Junge 5 Jahre alt - unsere "Knürze"

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Junge 5 Jahre alt - unsere "Knürze"

Beitragvon Conny77 » 04.08.2008, 20:11

Hallo zusammen,

seit einigen Wochen gehts eher schlecht wie recht zur Sache bei uns. Ich versuche mal zu erklären, denn manchmal machen einfach viele Dinge das Fass zum überlaufen und ich kann es gar nicht recht "betiteln".

1. Wenn man mit ihm alleine ist, dann ist alle paletti. Er ist dann kooperativ und hört zu etc. Aber sobald "jemand" dazu kommt, sei es jetzt morgens der kleine Bruder, oder einfach Besuch, auch Papi wer auch immer, dann kehrt sein Verhalten blitzartig. Er "überdreht", macht manchmal den Clown, beginnt Sachen zu schmeissen, kreischt, stampft....macht einfach "negativ" auf sich aufmerksam. Auch wenn er zu jemandem darf und ich ihn abholen gehe oder er wieder nach Hause kommt (oder ich komme nach Hause), dann ist der Teufel los. DAS ist momentan denke ich, wirklich das Hauptproblem!!!

2. Das andere ist, dass er und sein 3-jähriger Bruder einfach alles umherschmeissen. Anfangs habe ich es weggenommen, dann haben sie einfach das nächste genommen. Ich habe dann ne Liste eingeführt, dass, wenn ein Tag lang nichts geschmissen wird, sie ein Sünneli bekommen und bei 4 Sünneli pro Woche, bekommen sie wieder was zurück.....es artete dann aus und mein Mann und ich räumten das gesamte Spielzimmer leer. Er konnte sich dann die Sünneli mit "anständigem Benehmen" sich wieder verdienen. Nun, mal geht s gut - mal nicht. Aber ich habe eben nicht das Gefühl, dass ihn die Sünneli motivieren, denn eigentlich ist er nicht ein "Sammler-Typ"....

Mal dies für den Anfang, die anderen Tropfen sind eher pipifax, welche dann aber halt das Fass doch zum überlaufen bringen...
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.08.2008, 21:36

Hallo zusammen,

Hallo Conny! Herzlich willkommen hier bei uns, schön, dass du hier mitschreibst!

seit einigen Wochen gehts eher schlecht wie recht zur Sache bei uns. Ich versuche mal zu erklären, denn manchmal machen einfach viele Dinge das Fass zum überlaufen und ich kann es gar nicht recht "betiteln".

Hat sich in letzter Zeit bei euch etwas verändert? Irgendwelche Besonderheiten? Kommt er nach den Ferien in den Kiga? Hat er neue Gspändli, ein krankes Grosi? usw.

1. Wenn man mit ihm alleine ist, dann ist alle paletti. Er ist dann kooperativ und hört zu etc. Aber sobald "jemand" dazu kommt, sei es jetzt morgens der kleine Bruder, oder einfach Besuch, auch Papi wer auch immer, dann kehrt sein Verhalten blitzartig. Er "überdreht", macht manchmal den Clown, beginnt Sachen zu schmeissen, kreischt, stampft....macht einfach "negativ" auf sich aufmerksam.

