Kids lehnen Papa ab

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Kids lehnen Papa ab

Beitragvon Nayka » 06.05.2009, 07:24

liebe kathrin

ich bin neu hier, habe schon recht gut rumgestöbert, aber einen wirklichen lösungsansatz hab ich nicht gefunden.
meine kiddies sind noch recht klein, 1 und 3 jahre alt. nun sieht bei uns die situation folgendermassen aus: mein lebensgefährte arbeitet, ich auch. allerdings nur 35%, mehr liegt zeitlich einfach nicht drin. wenn ich nicht zu hause bin, hat mein lg keine probleme mit den kindern, im gegenteil, es läuft sogar besser als bei mir. aber sobald ich zu hause bin, ist er luft für die kids. noch schlimmer, sie lehnen ihn total ab. dass ich ständig die administrativen arbeiten wie wickeln, anziehen usw übernehmen muss, daran hab ich mich gewöhnt, aber wenn z.bsp der grosse irgendein wehchen hat, und der papa will ihn trösten, kreischt der nur noch mehr zeter und mordio. die kleine genauso. die ist schon immer sehr anhänglich gewesen, aber wenn sie mich sieht, hat der papa keine chance. die beiden boykottieren jeglichen gefühle von seiten des papas. mein lg ist tief verletzt, und ich kann das verstehen. aber ich habe echt keine ahnung, wie das problem lösen... und aus sicht einer erwachsenen ist er echt ein super papa. er beschäftigt sich mit den kiddies, er geht mit ihnen toben wenn ich am arbeiten bin, ist lieb, aufmerksam... ich weiss nicht wo der knackpunkt ist. ach ja, und vielleicht müsste ich noch anhängen: das problem ist nicht neu, es besteht schon seit der grosse 1 jahr alt ist, es wurde nur schleichend immer schlimmer
Nayka
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 06.05.2009, 21:05

liebe kathrin

Hallo Nayka!
Herzlich willkommen hier auf dem Elternplaneten, schön dass du hier mitschreibst.


ich bin neu hier, habe schon recht gut rumgestöbert, aber einen wirklichen lösungsansatz hab ich nicht gefunden.
meine kiddies sind noch recht klein, 1 und 3 jahre alt. nun sieht bei uns die situation folgendermassen aus: mein lebensgefährte arbeitet, ich auch. allerdings nur 35%, mehr liegt zeitlich einfach nicht drin. wenn ich nicht zu hause bin, hat mein lg keine probleme mit den kindern, im gegenteil, es läuft sogar besser als bei mir. aber sobald ich zu hause bin, ist er luft für die kids. noch schlimmer, sie lehnen ihn total ab. dass ich ständig die administrativen arbeiten wie wickeln, anziehen usw übernehmen muss, daran hab ich mich gewöhnt, aber wenn z.bsp der grosse irgendein wehchen hat, und der papa will ihn trösten, kreischt der nur noch mehr zeter und mordio. die kleine genauso. die ist schon immer sehr anhänglich gewesen, aber wenn sie mich sieht, hat der papa keine chance. die beiden boykottieren jeglichen gefühle von seiten des papas. mein lg ist tief verletzt, und ich kann das verstehen. aber ich habe echt keine ahnung, wie das problem lösen... und aus sicht einer erwachsenen ist er echt ein super papa. er beschäftigt sich mit den kiddies, er geht mit ihnen toben wenn ich am arbeiten bin, ist lieb, aufmerksam... ich weiss nicht wo der knackpunkt ist. ach ja, und vielleicht müsste ich noch anhängen: das problem ist nicht neu, es besteht schon seit der grosse 1 jahr alt ist, es wurde nur schleichend immer schlimmer


