ich bin ganz neu hier im Forum, habe aber als stille Leserin einen sehr positiven Eindruck über deine Hilfestellungen erhalten - darum versuch ichs jetzt auch einmal.
Mein Mann und ich sind etwas besorgt über das Verhalten unserer Tochter (im März 3 Jahre). Generell geht es darum, dass sie sich der Gruppendynamik (andere Kinder, Anlässe, Feste ect.) stehts sehr hartnäckig entzieht. Und das seit gut zwei Jahren. Die Unsicherheit bei uns Eltern wird genährt dadurch, dass wir in unserem Umfeld kein Kind erleben, welches ähnlich gelagert ist, so dass für uns die Haltung enstehen könnte, es sei «normal».
Vielleicht erkläre ich es anhand von einigen Beispielen:
Kinderkrippe
Unsere Tochter geht seit gut 2 Jahren in einen Kinderhort (2 Tage/Woche) wo es ihr auch sehr gut gefällt. Aber: sobald es drum geht in der Gruppe etwas spezifisches zu Basteln, sich zu verkleiden oder schminken (Fasnacht), teilweise Singspiele, Räbenliechtli-Umzug etc. verweigert sie die Teilnahme. Bleibt zwar bei den Kids in der Runde, aber macht eben nicht mit. Sie wird von den Betreuerinnen einige Male zusätzlich eingeladen mitzumachen, aber darauf geht sie nicht ein.
Andere Kinder
Besuchen wir andere Familien (od. umgekehrt), braucht sie meistens sehr lange, bis sie sich auf das Spielen einlassen kann. Manchmal auch gar nicht. Sie sitzt dann auf-dem-Händli-kauend auf meinem Schoss. Das ist auch so mit Kids, die sie bereits länger kennt und auch regelmässig sieht. Wenn ich mit ihr anschliessend darüber rede, sagt sie of, dass sie «Angst» hatte. Sie kann diese Angst aber nicht weiter begründen.
Neue Situationen/Menschen
Geht es drum was «Aussergewöhnliches» zu tun, wie z.B neue Schüehli kaufen, braucht das extrem Nerven. Ich bereite sie ca. 1 Tag lang darauf vor. Sind wir im Geschäft - verweigert sie komplett und wir gehen ohne Schuhe wieder heim.
Bei Menschen, die sie nicht kennt, erstarrt sie meistens zur Salzsäule.
Grüezi und Adieu sagen oder nur winken geht gar nicht. Auch kein Bitte, Danke gegenüber anderen - praktisch keine Art der Kontaktaufnahme.
Es gibt noch viele weitere Bereiche, wo sich dieses Verweigern wiederspiegelt (Essen, Töpfchen etc) - es wird aber sonst zu lang....
Wenn ich meinen Text nochmals so lese, könnte man meinen, ich sei eine Überglugge, welche ihr Kind nicht loslassen kann.

Mir macht meine Tochter sehr zu schaffen. So Situtionen wie im Schuhgeschäft lassen mich manchmal zweifeln, ob ich alles richtig mache (mal abgesehen davon, dass meine Planung im Chaos versinkt.) Ich spüre leider manchmal, dass ich in solchen Momenten meine Tochter und ihr Verhalten ablehne oder ich auch mal wütend werde. Das macht mich sehr traurig.
Was ist es? Haben wir falsch erzogen/vorgelebt? Oder haben wir zu fixe Vorstellungen wie unser Kind sein sollte und können wir (vorallem ich) nicht akzeptieren, dass ihr «Tun» eng mit ihrem Wesen verknüpft ist?
Was kann ich tun oder was muss ich ändern?
Sorry, es ist etwas lang geraten......
Vielen Dank schon im Voraus!
Sugarpuff