ich bins nochmal

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

ich bins nochmal

Beitragvon Reni » 27.05.2009, 21:07

hallo kathrin ich bins nochmal

habe schon wieder eine neue situation welche mich heute geärgert hat. ich ging unseren sohn nach dem fussballtraining abholen und sagte ihm, dass er sich bei allen verabschieden soll und wir dann nach hause gehen. ich musste es ihm vier mal sagen und er machte es immer noch nicht. so sagte ich ihm, dass ich jetzt einfach gehe, da ich mich bei allen verabschiedet habe und lief zum auto. da musste ich aber auf ihn warten, da ich ja nicht ohne ihn nach hause fahren konnte. wie muss ich mich in so einer situation verhalten?

lieber gruss reni
Reni
 
Beiträge: 2
Registriert: 27.05.2009, 13:38

Beitragvon Kathrin Buholzer » 28.05.2009, 00:13

hallo kathrin ich bins nochmal

habe schon wieder eine neue situation welche mich heute geärgert hat. ich ging unseren sohn nach dem fussballtraining abholen und sagte ihm, dass er sich bei allen verabschieden soll und wir dann nach hause gehen.

Warum musste er das denn? Ist das eine Regel? Muss er das immer tun? Reicht auch ein lautes: "Tschüss zusammen" in die Runde?

ich musste es ihm vier mal sagen und er machte es immer noch nicht. so sagte ich ihm, dass ich jetzt einfach gehe, da ich mich bei allen verabschiedet habe und lief zum auto. da musste ich aber auf ihn warten, da ich ja nicht ohne ihn nach hause fahren konnte. wie muss ich mich in so einer situation verhalten?

Überleg dir einfach, was dir wichtig ist und warum du gewisse Dinge verlangst. Es ist auch wichtig, immer wieder seine Prinzipien zu überdenken und auch zu überlegen, warum einem gewisse Dinge so wichtig sind.
Oft haben wir Eltern gewisse Vorstellungen und halten daran fest und machen uns selber das Leben schwer...

Wie du Anweisungen gibst, ist ebenfalls sehr wichtig. Hier ein paar grundsätzliche Tipps:

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


lieber gruss reni

Schau mal was du damit anfangen kannst und beschreib mir doch die Situation noch etwas genauer.
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen


Zurück zu Kinder 0-6 Jahre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste