Terror und weiteres

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Terror und weiteres

Beitragvon sünneli » 04.07.2010, 21:28

Hallo Kahtrin
Lange hab ich mich nicht mehr gemeldet - was ich selber als gutes Zeichen werte. :wink:
In letzter Zeit hab ich vermehrt deine homepage besucht - Filmli geschaut, mir Hilfe zu holen versucht. Nun ist wohl so etwas wie ein Zenit erreicht - und wir wissen echt grad nicht weiter... :cry:
Wir haben zwei Söhne, 5 1/2 und 3-jährig. Der Ältere macht immer mal wieder Probleme verschiedenster Art. Ich war schon mehrmals mit dem Latein am Ende, standen auch schon mal vor dem Entscheid, ob wir doch mal zu einem Kinderpsy mit ihm gehen sollten. Das war letzten Herbst/Winter. Ich telefonierte rum, und das Telefonieren mit den 4(!) Psy's löschte mir so ab, dass wir das Thema fallen liessen.
Es ging dann tatsächlich besser eine zeitlang. Nun ist es wohl wiedermal soweit, die "Terrorwelle" ist wieder auf einem Höhepunkt.
Unser Sohn ist sehr unausgeglichen, ängstlich, sensibel, intelligent wenn er will, scheint teilweise depressiv und/oder von Angstzuständen geplagt, hängt sehr an den Eltern (Loslösungsprobleme), macht 1 Schritt vorwärts und 2 zurück. Er scheint "nicht geerdet" zu sein. Ich pflege zu sagen: er läuft nicht in der Mitte der gradlinigen Autobahn wie die meisten anderen Kinder/Menschen. Zudem spielt er nicht sehr gerne mit Kindern, er ist lieber um Erwachsene. Das war schon immer so.
In 6 Wochen steht der KiGa an. Letztes Jahr haben wir ihn noch nicht geschickt, er ging zusammen mit seinem Bruder in eine Spielgruppe zweimal pro Woche. Anfangs dieser "Phase" wo er jetzt grad hat hab ich das auf die bevorstehende Veränderung geschoben. Ich sagte (mir): dieses Mal lass ich mich nicht mit runterziehen - dieses Mal kenne ich den Grund warum er eine Krise hat, nämlich der KiGa.

Tagsüber haben wir es eigentlich "normal". Mal so mal so, wie sie eben so sind in dem Alter. Was mir auffällt in letzter Zeit ist, dass er SEHR kindisch ist. Er spricht normalerweise SEHR gut und "klug" - er kann sich (schon lange) sehr gut verbal ausdrücken. Jetzt spricht er aber manchmal wie ein 2-jähriger und verstellt seine Stimme zu einer "Bebestimme". Auch flippt er sehr schnell aus. Seit er die Lieder von Mani Matter kennt, flucht er in jedem 2. Satz. (Auch ich selber fluche wieder mehr als früher, mein Frust/ärger muss auch irgendwo raus, halt.) Er ist sehr jähzornig, und er ist wieder vermehrt unselbständig geworden und klebt an Mami. Gestern waren wir an einem Fest mit vielen Leuten und Kindern. Er hat es vorgezogen mir JEDEN Schritt nachzulaufen anstatt etwas zu spielen oder sich den anderen Kindern anzuschliessen. (Sein Bruder spielte mit den anderen.)

Abends findet nun das momentan eigentliche Problem statt. Mein Mann und ich wechseln uns in der Regel ab, jeder hat 1 Bub ins Bett zu bringen, täglich wird gewechselt. Im Moment spielt es jedoch keine Rolle wer drann ist mit ihm - es gibt sowieso eine Riiiiiiesensache! Heute war ich dran. Das Ritual ist bei uns so, dass sie beschränkt auswählen dürfen was sie möchten. Er las ein Büechli aus. Ein neues, das er noch nicht kannte. Eins mit Kurzgeschichten. Die 1. Geschichte gabs unten in der Stube. Die 2. dann oben im Bett - dazwischen Pijelen, Zähne putzen - wie immer.
Nach der 2. Geschichte wollte er oben im Zimmer noch Autölen. (Früher durfte er oben in seinem Zimmer noch spielen NACH dem Ritual - und ging dann selbständig ins Bett. Seit einiger Zeit klappt das nicht mehr, drum hab ich es wieder abgestellt.) Nun - ich hab ihm erklärt, dass er das erst wieder dürfe, wenn er mir beweisen kann, dass er ohne Gschtürm ins Bett gehen kann. Er versprach mir, dass es heute klappt. - Ich schreibe dir das nun 2 Stunden später! 2 Stunden voller Geschrei, Getobe. Es fängt erst dann an, wenn das Ritual zu Ende ist und ich aus dem Zimmer gehen will. Kaum bin ich ausser Sichtweite, fängt es an. Ich habe es auf Video aufgenommen (gestern auch schon). Ich erkläre ihm: wenn du weiter schreist muss ich das Fenster schliessen, ich schäme mich wegen den Nachbarn. (Und wenn ich ehrlich bin hab ich langsam angst dass plötzlich die Polizei vor der Tür steht :o .) - Gesagt getan: Fenster zu. Nächster Schritt: wenn du nicht aufhörst, schliesse ich die Türe - Papi und ich haben jetzt Feierabend. - Gesagt getan: Türe zu. Er wusste, wenn er sie öffnen kommt, schliesse ich als nächstes die Türe ab. (Wie vor zwei Jahren in seiner Trotzphase, da wusste ich manchmal einfach keine andere Lösung mehr.) Dann hat er ungefähr eine Stunde lang in seinem Zimmer getobt und geschrien. Mein Mann und ich haben inzwischen beraten was wir tun könnten. Wir wissen es beide nicht. Wissen nicht, wohin wir uns wenden könnten. Der Bub kam dann plötzlich total fertig (und ruhig) die Treppe runter. Ich brachte ihn wieder rauf ins Bett, deckte ihn nochmal zu und sagte Gute Nacht. Seither ist Ruhe. (Wer hat nun "gewonnen" eigentlich, er oder ich?)
Ein kurzes Gespräch wegen des Fensters fand noch statt. Ich erklärte ihm, dass ich das Fenster erst öffne, wenn er schläft, nicht mehr schreit. Er sagte er würde aufhören. Ich sagte ich glaube es nicht mehr, er sage in letzter Zeit zu oft irgendwas und halte es nicht ein. Darauf sagte er mir: i möcht gar nümme läbe, i möcht lieber jetz stärbe. :(
Es ist nicht das erste Mal, dass er das sagt - und ich bin im Gegensatz zu meinem Mann der festen Überzeugung dass er weiss was diese Worte bedeuten!!! In der Tat hab ich das Gefühl, er könnte evtl. ernsthaft an Depressionen leiden. Na kein Wunder - wenn er fast jeden Abend total unglücklich und erschöpft ohne lieben Arm und sanfte Küsse einschlafen muss. :( :( Mich zerreisst es auch total - ich bin irgendwo am Ende, unglücklich - auch logisch oder. Manchmal hab ich nicht mal mehr Gefühle, einfach leer.

Beim Essen haben wir übrigens auch sehr oft Theater. Heute hab ich grad etwas neues ausprobiert. Wir assen draussen am Tisch. Seinen Teller stellte ich ihm rein nach 2-mal sagen er solle jetzt anständig tun sonst wolle ich ihn nicht mehr an diesem Tisch haben. Zu meinem grossen Erstaunen funktionierte und klappte das ohne Gschtürm - hätte ich echt nicht erwartet. Manchmal scheint er zu checken, dass ich meine Ankündigungen auch wirklich durchziehe. Leider nur manchmal.
Wir haben heute Nami noch ein Leiterlispiel gespielt, Papi Mami und beide Söhne. Er hat dauernd die Töggeli verschoben, "sabotiert". Sabotieren tut er sehr gerne und oft, bei sehr vielen Gelegenheiten, überall im Alltag. Ich sehe am kleinen Bruder, dass es auch anders gehen würde. Er ist TOTAL anders. Dank ihm weiss ich eigentlich, dass ich nicht alles grundlegend falsch mache. Natürlich zweifle ich auch an mir, sonst würde ich dich ja nicht um Rat bitten. Ich weiss einfach nicht mehr weiter... Vielleicht doch zum Kinderpsy? Oder EB? Oder ist sein Verhalten tatsächlich "normal"?
Ich habe meinem Sohn gesagt, ich gäbe ihm noch eine letzte Chance mit der Kine - danach müsse er wohl irgendwohin, wo ich ihn nicht mehr werde begleiten können.
P.S. er wird diese Nacht mit 99% Sicherheit das Bett nässen.

Phu - ist lang geworden... :oops:
DANKE dass du da bist - DANKE für was du tust - ist ECHT wertvoll!!!
Liebe Grüsse vom traurigen sünneli...
2 Söhne, 2005 und 2006
sünneli
 
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Re: Terror und weiteres

Beitragvon Kathrin Buholzer » 06.07.2010, 00:32

Hallo Kahtrin
Lange hab ich mich nicht mehr gemeldet - was ich selber als gutes Zeichen werte.

Freu mich trotzdem, dass du wieder hier bist... :-)

In letzter Zeit hab ich vermehrt deine homepage besucht - Filmli geschaut, mir Hilfe zu holen versucht. Nun ist wohl so etwas wie ein Zenit erreicht - und wir wissen echt grad nicht weiter...
Wir haben zwei Söhne, 5 1/2 und 3-jährig. Der Ältere macht immer mal wieder Probleme verschiedenster Art. Ich war schon mehrmals mit dem Latein am Ende, standen auch schon mal vor dem Entscheid, ob wir doch mal zu einem Kinderpsy mit ihm gehen sollten. Das war letzten Herbst/Winter. Ich telefonierte rum, und das Telefonieren mit den 4(!) Psy's löschte mir so ab, dass wir das Thema fallen liessen.
Es ging dann tatsächlich besser eine zeitlang. Nun ist es wohl wiedermal soweit, die "Terrorwelle" ist wieder auf einem Höhepunkt.
Unser Sohn ist sehr unausgeglichen, ängstlich, sensibel, intelligent wenn er will, scheint teilweise depressiv und/oder von Angstzuständen geplagt, hängt sehr an den Eltern (Loslösungsprobleme), macht 1 Schritt vorwärts und 2 zurück. Er scheint "nicht geerdet" zu sein. Ich pflege zu sagen: er läuft nicht in der Mitte der gradlinigen Autobahn wie die meisten anderen Kinder/Menschen.

Hatte das bei meiner älteren Tochter auch grad das Gefühl und bin deshalb mit ihr zur Kinesiologin gegangen. (Musst das mal googeln). Sie hat ihr auch Bachblüten Tröpfchen gegeben und es hat sich extrem verbessert. Wir haben auch gemerkt, dass der eine Teil ihres Körpers A sagt, der andere B. Das kann ich dir wirklich sehr empfehlen und habe auch schon von ganz vielen andern Eltern gute Feedbacks erhalten.

Zudem spielt er nicht sehr gerne mit Kindern, er ist lieber um Erwachsene. Das war schon immer so.
In 6 Wochen steht der KiGa an. Letztes Jahr haben wir ihn noch nicht geschickt, er ging zusammen mit seinem Bruder in eine Spielgruppe zweimal pro Woche. Anfangs dieser "Phase" wo er jetzt grad hat hab ich das auf die bevorstehende Veränderung geschoben. Ich sagte (mir): dieses Mal lass ich mich nicht mit runterziehen - dieses Mal kenne ich den Grund warum er eine Krise hat, nämlich der KiGa.

Tagsüber haben wir es eigentlich "normal". Mal so mal so, wie sie eben so sind in dem Alter. Was mir auffällt in letzter Zeit ist, dass er SEHR kindisch ist. Er spricht normalerweise SEHR gut und "klug" - er kann sich (schon lange) sehr gut verbal ausdrücken. Jetzt spricht er aber manchmal wie ein 2-jähriger und verstellt seine Stimme zu einer "Bebestimme". Auch flippt er sehr schnell aus. Seit er die Lieder von Mani Matter kennt, flucht er in jedem 2. Satz. (Auch ich selber fluche wieder mehr als früher, mein Frust/ärger muss auch irgendwo raus, halt.) Er ist sehr jähzornig, und er ist wieder vermehrt unselbständig geworden und klebt an Mami. Gestern waren wir an einem Fest mit vielen Leuten und Kindern. Er hat es vorgezogen mir JEDEN Schritt nachzulaufen anstatt etwas zu spielen oder sich den anderen Kindern anzuschliessen. (Sein Bruder spielte mit den anderen.)

