Akzeptiert keine Regeln

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Akzeptiert keine Regeln

Beitragvon Beieli » 17.08.2009, 22:19

ich brauche dringend hilfe.

Mein Sohn ist nun gerade 3 Jahre alt. Er ist sehr lebendig, immer in Bewegung, sitzt selten still. Es kommt vor, dass er mal eine halbe Std. lang Puzzle macht oder dass er malt. Ansonsten ist er sehr aktiv und leider auch häufig sehr laut. Er ist aber auch ein sehr liebevolles und hilfsbereites Kind, welches immer lustig und sehr phantasievoll ist.
Nun zu meinem Problem. Er hat chronisch auf Durchzug gestellt. Er akzeptiert keine Regeln. Ich stelle so wenig Regeln wie möglich auf. Ich versuche ihm klare und kurze Anweisungen zu geben. Ich formuliere positiv. Ansonsten bringe ich ihn nur noch auf Ideen….Anweisungen gebe ich ihm 2x ansonsten lasse ich eine logische Konsequenz folgen (z.B., betreffendes Spielzeug für den Moment weg). Er zeigt siech davon überhaupt nicht beeindruckt. Wenn ich ihn in die Auszeit schicke (im Gang ohne Spielsachen) ist ihm das egal. Ich sage ihm immer im Voraus wohin wir gehen und was wir vorhaben und auch was ich von ihm erwarte. Ich bespreche das mit ihm auf Augenhöhe und versuche Körperkontakt zu halten. Oft hat er aber auch gar keine Lust zuzuhören.
Er macht sich mit seinem Verhalten häufig das Leben selber schwer.
Hier einige Beispiele:

Er spielt mit seinem Freund im Sandkasten und beginnt diesen mit Sand zu bewerfen. Ermahnungen meinerseits, Stopp rufe des anderen Jungen, eine Auszeit, alles hilft nichts. Ich sage im deutlich, dass der andere Junge das nicht will. Schlussendlich geht sein Freund aus dem Sandkasten. Mein Sohn ist am Boden zerstört und kann anscheinend nicht begreifen. weshalb der Junge nicht mehr mit ihm im Sandkasten spielen will.

Er badet mit der kleinen Schwester. Er beginnt ihr eimerweise Wasser über den Kopf zu schütten. Nun folgt der gleiche Ablauf wie oben beschrieben mit dem gleichen Ergebnis. Mein Sohn begreift absolut nicht warum nun die kleine Schwester nicht mehr baden will.

Wir sind eingeladen bei Bekannten mit 2 Kindern. Es gibt Chips. Mein Sohn verteilt diese auf dem Boden. Auch hier lässt er sich nicht stoppen. Er macht es so lange bis die Chips für alle weggeräumt werden. Auch in diesem Fall versteht er anscheinend nicht warum es nun keine Chips mehr gibt.

Ich sage im deutlich die Chips werden nur am Tisch gegessen.
Ich fordere ihn auf die am Boden verteilten aufzunehmen.
Statt aufnehmen nimmt er schnell den Bobby Car und fährt über die Chips.
Er soll sie mit helfen die Unordnung zu beseitigen.
Er hilft kurz bis wir beinahe fertig sind.
Dann greift er blitzschnell in die Schüssel und wirft wieder Chips auf den Boden.

Bevor wir in ein Café gehen sage ich im kurz und bündig was ich von ihm erwarte.
Wir gehen nun in ein Café, Du darfst ein Stück Kuchen essen. In dieser Zeit sind wir leise und bleiben auf dem Stuhl sitzen. Mein Sohn beginnt noch bevor der Kuchen auf dem Tisch steht zu schreien. Ich bitte in leiser zu sein. Er wird eher lauter. Ich gehe mit ihm vor die Tür gehe die Regeln nochmals durch. Anschliessend klappt es 10 Min. recht gut. Danach beginnt er auf den Tisch zu klettern. Das mitgebrachte Büchlein oder Spiel hilft nichts.