Häufig benehmen sich Kinder daneben, weil wir ihnen nicht genau sagen, WIE sie sich denn zu benehmen sollen. Gerade beim Beispiel Besuch ist es so, dass die Kinder oft gar nicht wissen, was jetzt denn genau passiert. Wer kommt, wie lange? Was machen sie da? Und was wird von mir erwartet? Versuch einmal eine solche Situation gut vorauszuplanen.
1. Gute Vorbereitung: Sag ihm genau, wer kommt? wie lange? was ihr dann alles macht zusammen? Er kann z.B auch alle die Spielsachen wegräumen, die er nicht teilen möchte. Er erklärt sich dann auch einverstanden, dass er die anderen Spielsachen, die noch im Zimmer sind,teilt.
2. Sprich mit ihm über Regeln: Schaut einmal, was es braucht, damit sich alle wohlfühlen, du kannst ihn danach fragen, wenn er nichts sagt, dann erklär ihm was du von ihm erwartest. Positiv formulieren. Also nicht: Nicht blöd tun, sondern: Mit normaler Stimme sprechen, ruhig und anständig mit den anderen umgehen, Hallo sagen wenn sie kommen usw. Du kannst das Fehlverhalten schon aufzählen, aber versuch dann auch zu formulieren, was du gerne möchtest.
3. Schau auch, dass du grad am Anfang versuchst ihn ein wenig zu begleiten. Den Besuch nicht grad auf ihn loslassen, sondern vielleicht alle zusammen mal grad etwas machen. Das Zimmer anschauen, ein Spiel machen usw. Schau auch, dass die Kinder etwas zu tun haben und ins Spiel finden. (Interessante Beschäftigungen parat haben. Das kann z.B auch heissen, dass ihr mal kurz etwas zusammen macht oder zwischendurch mal auf den Spielplatz geht).
4. Lobe und ermutige ihn, wenn es klappt. Du kannst z.B auch vorher mit ihm eine Belohnung abmachen, wenn es klappt. Du musst einfach ganz klar abmachen, wann es die Belohnung gibt. Also das Verhalten welches du erwartest, muss ihm klar sein. Nicht zu viel erwarten und auch nicht zu hohe Ziele setzen. Eine Belohnung kann z.B ein Dessert sein, nachher zusammen ein Buch anschauen, nach dem Essen noch etwas rausgehen use.
5. Konsequenzen einsetzen. Wenn er sich nicht daran hält, dann mach ihn auf das Problem aufmerksam, geh zu ihm hin und sag, was er falsch gemacht hat und was du von ihm erwartest. Sag es ihm einmal und warte dann ein paar Sekunden. Wenn er nicht gehorcht dann musst du eine log. Konsequenz folgen lassen. Das heisst: Es gibt z.B die abgemachte Belohnung nicht oder wenn er sich wirklich total unmöglich benimmt, dann kannst du ihn auch einen Moment in die Auszeit schicken. Du nimmst ihn damit einen Moment aus der Situation raus, er kann sich beruhigen und wieder etwas zu sich selber finden.
D.h du gehst zu ihm, sagst was er falsch gemacht hast, erinnerst ihn an die Regel und sagst: „Luca, du hesch itze grad der Lea gschlage, mir hei abgmacht, dass mir fiin und lieb mitenand umgöh, drum muesch du itze für 1 oder 2 Min. id Uszyt.“ Du nimmst ihn ganz ruhig und bestimmt, und bringst ihn in den Auszeitraum. Dieser sollte uninteressant sein, also nicht das Kinderzimmer, sondern das Schlafzimmer, Badezimmer…. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war (es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber er muss sich einigermassen still verhalten), dann gehst du zu ihm und sagst: „du bisch itze schön still gsi, itze darfsch wieder usecho.“ Versuch nicht mehr über den Vorgang zu sprechen, sondern versuch ihn wieder in eine Aktivität zu verwickeln. Die Auszeit zeigt ihm, dass er ganz klar eine Abmachung eine Regel übertreten hat, es gibt ihm aber auch dir die Möglichkeit euch zu beruhigen. Drohe nicht mit der Auszeit, er wird sonst lernen, dass er erst hören muss, wenn du drohst. Das gilt allgemein bei den Drohungen. Also das berühmte „wed itze nid folgisch, denn… oder itze zelle ig no uf drü“ solltest du vermeiden. Dein Kind lernt nämlich dabei: Ich muss erst dann hören, wenn die Mama laut wird, wenn sie schimpft, droht oder auf 3 zählt. Die Auszeit vorher (also wenn es kein Problemverhalten gibt) mit dem Kind vorbesprechen und genau sagen, was passiert, wieso und wie lange man in die Auszeit muss und wann du ihn wieder von der Auszeit zurückholst.

Hier noch ein paar grundsätzliche Tipps zu Anweisungen und Konsequenzen:

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Auch wenn er zu jemandem darf und ich ihn abholen gehe oder er wieder nach Hause kommt (oder ich komme nach Hause), dann ist der Teufel los. DAS ist momentan denke ich, wirklich das Hauptproblem!!!

Besprich das nach Hause kommen auch schon vorher. Sag ihm, was dich stört, was dich ärgert und was du von ihm möchtest. Versuch mit ihm Alternativen zu finden. Er wird es wahrscheinlich nicht besser können, als so wie er es jetzt macht.

2. Das andere ist, dass er und sein 3-jähriger Bruder einfach alles umherschmeissen. Anfangs habe ich es weggenommen, dann haben sie einfach das nächste genommen. Ich habe dann ne Liste eingeführt, dass, wenn ein Tag lang nichts geschmissen wird, sie ein Sünneli bekommen und bei 4 Sünneli pro Woche, bekommen sie wieder was zurück.....es artete dann aus und mein Mann und ich räumten das gesamte Spielzimmer leer. Er konnte sich dann die Sünneli mit "anständigem Benehmen" sich wieder verdienen. Nun, mal geht s gut - mal nicht. Aber ich habe eben nicht das Gefühl, dass ihn die Sünneli motivieren, denn eigentlich ist er nicht ein "Sammler-Typ"....

Hier würde ich mit ihnen ein paar Familienregeln aufstellen. Setz dich mal mit ihnen zusammen und besprich mit ihnen, was dich traurig macht. Versuch mal mit ihnen zusammen rauszufinden, wie man denn mit den Sachen umgehen sollte. (vorsichtig, man muss aufpassen, sorgfältig sein usw.)
Frage sie danach. Gib nicht du einfach die Antworten. Frage sie auch, was passiert, wenn man mit den Sachen unvorsichtig umgeht (sie gehen kaputt) Frage sie auch, was ihr machen wollt, wenn sie extra etwas kaputt machen. (die Sachen aus dem Zimmer nehmen, als Entschädigung etwas spezielles im Haushalt helfen usw.) sucht nach Möglichkeiten und Lösungen. Schreibt die Regeln (positiv formulieren) auf. Sie sollen dir ruhig dabei helfen. Zeichnet, schreibt, klebt, bastelt. Alles auf ein Blatt Papier. Ihr könnt es auch alle unterschreiben, so ist es etwas verbindlicher und hängt es irgendwo gut sichtbar auf.
Wenn sie die Regeln missachten dann mach folgendes:
Geh zu ihnen hin und beschreibe das Problem ("du hast jetzt grad dein Spielzeug rumgeschmissen")
Sag ihnen, warum das ein Problem ist ("mich macht das traurig, wenn ihr alle eure Spielsachen kaputt macht oder herumschmeisst, ihr habt dann nur noch kaputte Sachen im Zimmer, oder gar keine mehr.
Frag sie nach den Regeln ("Was haben wir abgemacht? Wie wollen wir mit den Sachen umgehen?")
Wenn es geht, lass sie den richtigen Umgang nochmals üben und lobe sie dann.
Wenn nicht, dann lasse eine log. Konsequenz folgen. D.h das Spielzeug kommt aus dem Zimmer, oder du lässt eine andere Konsequenz folgen, die ihr abgemacht habt.
Lobe und ermutige sie jedes Mal, wenn sie anständig mit den Sachen umgegangen sind. "Ich finds toll, dass ihr sorgfältig mit euren Sachen gespielt habt." Achtung nicht ins negative fallen: "Endlich habt ihr einmal nichts kaputt gemacht."



Mal dies für den Anfang, die anderen Tropfen sind eher pipifax, welche dann aber halt das Fass doch zum überlaufen bringen...

Schau mal, ob du mit diesen Ideen etwas anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Feedback, Fragen und auch mit Antworten und gib mir vielleicht auch noch ein paar Beispiele mehr von solchen Situationen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Conny77 » 05.08.2008, 15:36

Hallo Kathrin,
danke für deine Antwort.

Eben dies mit den Regeln aufschreiben, malen, basteln etc., das habe ich auch schon mal gemacht. Fazit: Er fand es megacool, wollte aber nicht mitbasteln, nach 5min. fand ers schon nicht mehr soo originell, dran halten sowieso nicht, ABER wegnehmen von der Türe durfte ich es auch nicht. Er "tschegget" irgendwie nicht, was es damit auf sich hat.

Das mit dem zutexten, ja das ist so ne Falle - muss sie mir wieder mehr vor Augen halten.

Dies mit dem Vorbereiten, dass kann ich gleich heute abend oder morgen berichten, wie es funktioniert hat.

Ah was hat sich verändert.....Nun "eigentlich" schon einiges. Einerseits sind wir im Februar umgezogen (gleiches Dorf, neben Grosseltern) und im April bekamen wir noch unsere Tochter. Aber Eifersucht in dem Sinne, habe ich eher nicht das Gefühl, dass es ist. Denn ER kann eigentlich schon viel mithelfen (er darf ihr die MuMi per Schoppen geben, er kann sie beruhigen etc. UND er MUSS nicht, sondern er darf).

Was noch zu sagen ist, ich hatte vor einem Jahr schon einmal Kontakt mit einer Erziehungsberaterin, dort waren mehr oder weniger (etwa im Grundsatz) die gleichen Probleme. Sie hat mir an und für sich, auch schon etwa das gleiche gesagt.

ICH werde wohl den Fokus v.a. einmal auf die Anweisungen legen. Es ist einfach ermüdend, wenn ich jeden Tag die gleichen Regeln habe,die mir wirklich einfach wichtig sind und es funktioniert nicht. ICH für meinen Teil, halte mich peinlich genau daran (gerade wenn es um Zeitangaben geht), aber kann er auch überhaupt nicht warten, bis es denn Zeit ist, um rauszugehen etc. TAUSENDMAL löchert er mich vorher - ganz ehrlich - DAS nervt!
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06

Beitragvon Kathrin Buholzer » 05.08.2008, 21:15

Hallo Kathrin,
danke für deine Antwort.

Eben dies mit den Regeln aufschreiben, malen, basteln etc., das habe ich auch schon mal gemacht. Fazit: Er fand es megacool, wollte aber nicht mitbasteln, nach 5min. fand ers schon nicht mehr soo originell, dran halten sowieso nicht, ABER wegnehmen von der Türe durfte ich es auch nicht. Er "tschegget" irgendwie nicht, was es damit auf sich hat.

Er muss auch nicht unbedingt mitbasteln. Einfach dabei sein, zuhören und evt. kann er ja auch schon selber etwas dazu beitragen, etwas aufzählen. Du musst auch nicht alle Regeln aufs mal mit ihm besprechen und aufschreiben. Kannst ja jedes Mal nur eine, dann eine Pause machen und später nochmal. Versuch es ganz einfach aufzuzeichnen, mit Gesichtern, mit Bildern aus einem Heft mit zeichnen. Nicht mehr als 3 Reglen auf einmal.

Das mit dem zutexten, ja das ist so ne Falle - muss sie mir wieder mehr vor Augen halten.

Dies mit dem Vorbereiten, dass kann ich gleich heute abend oder morgen berichten, wie es funktioniert hat.

Ah was hat sich verändert.....Nun "eigentlich" schon einiges. Einerseits sind wir im Februar umgezogen (gleiches Dorf, neben Grosseltern) und im April bekamen wir noch unsere Tochter. Aber Eifersucht in dem Sinne, habe ich eher nicht das Gefühl, dass es ist. Denn ER kann eigentlich schon viel mithelfen (er darf ihr die MuMi per Schoppen geben, er kann sie beruhigen etc. UND er MUSS nicht, sondern er darf).

Hab ich mir doch noch fast gedacht, dass es so etwas ist. Sein Verhalten ist typisch und auch völlig normal. Das ist eine enorme Umstellung. Einerseits aus der gewohnten Umgebung weg und dann noch eine völlig neue Familienkonstellation. Auch wenn er bis jetzt die Eifersucht noch nicht so gezeigt hat, ist das für ihn ebenso eine neue und ungewohnte Situation. Es kann auch sein, dass die kleine Schwester am Anfang noch ganz spannend war, jetzt aber doch eine gewisse Routine eingekehrt ist und er erst jetzt darauf reagiert. Oft ist es so, wenn z.B Besuch kommt, dass immer zuerst das Neugeborene begrüsst, gehätschelt und betrachtet wird. Es kann gut sein, dass er mit seinem auffälligen Verhalten sagen will: "Hey Leute, ich bin dann auch noch da, vergesst mich nicht."
Zeig deinem Sohn immer wieder (auch vor anderen) wie stolz du auf ihn bist. Lobe und ermutige ihn. Sag ihm wie stolz du auf sein Können, seine Hilfbereitschaft und Selbstständigkeit bist. Lass ihn auch immer wieder Sachen tun, die ältere Kinder schon tun dürfen. z.B am Abend länger aufbleiben, einmal alleine mit Mama oder Papa oder dem Götii etwas unternehmen. Dann hat er nicht das Gefühl, er sei immer im Nachteil.


Was noch zu sagen ist, ich hatte vor einem Jahr schon einmal Kontakt mit einer Erziehungsberaterin, dort waren mehr oder weniger (etwa im Grundsatz) die gleichen Probleme. Sie hat mir an und für sich, auch schon etwa das gleiche gesagt.