Der Kindergarteneintritt ist für die Kinder ein ganz grosser Schritt, es kommt auch immer wieder vor, dass sie vorher einen kleinen Rückschritt machen, plötzlich wieder wie ein Baby sprechen, nicht mehr so selbstständig sind usw. Das hat vor allem mit Unsicherheit zu tun, nicht genau zu wissen was sie erwartet.
Versuch immer gut vorauszuplanen, sag ihm immer was du von ihm erwartest.


Abends findet nun das momentan eigentliche Problem statt. Mein Mann und ich wechseln uns in der Regel ab, jeder hat 1 Bub ins Bett zu bringen, täglich wird gewechselt. Im Moment spielt es jedoch keine Rolle wer drann ist mit ihm - es gibt sowieso eine Riiiiiiesensache! Heute war ich dran. Das Ritual ist bei uns so, dass sie beschränkt auswählen dürfen was sie möchten. Er las ein Büechli aus. Ein neues, das er noch nicht kannte. Eins mit Kurzgeschichten. Die 1. Geschichte gabs unten in der Stube. Die 2. dann oben im Bett - dazwischen Pijelen, Zähne putzen - wie immer.
Nach der 2. Geschichte wollte er oben im Zimmer noch Autölen. (Früher durfte er oben in seinem Zimmer noch spielen NACH dem Ritual - und ging dann selbständig ins Bett. Seit einiger Zeit klappt das nicht mehr, drum hab ich es wieder abgestellt.) Nun - ich hab ihm erklärt, dass er das erst wieder dürfe, wenn er mir beweisen kann, dass er ohne Gschtürm ins Bett gehen kann.

Ich würde das vorher mit ihm in Ruhe besprechen. Macht zusammen einen "ins Bett geh" Plan. Was passiert wann, wer macht was, welches Ritual, welche Reihenfolge... usw. Schreibt das auf ein Blatt auf und bevor es am Abend so weit ist, wiederholt das nochmals zusammen. Wenn das klappt, kannst du ihm als Belohnung anbieten, dass es morgen auch wieder so läuft. Wenn nicht, also wenn er sich nicht daran hält, dann kannst du z.B mit ihm abmachen, dass die Zeit, die es länger dauert einfach am nächsten Tag abgezogen wird und er dann dementsprechend früher ins Bett muss.

Er versprach mir, dass es heute klappt. - Ich schreibe dir das nun 2 Stunden später! 2 Stunden voller Geschrei, Getobe. Es fängt erst dann an, wenn das Ritual zu Ende ist und ich aus dem Zimmer gehen will.

Am besten schaust du, dass du z.b noch einen Moment bei ihm im Bett sitzen kannst und ihr z.B den Tag zusammen Revue passieren lassen könnt.
Du kannst ihm z.B anbieten, dass du nach 5 Minuten nochmals kurz bei ihm vorbeischaust, wenn er bis dahin ruhig ist.

Kaum bin ich ausser Sichtweite, fängt es an. Ich habe es auf Video aufgenommen (gestern auch schon). Ich erkläre ihm: wenn du weiter schreist muss ich das Fenster schliessen, ich schäme mich wegen den Nachbarn.

Sag ihm lieber: Schau, wenn du jetzt schön ruhig bist, dann lass ich das Fenster offen. Drohe ihm nicht. Wenn er schreit, geh zu ihm, schliess das Fenster und sag ihm warum: "Du bist immer noch am Schreien, deshalb muss ich das Fenster jetzt zu machen."

(Und wenn ich ehrlich bin hab ich langsam angst dass plötzlich die Polizei vor der Tür steht .) - Gesagt getan: Fenster zu. Nächster Schritt: wenn du nicht aufhörst, schliesse ich die Türe - Papi und ich haben jetzt Feierabend.

Ich lasse die Tür offen, wenn du ruhig bist.