Er spielt draussen mit anderen Kindern. Die Kinder kochen mit Blättern. Mein Sohn will aber lieber mit Tannzapfen kochen. Also kippt er die Blätter aus den Eimern aus und füllt sie mit Tannzapfen. Alle anderen Kinder schreien er solle damit aufhören, da sie mit den extra gesammelten Blättern spielen wollen. Das ist meinem Sohn anscheinend egal…


Ich frage mich oft ob er überhaupt in der Lage ist Anweisungen aufzunehmen und umzusetzen. Oder woran es liegt, dass er immer sein Ding, ohne Rücksicht auf Verluste
durchzieht. Oft wirkt er wie gesagt sehr überrascht wenn sein Verhalten dann endgültige Konsequenzen hat ( die anderen Kinder wollen nicht mehr mit ihm Spielen, der Besuch geht nach Hause…) Kommt er allerdings kurze Zeit später in eine gleiche oder ähnliche Situation reagiert er wieder gleich. Auch bei einfachen Brettspielen für sein Alter ist er nicht in der Lage einfachste Regeln zu befolgen.

Ich bin wirklich ratlos…Wie kann das sein…erwarte ich zuviel….

Herzlichen Dank!
Beieli
 
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Re: Akzeptiert keine Regeln

Beitragvon Kathrin Buholzer » 18.08.2009, 13:41

Hallo Beieli! Bin heute den ganzen Tag unterwegs! Antworte dir heute Abend spät, oder dann grad morgen, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Akzeptiert keine Regeln

Beitragvon Beieli » 19.08.2009, 00:16

Hallo Kathrin,

ich habe da gleich nochmals eine Frage. Meine beste Freundin macht mir immer Vorwürfe, wenn ich ihr von meinen Problemen erzähle. Ich bin Vollzeit-Mami und sie ist der Meinung, dass es besser ist wenn ein Kind in die Krippe geht. Die Kinder haben früh soziale Kontakte (ich bin mit meinen Kindern viel unterwegs und treffe regelmässig andere Kinder mit deren Müttern) und müssen sich einfügen und anpassen. Haben es "Krippe-Kinder" wirklich einfacher? Ich lasse meine Kinder nicht Fremdbetreuen. Wenn ich nicht selbst auf sie aufpassen kann bringe ich sie zu den Grosseltern. Auf Babysitter oder Nachbarn war ich bisher nicht angewiesen. Ich bringe sie während dem Einkaufen auch nicht in den Kinderhort. Ist das falsch? Der Grosse (3) geht neu in die Spielgruppe. Er war erst einmal dort und wollte nicht, dass ich nach Hause gehe. Das liegt, nach Meinung meiner Freundin, natürlich auch an meiner"falschen" Erziehung. Meine Kleine (1)ist ein richtiges Mami-Kind. Sie weint sofort wenn ich weg bin oder auch nur wenn ich um die Ecke, in der Küche bin oder wenn sie mich sieht, ich aber aus ihrer Sicht, zu weit weg bin. Sie ist eine echte Kleb-Maus. Ich muss sie oft auch weinen lassen, da es mir mit 2 Kindern nicht möglich ist immer neben ihr zu stehen. Ich sage ihr immer wo ich bin, was ich mache und warum ich sie jetzt nicht hochnehmen kann. Sie weint trotzdem während ich staubsauge, Wäsche aufhänge....Schade ich meinen Kindern weil ich immer für sie da bin?

Langsam bin ich etwas verunsichert...dennoch habe ich das Gefühl, dass ich nicht alles falsch mache....

Lg und besten Dank
Beieli
 
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Re: Akzeptiert keine Regeln

Beitragvon Kathrin Buholzer » 19.08.2009, 22:58

ich brauche dringend hilfe.

Hallo Beieli! So endlich gibt es eine Antwort von mir. Normalerweise antworte ich schneller, aber ich war gestern den ganzen Tag unterwegs, am Abend im Zischtigsclub und heute war es mir echt zu heiss zum "cömpelen". Jetzt sitze ich ganz entspannt, bei 25 Grad noch auf der Terrasse und kümmere mich um deine Frage.
Herzlich willkommen übrigens noch hier auf dem Elternplaneten, ich hoffe du fühlst dich wohl und erzählst es fleissig weiter... :-)


Mein Sohn ist nun gerade 3 Jahre alt. Er ist sehr lebendig, immer in Bewegung, sitzt selten still. Es kommt vor, dass er mal eine halbe Std. lang Puzzle macht oder dass er malt. Ansonsten ist er sehr aktiv und leider auch häufig sehr laut. Er ist aber auch ein sehr liebevolles und hilfsbereites Kind, welches immer lustig und sehr phantasievoll ist.

Das ist ja schon mal ganz toll und schön, dass du mit dem Positiven anfängst. Denk daran, genau das, deinem kleinen Mann immer wieder zu sagen. Lobe und ermutige ihn. Gib ihm dann ein Feedback, wenn er sich angemessen verhält. Wenn Kinder sich daneben benehmen, dann hat das häufig damit zu tun, dass wir sie nicht genügend beachten, wenn sie sich gut verhalten. Wenn er etwas gut kann, gut macht, dann geh zu ihm und sag ihm genau, WAS dir gefallen hat. Pass auf, dass du nicht ins Negative fällst. "Endlich hast du mal getan, was ich dir gesagt habe..."

Nun zu meinem Problem. Er hat chronisch auf Durchzug gestellt. Er akzeptiert keine Regeln. Ich stelle so wenig Regeln wie möglich auf.

Wie stellst du diese Regeln auf? Regeln funktionieren nur, wenn die Kinder sie begreifen. Besprich sie mit ihm zusammen, setzt euch hin und sag ihm was dich stört. Du kannst ihn auch mal nach dem richtigen Verhalten fragen: "Was ist wichtig, damit sich am Tisch alle wohlfühlen?" Regeln, welche Kinder selber formuliert haben, wirken zudem viel besser. Schreibt die Regeln dann zusammen auf ein Blatt. Eine Vorlage dazu und wie das mit den Regeln genau funktioniert findest du hier: http://www.elternplanet.ch/sgubi/sgubi-regelblatt.html

Ich versuche ihm klare und kurze Anweisungen zu geben. Ich formuliere positiv. Ansonsten bringe ich ihn nur noch auf Ideen….Anweisungen gebe ich ihm 2x ansonsten lasse ich eine logische Konsequenz folgen (z.B., betreffendes Spielzeug für den Moment weg). Er zeigt siech davon überhaupt nicht beeindruckt. Wenn ich ihn in die Auszeit schicke (im Gang ohne Spielsachen) ist ihm das egal.

]Was erwartest du in einer solchen Situation denn von ihm. Wie sollte er sich denn benehmen? Auch wenn er nicht schreit und heult, lass dich davon nicht beeindrucken. Es ist eine logische Konsequenz, das ist prima und es ist gut möglich, dass er sich nicht wehrt, weil es für ihn nachvollziehbar ist. Wenn die gleiche Situation immer und immer wieder auftritt, dann besprich das einmal mit ihm in Ruhe und formuliert zusammen Regeln dafür.

Ich sage ihm immer im Voraus wohin wir gehen und was wir vorhaben und auch was ich von ihm erwarte. Ich bespreche das mit ihm auf Augenhöhe und versuche Körperkontakt zu halten. Oft hat er aber auch gar keine Lust zuzuhören.

Manchmal kann das passieren, wenn wir Eltern zu viele Anweisungen geben. Achte dich doch einmal darauf. Ist das jetzt wirklich wichtig, muss ich das jetzt wirklich sagen? Bin ich auch bereit, eine log. Konsequenz einzusetzen. Warum sage ich das jetzt? Oft reden wir einfach viel zu viel, so dass die Kinder gar nicht mehr zuhören mögen...[/color]

Er macht sich mit seinem Verhalten häufig das Leben selber schwer.
Hier einige Beispiele:

Er spielt mit seinem Freund im Sandkasten und beginnt diesen mit Sand zu bewerfen. Ermahnungen meinerseits, Stopp rufe des anderen Jungen, eine Auszeit, alles hilft nichts. Ich sage im deutlich, dass der andere Junge das nicht will. Schlussendlich geht sein Freund aus dem Sandkasten. Mein Sohn ist am Boden zerstört und kann anscheinend nicht begreifen. weshalb der Junge nicht mehr mit ihm im Sandkasten spielen will.

Besprich es mit ihm vorher. Was ist wichtig, wenn man zusammen im Sandkasten spielt? Wiederhole es noch einmal, wenn er in den Sandkasten geht. Wenn er es trotzdem macht, geh zu ihm und sag ihm dass er damit aufhören und was er stattdessen tun soll. Wenn er nicht aufhört, geh zu ihm und nimm ihn aus dem Sandkasten. Sag ihm, warum du es tust. Sag ihm, dass er jetzt 2-5 Minuten aus dem Sandkasten raus muss und dann wieder rein darf. Wenn die Zeit um ist, dann lass ihn wieder reingehen, erinnere ihn nochmals an die Regel. Wenn es klappt, dann lobe ihn, wenn nicht, dann nimm ihn für längere Zeit aus dem Sandkasten raus.

Er badet mit der kleinen Schwester. Er beginnt ihr eimerweise Wasser über den Kopf zu schütten. Nun folgt der gleiche Ablauf wie oben beschrieben mit dem gleichen Ergebnis. Mein Sohn begreift absolut nicht warum nun die kleine Schwester nicht mehr baden will.

Besprich es vorher mit ihm. Was ist wichtig beim Baden? Was soll er tun, wenn die kleine Schwester etwas nicht möchte... Wenn er ihr Wasser über den Kopf leer, geh zu ihm und sag ihm, dass er damit aufhören soll und frag ihn nach einer Alternative. "Das macht Spass, Wasser über den Kopf zu leeren. Louisa hat aber gesagt, dass sie das nicht möchte, ich will, dass du damit aufhörst. Was könntest du denn tun, wenn du weiterhin mit Wasser spielen willst?" Vielleicht kann er eine Puppe nehmen, sich selber Wasser über den Kopf leeren, vielleicht bringst du ihm ein paar lustige, leere Flaschen, einen Eimer usw.
Wenn er nicht aufhört, dann nimm ihn einen Moment aus dem Wasser, sag ihm warum du es tust und lass ihn dann nach einer Minute wieder rein. Wenn es dann klappt, lobe ihn, wenn er es wieder tut, dann nimm ihn ganz raus und sag ihm warum.
In solchen Situationen muss man aber auch immer gut hinschauen, was denn wirklich genau passiert ist. Vielleicht hat die kleine Schwester ihm ja auch Wasser über den Kopf geleert, vielleicht fand sie es ja Anfangs auch ganz lustig...


Wir sind eingeladen bei Bekannten mit 2 Kindern. Es gibt Chips. Mein Sohn verteilt diese auf dem Boden. Auch hier lässt er sich nicht stoppen. Er macht es so lange bis die Chips für alle weggeräumt werden. Auch in diesem Fall versteht er anscheinend nicht warum es nun keine Chips mehr gibt.

Sag ihm vorher, wie und wo er die Chips essen soll. Am besten gibst du ihm grad einen separaten Becher. Lass ihn zuerst auf den Stuhl sitzen. Wenn er die Chips am Boden verteilt, sag ihm, dass er damit aufhören soll und die Chips am Boden aufheben soll. Nimm ihm so lange den Becher weg. Wenn er sie aufgelesen hat, erinnere ihn an die Regeln (Positiv formulieren). Wenn er es wieder tut, dann nimm ihm den Becher einen Moment weg und sag ihm warum. Gib ihm dann den Becher wieder und sag ihm nochmals, was du von ihm erwartest. Wenn er es wieder tut, dann nimm ihm den Becher ganz weg und sag ihm warum.

Ich sage im deutlich die Chips werden nur am Tisch gegessen.
Ich fordere ihn auf die am Boden verteilten aufzunehmen.
Statt aufnehmen nimmt er schnell den Bobby Car und fährt über die Chips.
Er soll sie mit helfen die Unordnung zu beseitigen.
Er hilft kurz bis wir beinahe fertig sind.
Dann greift er blitzschnell in die Schüssel und wirft wieder Chips auf den Boden.

Bevor wir in ein Café gehen sage ich im kurz und bündig was ich von ihm erwarte.

Manchmal ist es auch hilfreich, die Kinder nach dem richtigen Verhalten zu fragen: "Was ist wichtig, wenn man in in Café geht? Warum darf man denn nicht rum rennen usw.? Überleg dir auch, was er denn im Café tun könnte. Das ist ja für ein kleines Kind oft sehr langweilig. In deinem eigenen Interesse, überleg dir ein paar interessante Beschäftigungen. Vielleicht kann er auf ein Blatt Papier die schönsten Torten zeichnen, vielleicht faltest du ihm einen Frosch und der frisst dann die vielen, leckeren, gezeichneten Kuchen. Nimm ein paar Autos mit, Bücher usw. Beschäftige ihn.

