Spielgruppe und Nuggientzug

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Spielgruppe und Nuggientzug

Beitragvon Luna » 14.10.2008, 22:55

Hallo Kathrin

Ich habe 2 Kinder, mein Sohn wird im Januar 4 Jahre und meine Tochter ist 1 1/2 Jahre alt. Die beiden lieben sich innig. Montags und Mittwochs arbeite ich und in der Zeit sind die beiden am Montag jeweils bei meiner Tante und am Mittwoch bei meiner Mutter, das funktioniert einwandfrei, sie geniessen diese 2 Tage immer in vollen Zügen. Ich und mein Mann sind wie wohl alle Eltern von unseren Kindern einfach hin und weg und jeden Tag aufs neue faziniert von Ihnen.
So nun zu meinem Problem. Mein Grosser geht seit den Sommerferien einmal die Woche in die Spielgruppe. Leider klappt es gar nicht so gut. Die ersten 4x musste ich die vollen 2 Stunden da bleiben, sobald ich gehen wollte hat es sich hysterisch an mich geklammert. Darauf konnte ich einmal völlig problemlos nach 15 Minuten gehen. Stolz wie "Oskar" kam er aus der Spielgruppe, die Leiterin versicherte mir dass es einwandfrei geklappt habe. Zuversichtlich ging ich dann das letzte Mal vor den Ferien wieder mit ihm hin und war völlig erschlagen als er sich weigerte ohne mich dazubleiben. So also der Stand der Dinge. Zu meinem "Grossen", er ist von der Statur her ein sehr kleiner und feiner Junge, auch in der Spielgruppe ist er der Kleinste. Er liebt es mit anderen Kindern zu spielen, am liebsten ist er den ganzen Tag mit den Nachbarskindern draussen am herumtollen. Er redet und redet ohne Punkt und Komma, er redet alle in den Boden ! Er ist sehr aufgeschlossen und interessiert an allem was um ihn herum geschieht, kurz er ist sehr gesellig. Darum begreife ich sein Verhalten in der Spielgruppe absolut nicht, innerlich koche ich und frage mich ständig was ich denn falsch mache. Ich weiss dass wir eine sehr enge Beziehung zueinander haben und dass er erst Vertrauen und Sicherheit in neuen Situationen braucht, wenn er die jedoch hat, bin ich unsichtbar und inexistent.
Ich wäre echt froh um einige Tips von Dir. Wir haben uns jetzt während den Ferien einige Male mit Gspännli aus der Spielgruppe getroffen und die hatten jeweils riesen Spass zusammen, vielleicht hilfts ja wenn er ein paar Kinder besser kennt.
Zu meiner zweiten Frage (sorry das ich sowiel schreibe):
Auch dieses Mal geht es um den Grossen. Er weiss dass er dem Samichlaus seinen Nuggi mitgeben muss. Ich weiss aber auch dass er hart werden wird für ihn und für mich! Ich habe einwenig Bedenken ob ich es durchziehen kann, musste eingentlich bis jetzt noch nie etwas erzwingen oder ihm etwas wegnehmen. Habe so meine Zweifel ob die Idee mit dem Samichlaus so gut ist, aber nun ist es schon zu spät. Noch etwas zuletzt, er hat neben dem Nuggi noch einen Kuschelhund ohne den geht gar nichts, den darf er natürlich behalten. Vielleicht hast du mir ja auch hier einige Tips um die Sache für ihn und uns leichter zu machen.

Liebe Grüsse
Luna
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.10.2008, 16:01

Hallo Kathrin

Hallo Luna! Zuerst einmal herzlich willkommen hier bei uns auf dem Elternplaneten! Schön, dass du hier gelandet bist!