- Gesagt getan: Türe zu. Er wusste, wenn er sie öffnen kommt, schliesse ich als nächstes die Türe ab. (Wie vor zwei Jahren in seiner Trotzphase, da wusste ich manchmal einfach keine andere Lösung mehr.) Dann hat er ungefähr eine Stunde lang in seinem Zimmer getobt und geschrien. Mein Mann und ich haben inzwischen beraten was wir tun könnten. Wir wissen es beide nicht. Wissen nicht, wohin wir uns wenden könnten. Der Bub kam dann plötzlich total fertig (und ruhig) die Treppe runter. Ich brachte ihn wieder rauf ins Bett, deckte ihn nochmal zu und sagte Gute Nacht. Seither ist Ruhe. (Wer hat nun "gewonnen" eigentlich, er oder ich?)

Versuch ruhig zu bleiben, lass dich nicht provozieren. Wenn er rauskommt, bring ihn bestimmt aber ruhig wieder zurück. Wenn es sein muss, immer und immer wieder. Manchmal hilft auch ablenken. z.B dass er im Bett eine tolle Geschichte ausdenken soll und er sie dir dann am morgen erzählen kann.
Kann es sein, dass er evt. nicht genügend müde ist?


Ein kurzes Gespräch wegen des Fensters fand noch statt. Ich erklärte ihm, dass ich das Fenster erst öffne, wenn er schläft, nicht mehr schreit. Er sagte er würde aufhören. Ich sagte ich glaube es nicht mehr, er sage in letzter Zeit zu oft irgendwas und halte es nicht ein. Darauf sagte er mir: i möcht gar nümme läbe, i möcht lieber jetz stärbe.
Es ist nicht das erste Mal, dass er das sagt - und ich bin im Gegensatz zu meinem Mann der festen Überzeugung dass er weiss was diese Worte bedeuten!!! In der Tat hab ich das Gefühl, er könnte evtl. ernsthaft an Depressionen leiden. Na kein Wunder - wenn er fast jeden Abend total unglücklich und erschöpft ohne lieben Arm und sanfte Küsse einschlafen muss. Mich zerreisst es auch total - ich bin irgendwo am Ende, unglücklich - auch logisch oder. Manchmal hab ich nicht mal mehr Gefühle, einfach leer.

Genau, das hatte meine Tochter auch. Das hat sie auch schon ein paar Mal gesagt, einfach so aus Verzweiflung, weil es ihr in ihrer Haut einfach nicht mehr wohl war. Seit wir bei der Kinesiologin waren, aber nicht mehr..

Beim Essen haben wir übrigens auch sehr oft Theater. Heute hab ich grad etwas neues ausprobiert. Wir assen draussen am Tisch. Seinen Teller stellte ich ihm rein nach 2-mal sagen er solle jetzt anständig tun sonst wolle ich ihn nicht mehr an diesem Tisch haben. Zu meinem grossen Erstaunen funktionierte und klappte das ohne Gschtürm - hätte ich echt nicht erwartet. Manchmal scheint er zu checken, dass ich meine Ankündigungen auch wirklich durchziehe. Leider nur manchmal.
Du brauchst es eigentlich gar nicht anzukünden. Sag ihm, was du von ihm erwartest, hält er sich dran lobe ihn, wenn nicht, lass gleich die Konsequenz folgen und sag ihm warum. Du kannst ihm den Teller einfach einen Moment wegnehmen und ihm diesen dann nach ein paar Minuten wiedergeben und ihm dann sagen, was du von ihm erwartest. Hält er sich dann immer noch nicht daran, nimm ihn ganz weg.

Wir haben heute Nami noch ein Leiterlispiel gespielt, Papi Mami und beide Söhne. Er hat dauernd die Töggeli verschoben, "sabotiert". Sabotieren tut er sehr gerne und oft, bei sehr vielen Gelegenheiten, überall im Alltag. Ich sehe am kleinen Bruder, dass es auch anders gehen würde. Er ist TOTAL anders. Dank ihm weiss ich eigentlich, dass ich nicht alles grundlegend falsch mache. Natürlich zweifle ich auch an mir, sonst würde ich dich ja nicht um Rat bitten. Ich weiss einfach nicht mehr weiter... Vielleicht doch zum Kinderpsy? Oder EB? Oder ist sein Verhalten tatsächlich "normal"?