ICH werde wohl den Fokus v.a. einmal auf die Anweisungen legen. Es ist einfach ermüdend, wenn ich jeden Tag die gleichen Regeln habe,die mir wirklich einfach wichtig sind und es funktioniert nicht. ICH für meinen Teil, halte mich peinlich genau daran (gerade wenn es um Zeitangaben geht), aber kann er auch überhaupt nicht warten, bis es denn Zeit ist, um rauszugehen etc. TAUSENDMAL löchert er mich vorher - ganz ehrlich - DAS nervt!

Kann ich gut verstehen. Denk einfach immer daran gut vorauszuplanen. Du kannst ihm ja z.B auf einem Wecker oder einer Uhr einen Kleber aufkleben und ihm sagen, dass er selber auf der Uhr nachschauen kann, wann der Zeiger z.B beim roten Punkt, oder beim Stern ist. Dann braucht er dich nicht immer zu fragen, kann aber trotzdem immer nachschauen und sicher gehen, dass es bald soweit ist. Lass dich nicht zu sehr von so etwas beeindrucken und nerven. Ignoriere ihn dabei einfach oder zeige ihm einfach die Uhr nocheinmal, dann sieht er selber, ob es schon Zeit ist. Du kannst auch versuchen ihn abzulenken, dann hat er etwas zu tun und die Zeit geht schneller um.
Am besten liest du dir in Ruhe nochmals alles durch, oder druckst es dir aus. Probier mal wie du damit zurecht kommst und melde dich einfach wieder, bei Fragen, mit Feedback oder Beispielen.
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Conny77 » 08.08.2008, 23:38

Hallo Kathrin,
hatten ja eben diese Woche "geplanten" Besuch. Da habe ich ihm ganz am Anfang gesagt, wer kommt, wann etwa und v.a. was ich gerne möchte, wie er sie begrüsst und was er mit dem Gspänli machen könnte.Es ging, ja-a ziemlich gut...musste ihn schon etwa 2,3x ermahnen. Und dann plötzlich, päng, eine unverhoffte Situation (ein Nachbarsjunge raste mit dem Velo bei uns den Berg hinunter, dies fand er megacool, quitschte in den höchsten Tönen und rannte ihm hinterher - auf und davon.....) ...ich habe ihm dann nachher erklärt, dass wenn er Besuch habe, er sich um diesen kümmern müsse - hat sich dann auch wieder eingerenkt.

Dann habe ich einfach drauf geschaut, jetzt diese Woche, dass ich ihm ganz wortwörtlich sage, also quasi: lueg Yannik, ich erwarte jetzt vo dir.......oder ich wett, dass du dich jetzt so und so tuesch verhalte......

Ich weiss ja nicht, obs die Umstellung ist oder was, aber im Moment geht dies mächtig "hinne-usse". Mir kommt es vor, als ob er und sein Bruder erst recht wüssten, wie sie mich nun auf die Palme bringen können :roll:

Ach ja und wegen den Besuchen etc. Ich habe mir x-welche Begrüssungen überlegt und ich muss sagen, sie gehen immer zuerst zu den Jungs und unterhalten sich mit ihnen (Der Besuch wird meistens auch grad in Bann genommen, der kann gar nicht anders :lol: )...aber eben, weil du noch wegen dem meintest. Ausser einmal, als ich mit den Kleinen beiden bei meiner Grossmutter war, da haben sich meine Tante wo dort war und mein Grosi sooo entzückt über die Kleine, da sass der Kleine ganz traurig nebendran...jöö der Arme....ich habe ihn dann angelächelt und das Thema dass die beiden hatten, mit ihm aufgenommen (ging um die Augenfarbe)....dann war er auch wieder zufrieden.

DA wäre dann auch schon meine nächste Frage bzw. wachsendes Problem. Nämlich der Kleine ist soo anders als der Grosse, dass ich nicht einfach quasi auf bewährtes zurückgreifen kann.
Natürlich kommt der Kleine auch in die Trotzphase, NUR habe ich irgendwie einfach das Gefühl, dass ihm oftmals das Verständnis von Regeln/Konsequenz fehlt. Z.B. dass er quasi schnell (2min.) in die Auszeit geht etc., das könnte ich 100x machen, er würde 100x wieder zurückkommen etc. Ich frage mich einfach, WIE kann ich ihn "nehmen", wie kann man einem 3-jährigen dies begreiflich machen? (Der Grosse kam nämlich etwas später in diese "penetrante" Trotzphase - darum eher besseres Verständnis)

Einzigst was bei ihm hilft, ich aber nicht unbedingt die Lösung finde, ist z.B. fürs Zähneputzen/Windeln wechseln oder wo auch immer, wenn ich sage: dänn gahni halt ohni dich / ich bin schnäller ...dann kommt er wie ein Kanonengeschoss....