Ich habe 2 Kinder, mein Sohn wird im Januar 4 Jahre und meine Tochter ist 1 1/2 Jahre alt. Die beiden lieben sich innig. Montags und Mittwochs arbeite ich und in der Zeit sind die beiden am Montag jeweils bei meiner Tante und am Mittwoch bei meiner Mutter, das funktioniert einwandfrei, sie geniessen diese 2 Tage immer in vollen Zügen. Ich und mein Mann sind wie wohl alle Eltern von unseren Kindern einfach hin und weg und jeden Tag aufs neue faziniert von Ihnen.
So nun zu meinem Problem. Mein Grosser geht seit den Sommerferien einmal die Woche in die Spielgruppe. Leider klappt es gar nicht so gut. Die ersten 4x musste ich die vollen 2 Stunden da bleiben, sobald ich gehen wollte hat es sich hysterisch an mich geklammert. Darauf konnte ich einmal völlig problemlos nach 15 Minuten gehen. Stolz wie "Oskar" kam er aus der Spielgruppe, die Leiterin versicherte mir dass es einwandfrei geklappt habe. Zuversichtlich ging ich dann das letzte Mal vor den Ferien wieder mit ihm hin und war völlig erschlagen als er sich weigerte ohne mich dazubleiben. So also der Stand der Dinge. Zu meinem "Grossen", er ist von der Statur her ein sehr kleiner und feiner Junge, auch in der Spielgruppe ist er der Kleinste. Er liebt es mit anderen Kindern zu spielen, am liebsten ist er den ganzen Tag mit den Nachbarskindern draussen am herumtollen. Er redet und redet ohne Punkt und Komma, er redet alle in den Boden ! Er ist sehr aufgeschlossen und interessiert an allem was um ihn herum geschieht, kurz er ist sehr gesellig. Darum begreife ich sein Verhalten in der Spielgruppe absolut nicht, innerlich koche ich und frage mich ständig was ich denn falsch mache. Ich weiss dass wir eine sehr enge Beziehung zueinander haben und dass er erst Vertrauen und Sicherheit in neuen Situationen braucht, wenn er die jedoch hat, bin ich unsichtbar und inexistent.
Ich wäre echt froh um einige Tips von Dir. Wir haben uns jetzt während den Ferien einige Male mit Gspännli aus der Spielgruppe getroffen und die hatten jeweils riesen Spass zusammen, vielleicht hilfts ja wenn er ein paar Kinder besser kennt.

Es ist immer wichtig, die Kinder genau darauf vorzubereiten, damit sie auch wissen was sie erwartet. Das heisst auch, das Abschiednehmen zu besprechen und ihm auch zu sagen, wie ihr euch verabschiedet und wie lange du bleibst.

Macht zusammen ein Abschiedsritual ab. (Ihr könnt das dann auch mal zusammen zu Hause üben). Z.B ein Sprüchli sagen, ein spez. Abschiedsgruss, ein Kuss, nochmals zum Fenster reinschauen und winken usw. du kannst ihm auch einen Gegenstand auf den Weg geben. z.B eine Muschel, ein Tüechli, ein kleines Kuscheltierchen oder einen Stein.
Wenn ihr wollt, könnt ihr zusammen einen kleinen Stein suchen und diesen gemeinsam verzieren (mit Glitzerfarben, anmalen, mit Glitzersteinen verzieren). Wenn ihr euch verabschiedet, dann könnt ihr die Steine austauschen. Er hat dann etwas von dir und du hast etwas von ihm.
Allgemein zum "Abschied sagen" ist es wichtig, dass ihr einen gemeinsamen Schluss findet. Also nicht immer wieder: "Also Schätzli ich geh dann jetzt, ist gut, wenn ich jetzt gehe. Also dann machs gut, Mami kommt ja dann wieder, gell? Also dann häbs schön, bis nachher usw." Macht euch beide den Abschied nicht zu schwer, in dem ihr ihn unnötig in die Länge zieht. Auch wenns dir schwer fällt, versuch dich fröhlich zu verabschieden. Gib ihm auch das Gefühl, dass er jetzt etwas hat, was die Mama nicht hat und Sachen kennenlernen darf, die er dann der Mama am Mittag beibringen kann. Ein Lied, ein Versli, ein Spiel usw. Du kannst ihm auch vorher Tipps und Anregungen geben, wie und wo er sich beschäftigen kann. Er kann dir z.B ein bestimmtes Bild malen, oder dieses dann einer bestimmten Person schenken. Das gibt ihm dann auch wieder eine Bestätigung und ein Lob. Du kannst ihm auch sagen, dass er jetzt schon "Gross" ist und grad wie der Papa oder du auch, zur "Arbeit" gehen darf.
Du kannst ihm auch sagen, dass ihr es euch dann wieder gemütlich machen könnt, wenn er wieder zu Hause ist.
Wenn er vielleicht eine Freundin oder einen Freund in der Spielgruppe hat, dann nützt es oft auch, wenn diese oder dieser ihn durch die Tür begleitet.