Ich kann gut verstehen, dass es ihn trifft und belastet. Es ist wahrscheinlich so, dass sich das bei euch so eingeschlichen hat. Wenn du automatisch alle möglichen Arbeiten erledigst, dann haben sich die Kinder auch daran gewöhnt. Ich würde schauen, dass ihr euch die Aufgaben etwas besser aufteilen könnt. Wichtig ist immer, dass ihr gut vorausplanst und den Kindern sagt, wer was macht. Damit er sich wieder etwas an den Papi gewöhnen kann, würde ich jetzt am Anfang z.B einen Teil des "zu Bett geh Rituals" von dir, den anderen Teil von deinem Mann ausführen lassen. z.B sagst du ihm, dass er das Pischi anziehen soll und hilfst ihm nur dort wo es auch nötig ist. Du kannst auch mit ihm Zähne putzen und dein Mann dann z.B mit ihm die Geschichte erzählen. Sag ihm vorher, den Ablauf, damit er weiss was auf ihn zukommt. Wenn er weint oder nicht mit dem Papa das Buch anschauen will, dann sag ihm einfach, dass es ok ist, dass er aber dann einfach ohne Geschichte ins Bett geht. Bleib standhaft und haltet euch an den Ablauf. Wenn das dann klappt, dass dein Mann wieder einzelne Teile im Ablauf übernimmt, dann achtet auch darauf, dass ihr mit dem "ins Bett bringen" abwechselt. Wenn immer möglich soll auch dein Mann ihn ins Bett bringen, auch wenn du zu Hause bist. Dann wird das zur Selbstverständlichkeit und nicht zur Ausnahme. Lass ihn dann wirklich von A-Z alles mit dem Papa machen. Du kannst dann am Schluss noch Gute Nacht sagen.

Passt auf, dass ihr euch nicht zu stark von den Wünschen der Kinder leiten lässt. Es ist ok, wenn sie mal was nur von der Mama erledigt haben wollen, aber nicht dauernd. Wenn ihr dem immer nachgebt, dann merken die Kinder bald, dass sie jedes Mal bestimmen dürfen, wer was tut.

Wenn er er etwas hat und man ihn trösten muss, dann versucht euch etwas Spezielles einfallen zu lassen, das der Papa dann machen kann. Das kann eine "Papa-Trost-Medizin" sein (z.B eine kleine Büchse mit Rosinen, Nüssen, getrockneten Früchten, oder auch mal einem Gummibärli), das kann ein spez. Lied, Versli, Sprüchli sein. Dann kannst du ihn auch ganz konkret, wenn so etwas passiert zum Papa schicken.

Ich kann dir einfach mal noch ein paar Möglichkeiten aufzählen, was ihr tun könntet.

1. Ignorieren
Ignoriert dieses Verhalten einfach. Dein Mann soll versuchen, mit eurem Sohn genau so umzugehen wie sonst auch. Wenn er ihn wegschicken will, soll er nicht darauf reagieren. Einfach ganz normal mit ihm weiter sprechen, ihn ablenken, in eine Diskussion verwicklen, ihn etwas fragen, ihn etwas helfen lassenusw.

2. Besprecht mit ihm die Situation
Sagt ihm mal wenn alle zusammen sind, dass es euch traurig macht, wenn er den Papa wegschicken will. Sagt ihm, dass es ok ist, wenn er die Mama am liebsten für sich haben möchte, sagt ihm aber auch, dass es den Papa stört und verletzt, wenn er ihn wegstösst. Sagt ihm WAS ihr von ihm möchtet und welches Verhalten von ihm erwartet wird.

3. Unternimm immer wieder mal etwas alleine mit deinem Sohn.
Der Konkurrenzkampf wird vielleicht durch das etwas abnehmen. Er wird dann nicht immer das Gefühl haben, dass er so ganz offensichtlich zeigen muss, dass er jetzt grad lieber mit dir sein möchte. (Weil ja in dem Fall nur du dabei ist). Lass aber auch deinen Mann immer wieder mal was mit den Jungs alleine machen.

4. Versucht das Ganze mit Humor zu nehmen. Seid nicht gekränkt und eingeschnappt. Ich sage in solchen Situationen manchmal: "Und neben mir will wieder gar niemand sitzen?.... Huhuhuuuuu, schluchz. Ich bin ganz alleine hier! Was soll ich jetzt tun, wenn ich ganz alleine bin? Ja nu, dann nehm ich halt den Bär und spiel ein bisschen mit dem." Oder: "Der Leon ist ja gar nicht da, den hab ich ja gar nirgends gesehen. Wo steckt denn der Leon bloss?"
Mach das mit einem Augenzwinkern, so dass es ein Spass ist und nimms nicht so tierisch ernst. Es ist dann auch nicht mehr so spannend "gegen" ihn zu sein, wenn er da mitspielt. Verstehst du was ich meine? Das kannst er natürlich nicht die ganze Zeit machen, aber so ab und zu auf jeden Fall.

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Fragen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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