Phu, wieder ne rechte Ladung, aber danke für deine Antworten!

Gruess Conny77
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.08.2008, 14:13

Hallo Kathrin,
hatten ja eben diese Woche "geplanten" Besuch. Da habe ich ihm ganz am Anfang gesagt, wer kommt, wann etwa und v.a. was ich gerne möchte, wie er sie begrüsst und was er mit dem Gspänli machen könnte.Es ging, ja-a ziemlich gut...musste ihn schon etwa 2,3x ermahnen.

Du kannst ihn auch miteinbeziehen. In dem du ihn z.B fragst: "Was macht man als erstes wenn Besuch kommt? Was könntest du mit deinem Gspändli spielen? Gibt es Spielsachen, die du wegräumen möchtest?" Es muss nicht so sein, dass du alle Vorschläge machst. Frag ihn auch danach, so dass er auch Ideen bringen kann. Häufig ist es so, dass die Kinder es dann besser befolgen, wenn die Ideen und Vorschläge von ihnen kommen.

Und dann plötzlich, päng, eine unverhoffte Situation (ein Nachbarsjunge raste mit dem Velo bei uns den Berg hinunter, dies fand er megacool, quitschte in den höchsten Tönen und rannte ihm hinterher - auf und davon.....) ...ich habe ihm dann nachher erklärt, dass wenn er Besuch habe, er sich um diesen kümmern müsse - hat sich dann auch wieder eingerenkt.

Dann habe ich einfach drauf geschaut, jetzt diese Woche, dass ich ihm ganz wortwörtlich sage, also quasi: lueg Yannik, ich erwarte jetzt vo dir.......oder ich wett, dass du dich jetzt so und so tuesch verhalte......

Ich weiss ja nicht, obs die Umstellung ist oder was, aber im Moment geht dies mächtig "hinne-usse". Mir kommt es vor, als ob er und sein Bruder erst recht wüssten, wie sie mich nun auf die Palme bringen können.

Das ist eigentlich eine normale Reaktion. Lass sich von dem nicht beunruhigen und auch nicht provozieren. Die Jungs werden sicherlich merken, dass du jetzt klarer in deinen Anweisungen bist und sie werden testen wollen, ob du das auch wirklich so durchziehst. Versuch einfach immer schnell zu sagen, was du jetzt als nächstes machst und was sie tun sollen. Wie oben schon beschrieben, kannst du ihn auch immer wieder danach fragen, was wichtig ist. Wie er das jetzt anders machen könnte, wasa passiert wenn er es so oder so macht usw. Du kannst jetzt auch nicht erwarten, dass das alles jetzt grad auf Anhieb klappt. Das ist eine Umstellung für dich aber auch für deine Kinder, das braucht etwas Geduld.

Ach ja und wegen den Besuchen etc. Ich habe mir x-welche Begrüssungen überlegt und ich muss sagen, sie gehen immer zuerst zu den Jungs und unterhalten sich mit ihnen (Der Besuch wird meistens auch grad in Bann genommen, der kann gar nicht anders)...aber eben, weil du noch wegen dem meintest. Ausser einmal, als ich mit den Kleinen beiden bei meiner Grossmutter war, da haben sich meine Tante wo dort war und mein Grosi sooo entzückt über die Kleine, da sass der Kleine ganz traurig nebendran...jöö der Arme....ich habe ihn dann angelächelt und das Thema dass die beiden hatten, mit ihm aufgenommen (ging um die Augenfarbe)....dann war er auch wieder zufrieden.

DA wäre dann auch schon meine nächste Frage bzw. wachsendes Problem. Nämlich der Kleine ist soo anders als der Grosse, dass ich nicht einfach quasi auf bewährtes zurückgreifen kann.

Das ist auch normal. Es sind zwei unterschiedliche Persönlichkeiten. Versuch auch, sie nicht zu fest zu vergleichen.