Zu meiner zweiten Frage (sorry das ich sowiel schreibe):
Auch dieses Mal geht es um den Grossen. Er weiss dass er dem Samichlaus seinen Nuggi mitgeben muss. Ich weiss aber auch dass er hart werden wird für ihn und für mich! Ich habe einwenig Bedenken ob ich es durchziehen kann, musste eingentlich bis jetzt noch nie etwas erzwingen oder ihm etwas wegnehmen. Habe so meine Zweifel ob die Idee mit dem Samichlaus so gut ist, aber nun ist es schon zu spät.

Meistens machen sich die Eltern mehr darüber Gedanken als die Kinder. Lass dich nicht verunsichern und lass es dir vorallem nicht anmerken. Es gibt versch. Möglichkeiten den Nuggi loszuwerden. Ihr könnt den Nuggi z.B auch der Nuggifee mitgeben. Einfach am Abend auf den Fenstersims, neben das Bett legen und am nächsten Tag ist der Nuggi weg, und dafür ein kleines Spielzeug, oder etwas das er gerne hat und sich schon lange gewünscht hat, neben dem Bett.
Er wird vielleicht ab und zu nach dem Nuggi fragen, vielleicht auch etwas weinen und traurig sein. Versuch ihn dann einfach abzulenken, sucht zusammen andere Möglichkeiten. Vielleicht kuschelt ihr beide dann einfach einen Moment. Vielleicht kann er sich mit einem Schmusetüechli oder seinem Kuschelhund irgendwo gemütlich machen.
Ich weiss nicht, ob er den Nuggi am Tag auch noch hat. Wenn ja, dann kannst du, um ihm den Abschied etwas zu erleichtern, mal abmachen, dass er den Nuggi nur noch im Bett haben darf. Also wenn er aus dem Bett kommt, legt er den Nuggi einfach ins Bett und kriegt ihn denn erst am Mittag oder Abend wieder.
Also mach dich nicht verrückt und lass dich nicht erweichen, wenn es dann so weit ist und er den Nuggi nicht abgeben will. Vielleicht ist es besser den Nuggi z.B der Nuggifee mitzugeben, als dem Samichlaus. Der ist ja oft eh etwas bedrohlich und den sieht man ja auch alle Jahre wieder. Die Nuggifee kommt dann extra speziell nur wegen dem Nuggi und dann nie mehr.
Vielleicht kannst du auch eine kleine Geschichte erfinden, in Zusammenhang mit dem Nuggihund.
Hier noch der Link zum Shop, dort findest du ein paar Bilderbücher zum Thema, unter Schnuller/Nuggi:
http://www.elternplanet.ch/9.html

Ihr könnt es aber auch etwas weniger fantasievoll machen und den Nuggi einfach in den Abfall werfen und er darf dann zusammen mit dir etwas spezielles aussuchen gehen.


Noch etwas zuletzt, er hat neben dem Nuggi noch einen Kuschelhund ohne den geht gar nichts, den darf er natürlich behalten. Vielleicht hast du mir ja auch hier einige Tips um die Sache für ihn und uns leichter zu machen.

Liebe Grüsse

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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