Guten Tag
Mein Sohn ist ein Einzelkind und wird bald 5 d.h. er kommt nach den Sommerferien in den Kindergarten. In die Spielgruppe möchte er nicht ist ein wenig unglücklich verlaufen das Ganze.
Wenn ihm was nicht passt, dann rebelliert mein Sohn, aber das macht er bei allem unterdessen. Wenn etwas anders ist als gewohnt, dann schreits.
Wichtig ist immer, dass du gut vorausplanst. Teile den Tag in kleine "Häppchen" und sag ihm immer genau, was passiert, was du jetzt tust und was du von ihm erwartest. Du kannst es dir vorstellen wie "laut denken". Rituale und Strukturen sind für Kinder ganz wichtig auch, dass es immer etwa gleich abläuft. Gerade wenn mal etwas anders macht, ist es wichtig, dass man das den Kindern vorher sagt.
Am besten schreibst du mir ein paar Beispiele dazu auf, dann kann ich dir noch konkrete Tipps geben.Wenn ich ihm was sagen, was er tun soll oder irgendwas sonst, dann heisst es immer Nein und es schreit und rebelliert.
Wichtig ist, dass du ihn nicht mit deinen Anweisungen überraschst. Sag es ihm immer früh genug. Geh 5-10 Minuten vorher zu ihm hin und sag ihm z.B: "du kannst jetzt noch deine Zeichnung fertig machen, wenn ich das nächste Mal zu dir komme, dann möchte ich, dass du grad mitkommst und dann die Hände wäschst."
Ich weiss nicht, ob du es dir schon mal angeschaut hast. Hab vor kurzem grad 2 Videos zum Thema "Erziehungsfallen" gemacht.
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html
Erziehungsfallen 1 (Clip Nr.27
Erziehungsfallen 2 (Clip Nr. 26)Der Tonfall wird immer aggressiver und mit Nein, das mache ich nicht (das sagt er ganz oft und schaut wie ich reagiere, aber darauf reagiere ich nicht mehr), Mami ich erschiesse Dich, ich mache das und das und da kommt die ganze Fantasie eines 4 Jährigen.
Überleg dir immer vorher, was du genau von ihm möchtest. Achte dich einmal auf deine Anweisungen, die sind nämlich ganz wichtig:
Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:
Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was es tun soll, was du von ihm möchtest). (Nicht einfach "Nein" sagen, sondern sagen, WAS es denn tun soll).
Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut, was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit ihrem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihm immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihm dann wieder. Es wird einfach unerträglich, wenn man als Eltern was sagt nur schon, jetzt kannst Du absitzen es gibt Essen,heisst es Nein, obwohl er für sein Leben gerne isst. Ich merke oft, dass er eigentlich gerne was möchte, aber sich selber im Wege steht.
Lass dich davon nicht zu sehr ablenken und ärgern. Geh gar nicht darauf ein, lenk ihn ab sag ihm z.b: "Möchtest du zuerst Reis oder zuerst Fleisch? Wo soll ich die Teigwaren hintun?" usw.
Vielleicht kann er ja auch selber schöpfen. Schaut, dass ihr ein Anfangsritual habt, z.B ein Anfangssprüchli. z.B:
E guete mitenand
der Tisch kracht abenand
d Tigere, d Löie, d Känguruhs (da kann man irgend ein Tier wählen) gumpe wiit
e guete Appettit
oder
E guete mitenand
der Tisch kracht abenand
d Spaghetti, d Pizza, der Broccoli (je nach dem was man gerade isst) gumpe wiit
e guete Appettit
Es grosses und dicks Krokodil,
das frisst und frisst ganz furchtbar viel
Es schmatzt und schmatzt
(Kinder schmatzen)
bis es platzt
(Kinder schlagen auf den Tisch)Aber wenn man für alles miteinander bzw. gegeneinander kämpfen muss, das ist anstrengend. Ich werde schnell mal laut und bin am lernen ruhig zu bleiben, aber so kann ich es nicht, ich kann nicht einen ganzen Tag ruhig bleiben, wenn ich gegen alles ankämpfen muss!
Lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen. Kommentiere auch nicht immer alles, was er sagt. Lass es einfach so stehen und geh nicht darauf ein.Ich möchte noch anfügen, wenn es eine Konsequenz gibt, dann erkläre ich es immer. Ich erkläre ihm, dass er mich nicht schlagen darf.
Er hat nun auch angefangen, auf dem Spielplatz Kinder zu zeukeln und plagen, das kann gut und gerne 3 Stunden am Stück gehen.
Besprich das vorher mit ihm, sag ihm was du von ihm erwartest. Frag ihn auch danach. "Was ist wichtig, wenn wir auf dem Spielplatz sind?" Besprecht zusammen Regeln und formuliere positiv, sag ihm also, was du von ihm erwartest und nicht, was er NICHT tun soll. Bevor ihr dann auf den Spielplatz reingeht, erinnere ihn nochmals an die Regeln. Wenn er sich nicht daran hält, dann geh zu ihm und sag ihm, was er falsch gemacht hat und was er stattdessen tun soll. Wenn er es nicht tut, dann lass eine log. Konsequenz folgen. Nimm ihn einen Moment aus dem Sandkasten, lass ihn einen Moment bei dir auf die Bank sitzen, geh einen Moment vom Spielplatz weg und sag ihm, warum du es tust. "Du hast jetzt wieder den Jungen gehauen, deshalb gehen wir einen Moment vom Spielplatz weg. Nach ca. 5 Minuten und er sich in der Zeit beruhigt hat, geh wieder rein und erinner ihn nochmals an die Regeln. Wenn es dann wieder passiert, dann würd ich länger rausgehen oder dann ganz nach Hause.Ich lasse ihn eine Weile, wenn es nicht zu ungerecht zu und her geht d.h. wenn er nicht gegen viel Jüngere kämpft und nicht mit Stecken diese in die Kinder rammt, was leider auch vorkommt, er kann schlecht seine Kräfte verstehen und im Mass einsetzen. Leider wurde es in letzter Zeit immer extremer, das heisst, wenn er auf den Spielplatz kommt fängt er das Kinder plagen an und setzt das aber konstant um, er geht auch auf viel Jüngere bis Kinder die kaum gehen können an.
Natürlich ist es auch hier so, dass wenn ich ihn ermahne, dass wir sonst gehen, wenn ich dies noch einmal sehe, dass ich wirklich gehen muss, weil er weiter machte. Dann fängt er natürlich herzzerreissend an zu weinen und versteht die Welt nicht.
Drohe nicht und kündige die Konsequenz nicht an. Besprich die Regeln und wenn er sich dann nicht daran hält, lass die Konsequenz folgen. Klar ist er dann enttäuscht und traurig. Du kannst ihm auch sagen: "Ich verstehe, dass du jetzt traurig bist und dich ärgerst." Wichtig ist, dass du das dann nicht immer weiter und weiter kommentierst und die Konsequenz auch wirklich durchziehst.Er hat auch angefangen auf dem Spielplatz auf Erwachsene loszugehen dh. Steine werfen und auch wenn die ihn festhalten und sagen, dass dies nicht gehe, macht er weiter und provoziert und ich beobachtete dies mal bei jemanden welche ich kannte und wusste die ist Lehrerin und weiss wie man mit Kindern umgeht, mein Sohn wusste nicht, dass ich diese Frau kenne. Er hat sie also fast eine halbe Stunde provoziert, bis ich dann das Spiel beendete.
Warte nicht zu lange, bis du eine Konsequenz durchziehst. Du kannst dich an folgende Regel hälst. Wenn er etwas tun soll, wie z.B "Zähneputzen, Pischi anziehen, reinkommen, Hände waschen, aufräumen..." sag es ihm einmal, warte dann ca. 5 Sekunden und wiederhole dann die Anweisung EINMAL. Wenn er nicht gehorcht, lass direkt die logische Konsequenz folgen.
Wenn er mit etwas aufhören soll, also bei einem Problemverhalten, sag es ihm EINMAL und was er stattdessen tun soll und lass dann DIREKT eine log. Konsequenz folgen.