Ich denke nicht, dass du ihn grad beim Kinderpsy anmelden musst. Ich kann dir empfehlen es einmal mit Kinesiologie und zusätzlich auch noch mit Bachblüten zu versuchen.

Ich weiss, dass es schwierig ist, wenn man in einer Negativspirale drin ist, aber dein Sohn braucht jetzt besonders viel positives Feedback, Lob und Motivation. Man hat in einer solchen Situation oft das Gefühl, dass es gar nichts zu loben gibt. Aber wenn man sich achtet und genau hin schaut, merkt man, dass es während des Tages immer wieder Situationen in denen du ihm sagen kannst, dass er etwas ganz toll gemacht hat und du auf ihn stolz bist. Man vergisst das im Alltag leider immer wieder.


Ich habe meinem Sohn gesagt, ich gäbe ihm noch eine letzte Chance mit der Kine - danach müsse er wohl irgendwohin, wo ich ihn nicht mehr werde begleiten können.

Was meinst du mit Kine? Kinesiologie? Versuch dich wirklich mal ganz stark auf die guten Dinge zu achten und ihm diese rückzumelden.

P.S. er wird diese Nacht mit 99% Sicherheit das Bett nässen.

Phu - ist lang geworden...
DANKE dass du da bist - DANKE für was du tust - ist ECHT wertvoll!!!
Sehr gern geschehen! Meld dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin

Liebe Grüsse vom traurigen sünneli...
Kathrin Buholzer
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Re: Terror und weiteres

Beitragvon sünneli » 12.07.2010, 08:50

Liebe Kathrin
Ich danke dir für deine hilfreiche Antwort!
Mit Kine meine ich Kinesiologie, ja - sorry für die Abkürzung. :oops:
Ich werde es sicher nochmal mit ihr versuchen (der Kinesiologin), mein Sohn spricht SEHR auf "solche Sachen" an!
Eine Lehrerin riet mir kürzlich, nicht (viel) länger zu warten, und aufs EB zu gehen mit meinem Anliegen (Erziehungsberatung). Vor diesem Schritt hab ich allerdings respekt. Ich möchte nicht, dass wir mit unserem Sohn in eine Mühle geraten bevor er den Fuss in ein Schulzimmer gesetzt hat. Und andererseits wäre es evtl. grad genau das richtige.
Und das ist für mich so enorm schwierig - diese Entscheidung zu treffen, ich habe SEHR SEHR SEHR mühe damit! Ich kämpfe mit diesen Gefühlen und Gedanken nun seit etwas mehr als 2 Jahren. Immerwieder gibt es Hochs und Tiefs. Bei jedem Tief nehme ich mir vor: JETZT mach ich etwas, JETZT reagiere ich. Dann fang ich an mich nach dem richtigen umzuschauen - und weiss nicht was das richtige ist. Dann denke ich, ich ruf einfach mal irgendwo an, die können mir dann vielleicht helfen. Tja - und das ist jeweils der Moment wo sich mein Sohnemann um 180Grad kehrt! :o Es ist wirklich so! Beim Psy wars auch so. Ich hatte begonnen rumzutelefonieren. Dann liessen wir Weihnachten passieren - und danach hätte ich schlicht nicht gewusst was sagen am Tel. Es war "alles in bester Ordnung".
Ich finde es einfach enorm, wie feinfühlig und gschpürig gewisse Kinder sind! Fast schon unheimlich...

Ich denke, wir lassen jetzt diesen Kindergarten einfach mal starten. Mein nächster Klintsch ist: sag ich der KiGä etwas - oder sag ich nichts. Diese Lehrerin kürzlich meinte, unbedingt sagen - dann kann man feinfühliger beobachten. Mein Bauchgefühl sagte, (bis vor der Lehrerin :wink: ) nichts sagen - abwarten ob er überhaupt auffällt und auf die "Diagnose" der KiGä warten... (er wird auffallen, da bin ich mir sicher - ich weiss nur nicht, auf welche Art und in welcher Richtung.)

So - vorwärts machen - raus in die Natur! Wir liiiiiiieben dieses heisse schöne Wetter!!!!!
Ich grüsse dich, und danke dir!
sünneli (jetzt wieder ein klein wenig glücklicher)

P.S. er hatte das Bett nicht genässt! :D
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