Wir gehen nun in ein Café, Du darfst ein Stück Kuchen essen. In dieser Zeit sind wir leise und bleiben auf dem Stuhl sitzen. Mein Sohn beginnt noch bevor der Kuchen auf dem Tisch steht zu schreien. Ich bitte in leiser zu sein. Er wird eher lauter. Ich gehe mit ihm vor die Tür gehe die Regeln nochmals durch. Anschliessend klappt es 10 Min. recht gut. Danach beginnt er auf den Tisch zu klettern. Das mitgebrachte Büchlein oder Spiel hilft nichts.

Damit du dir nicht zuviel Stress machst, kaufst du vielleicht den Kuchen vorne im Laden und sitzt mit ihm irgendwo in einem Park auf eine Decke oder ein Bänkli, vielleicht noch irgend wo in der Nähe eines Spielplatzes, so schmeckt der Kuchen viel besser und es ist auch besser für deine Nerven... :-)

Er spielt draussen mit anderen Kindern. Die Kinder kochen mit Blättern. Mein Sohn will aber lieber mit Tannzapfen kochen. Also kippt er die Blätter aus den Eimern aus und füllt sie mit Tannzapfen. Alle anderen Kinder schreien er solle damit aufhören, da sie mit den extra gesammelten Blättern spielen wollen. Das ist meinem Sohn anscheinend egal…

Auch das ist ein Stück weit Normalität. Das müssen Kinder erst lernen, zu teilen, Kompromisse zu machen, sich zu einigen usw. Geh zu ihm und sag ihm z.B: "Hey, das hat die andern jetzt aber grad geärgert. Jetzt hast du ihren Zaubertrank einfach ausgeleert. Was könntest du denn tun, wenn du auch einen Zaubertrank brauen möchtest?" Vielleicht kommt er selber auf die Idee, dass er einen eigenen Eimer holen könnte, wenn nicht gib ihm den Tipp. Frag ihn dann z.B auch welche Art Zaubertrank er den machen möchte. Für was ist der gut, was kommt rein. Vielleicht ist es ja auch gut, wenn jeder vom Zaubertrank des andern noch einen Löffel voll dazu gibt...

Ich frage mich oft ob er überhaupt in der Lage ist Anweisungen aufzunehmen und umzusetzen. Oder woran es liegt, dass er immer sein Ding, ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht.

Das ist bei Kindern in diesem Alter normal. Sie sehen nur ihre Welt, sind kleine Egoisten. Tun viele Dinge, ohne Rücksicht auf Verluste. Können sich auch noch nicht so gut in andere hineinversetzen und verstehen, was ihr Verhalten auslöst.
Hilf ihm dabei. Auch wenn es anstrengend ist. Zeig ihm, wie er es besser machen kann. Bezieh ihn in die Lösungsfindung mit ein. Wenn er es nicht weiss, dann hilf ihm, gib ihm Anregungen und unterstütze ihn. Lobe und ermutige ihn auch immer wieder wenn er es versucht, auch wenn es vielleicht noch nicht ganz klappt.


Oft wirkt er wie gesagt sehr überrascht wenn sein Verhalten dann endgültige Konsequenzen hat ( die anderen Kinder wollen nicht mehr mit ihm Spielen, der Besuch geht nach Hause…) Kommt er allerdings kurze Zeit später in eine gleiche oder ähnliche Situation reagiert er wieder gleich.

Das ist Training. Wie ein Sportler, muss er das immer und immer wieder üben. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Lass dich davon nicht verunsichern.

Auch bei einfachen Brettspielen für sein Alter ist er nicht in der Lage einfachste Regeln zu befolgen.

Ich bin wirklich ratlos…Wie kann das sein…erwarte ich zuviel….

Ja, vielleicht schon ein bisschen... Versuch deine Erwartungen an ihn aber auch an dich etwas runter zu schrauben. Lobe und ermutige ihn immer wieder. Auch wenn es vielleicht nur beim Versuch bleibt und noch nicht bis ins Detail klappt.


Herzlichen Dank!

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen, Ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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