nicht mehr auf dem großen Spielplatz spielen darf sondern nur noch vor der Tür.
Warum hat er denn den Müll mitgenommen? Wollte er damit spielen, wollte er ihn einfach auflesen und wegschmeissen. (Was ja eigentlich eine sehr gute Idee ist). Sprich mit ihm mal darüber und versuch seine Beweggründe herauszufinden. Vielleicht kannst du ja mal mit ihm zusammen, den Müll aufsammeln gehen und ihr zieht euch dann Handschuhe an. Vielleicht hat er auch einfach Lust mit wertlosem Material zu spielen. Schau, dass er zu Hause genügend Möglichkeiten hat. Mach ihm am besten eine Kiste, wo du alles "wertlose" rein schmeisst. Dinge, die du nicht mehr brauchst, Verpackungen usw. Mit diesen Sachen darf er dann auch spielen, basteln.Da er wieder Müll angefasst hatte, durfte er 2 Wochen nur noch vor der Tür spielen.
Erklär ihm das gut. Sag ihm warum er die Sachen nicht mit blossen Händen anfassen soll. Sprich mit ihm darüber und versucht wenn möglich eine Alternative zu finden.
2 Wochen ist eine zu harte und zu lange Konsequenz. Wenn so etwas passiert, schau dass die Konsequenzen logisch und kurz sind. In diesem Fall, hätte es jetzt gereicht. Dass er z.B einfach hätte reinkommen müssen und dann z.B eine halbe Std. hätte drinnen bleiben müssen. Wenn es dann wieder passiert wäre, dann hättest du ihn dann einfach bis zum nächsten Tag drin behalten.
Aber wie gesagt, viel besser ist es immer zu überlegen. Warum darf er das denn jetzt nicht? Ist das lebensgefährlich oder sonst irgendwie verboten? Gibt es denn vielleicht eine Alternative oder einen Kompromiss?Nun hat er heute wieder auf dem großen Spielplatz gespielt, daneben ist gleich eine Garageneinfahrt mit einer Schranke. Trotz mehrmaligem Verbot dort am Garageneingang zu spielen hat er sich heute mit seinem Freund an diese Schranke gehangen, diese ist nun kaputt gegangen.
Versuch, es ihm nicht einfach zu verbieten. Sprich mit ihm darüber, wozu diese Schranke gut ist, wie sie funktioniert, was passieren kann, wenn man sich an dies Schranke hängt. Am besten fragst du ihn auch danach und hälst ihm nicht einfach eine Moralpredigt. "Was denkst du, wozu ist denn eine solche Schranke da? Was passiert, wenn man sich daran hängt? usw... Sag ihm dann, was er stattdessen tun könnte. Vielleicht können sie selber so was ähnliches basteln, bauen. Versuch ihm immer mögliche Alternativen aufzuzeigen und es nicht einfach beim Verbot zu lassen.Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen soll, trotz konsequenten Bestrafungen, gutem Zureden, anschreien hört er einfach nicht. Bei Ihm hilft wirklich GARNICHTS.
Versuch vielleicht etwas mehr Verständnis zu zeigen. Dein Sohn ist ein aufgeweckter, fantasievoller kleiner Kerl, der viel Input und interessante Beschäftigungen braucht. Gib ihm viele spannende Dinge zu tun. Sprich mit ihm vorher über Regeln und schreibt diese dann auf. Lobe und ermutige ihn immer wenn es klappt und sag ihm immer genau, WAS dir gefallen hat. Pass auf, dass du nicht ins Negative fällst. "Endlich mal, hast du nicht so blöd getan..."
Wenn er gerne draussen rum tobt, baut, auf Sachen klettert, entdeckungsfreudig ist, dann kann ich dir die Pfadi empfehlen. Unsere Tochter geht, seit sie 6 ist und es hat ihr extrem gut getan.
Vielleicht bist du auch ein bisschen nahe an ihm dran. Ich kann verstehen, dass du es gut machen willst und auch versuchst, zu schauen, dass dein Sohn möglichst wenig Blödsinn macht. Das Problem ist einfach, dass man dann häufig den Fokus zu sehr auf dem negativen Verhalten hat. Du gibst dann vor allem Feedback, wenn er etwas tut, dass er nicht tun dürfte. Versuch den Fokus vermehrt aufs positive Verhalten zu legen. Gib ihm Feedback, wenn etwas gut geklappt hat, es gut läuft. Kinder können sich auch angewöhnen sich schlecht zu benehmen, wenn wir sie nicht genügend beachten, wenn sie sich gut verhalten.
Versuch doch das mal in der nächsten Woche zu beachten. Und achte dich auch einmal in welchen Situationen das denn genau passiert? Was ging dem voraus?
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
KathrinIch hoffe sehr das mir der eine oder andere ein paar Ratschläge geben kann.
Sorry für den langen Text, bei Fragen einfach nachfragen.
Gruß Sunny