Wichtig ist auch, dass du des ihm nicht immer nur verbietest oder "Nein" sagst. Gib ihm am besten gleich eine Alternative. Wenn er z.B mit Steinen werfen will, dann sucht euch einen Platz aus, wo es niemanden stört. Sucht euch z.B einen grossen Stein, legt ihn auf den Boden und versucht die kleineren Steine so nah wie möglich an den grossen zu werfen. Oder stelle einen Korb hin und lass ihn die Steine in den Korb treffen. Oder geh mit ihm an einen Fluss oder See und lass ihn die Steine in den See werfen usw.Auch zu Hause provoziert er gerne. Sein Tonfall wird immer frecher, er sagt fast nichts mehr "normal" es ist meistens in einem befehlenden Ton oder sehr aggressiv z.B. mach jetzt Zmittag ich habe hunger oder soeben mach Znacht ich will Essen, als ich aufstehe, weil ich auf die Uhr schaute und es auch Zeit ist, dann hat er seinen Lastwagen nach mir geworfen, den habe ich dann weggetan...
Besprecht zusammen Regeln. Welcher Umgang ist wichtig? Wie wollt ihr zusammen umgehen, was ist wichtig, damit sich alle wohlfühlen. Schreibt das zusammen auf, diskutiert.
Schau mal das Video zum Thema Regeln (Clip 19 - Jetzt sag ich's nicht nochmal) und Zoff mit den Kids (Clip 13) an:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html
Jetzt kam er dann mit seiner Röhre und trötete rein und wartet bis ich was sage, ich versuche nichts zu sagen, weil ich merke er möchte provozieren und warte bis es ihm von selber verleidet und mache einfach meine Arbeit weiter als wäre nichts.
Ich denke auch, es wird Zeit, dass er in den Kindergarten kommt, er ist unterfordert. Unser Tag sieht so aus, am Morgen zu Hause, da spielt er meistens super gut und am Nachmittag gehen wir immer raus und unternehmen was, bei schönem Wetter sind wir auf einem Spielplatz wo es Kinder hat, da es bei unserem zu Hause keine gibt.
Lass ihn viel mithelfen, gib ihm interessante Dinge zu tun. Pfadi kann ich dir übrigens sehr empfehlen. Ich war nicht so der Pfadi-Fan, aber unserer Tochter hat das extrem gut getan. Schau, dass er irgend ein Hobby hat, in einen Verein gehen kann, Sport machen usw.Ich habe schon wirklich Wochen so gehandhabt, dass ich ihn bei wenn er was nicht machte was ich sagte eine Konsequenz gab. Aber das musste ich abbrechen, wenn ich dies bei allem durchziehe, dann bin ich nur noch am bestrafen, erklären etc. Das schadet uns beiden und unserer Beziehung mehr.
Versuch das mal umzukehren. Also nicht nur einfach eine Konsequenz einzusetzen, wenn es nicht klappt, sondern ihn zu loben und zu motivieren wenn es klappt. Setz den Fokus aufs Positive, gib ihm Feedback wenn es gut läuft und gib ihm nicht nur dann ein Feedback, wenn es nicht klappt. Achte dich auch darauf, dass du nicht zu nah an ihm dran bist. Also nicht zu viele Anweisungen geben. Überleg dir immer vorher, ob das was du sagen möchtest auch wirklich wichtig ist.Ich bin streng, aber zu streng darf ich nicht sein. Das merkte ich. Andererseits ich bin mit meinem Latein am Edne. Ich habe manchmal auch bedenken, dass er nicht mal der Kindergärtnerin folgen wird, so wie es im Moment läuft. Als ich meine Eltern besuchte, hat er uns alle versucht zu provozieren und hat Spielsachen geworfen und als meine Eltern was sagten, dann hat er sie "ginget", was er leider auch bei uns Eltern angefangen hat.
Auch hier vorher Regeln absprechen, sagen was du von ihm erwartest.
Schau mal was du damit anfangen kannst. Schau dir mal die Videos an und melde dich einfach wieder. Mit Fragen, Feedback und mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
KathrinIch bin zurzeit wirklich mit dem Latein am Ende, streiche ihm sein Sandmännli, stecke ihn in sein Zimmer und im Moment so viel, wo ich merke es geht nicht weiter so. Ich mache irgendwas falsch, nur was? Ich hoffe sie können mir helfen.