Natürlich kommt der Kleine auch in die Trotzphase, NUR habe ich irgendwie einfach das Gefühl, dass ihm oftmals das Verständnis von Regeln/Konsequenz fehlt. Z.B. dass er quasi schnell (2min.) in die Auszeit geht etc., das könnte ich 100x machen, er würde 100x wieder zurückkommen etc.

Denk daran: Die Auszeit nur bei heftigem Problemverhalten, also bei heftigen Wutausbrüchen, wenn er z.b wirklich drein schlägt, haut, beisst, trotzt und sich nicht beruhigen kann. Sonst eine log. Konsequenz einsetzen. Die Regeln mit ihm zusammen besprechen, auschreiben, zeichnen, mit Bildern ergänzen, so dass er es auch versteht. Die Regeln dann irgendwo gut sichtbar aufhängen.

Ich frage mich einfach, WIE kann ich ihn "nehmen", wie kann man einem 3-jährigen dies begreiflich machen? (Der Grosse kam nämlich etwas später in diese "penetrante" Trotzphase - darum eher besseres Verständnis)

Es ist anstrengend. Du kannst die Trotz- und Wutanfälle nicht verhindern, sondern nur ruhig und angemessen mit ihnen umgehen Hier noch ein paar wichtige Angaben dazu:
In der Trotzphase, so ab 2,5/3 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Dein Sohn versucht immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und er merkr auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie er das gerne möchte.
In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Wenn dein Sohn also einen Trotzanfall hat, versuch mal einen Schritt zurück zu machen, beobachte ihn und denk für dich: "Ich kann froh sein, ich hab ein ganz normales Kind ;-)"


Einzigst was bei ihm hilft, ich aber nicht unbedingt die Lösung finde, ist z.B. fürs Zähneputzen/Windeln wechseln oder wo auch immer, wenn ich sage: dänn gahni halt ohni dich / ich bin schnäller ...dann kommt er wie ein Kanonengeschoss....

Phu, wieder ne rechte Ladung, aber danke für deine Antworten!

Gruess Conny77

Ein paar Tipps und Tricks zu verschiedenen schwierigen Situationen findest du auch hier:
http://www.elternplanet.ch/45.html
Schau mal, wie es klappt, bleib ruhig und geduldig und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Conny77 » 09.08.2008, 17:11

Hallo Kathrin,
*seufz-seufz*......vermutlich macht es mir im Moment auch so schwer, weil ich momentan recht ausgepowert bin. Aber mir hilft jeweils schon recht gut, wenn ich es immer und immer wieder lese, quasi es immer wieder zu verinnerlichen! Danke für deine Hilfe und ich werde mich in 2,3 Wochen wieder mal melden und berichten, wie`s läuft!

Schöns Weekend no und Gruess Conny77
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.08.2008, 22:38

Hallo Kathrin,
*seufz-seufz*......vermutlich macht es mir im Moment auch so schwer, weil ich momentan recht ausgepowert bin.

Ich kann dich gut verstehen. Es ist anstrengend, ein anspruchsvoller Job, den du, und alle Mamis und Papis dieser Welt, jeden Tag leisten. Denk daran, dass du nicht zu hohe Erwartungen hast, nicht an dich und auch nicht an deine Kinder. Lass dich nicht beirren. Fahre einfach so weiter, sei ruhig und klar in deinen Anweisungen, drohe nicht, sondern handle dann einfach, gib ihm positives Feedback, wenns gut klappt, plane gut voraus.
Freue dich an den kleinen Veränderungen. Wenns von 10 Mal, jetzt vielleicht 1 Mal ein wenig besser klappt dann sag dir: "Hey, einmal hat es jetzt schon etwas besser funktioniert." und nicht: "Aber neunmal klappt es immer noch nicht..."


Aber mir hilft jeweils schon recht gut, wenn ich es immer und immer wieder lese, quasi es immer wieder zu verinnerlichen! Danke für deine Hilfe und ich werde mich in 2,3 Wochen wieder mal melden und berichten, wie`s läuft!

Schöns Weekend no und Gruess Conny77

Solche Veränderungen brauchen Zeit. Viel Problemverhalten hat er sich jetzt über die Jahre angewöhnt, das kann er sich jetzt nicht in ein paar Wochen einfach so abgewöhnen. Das ist anstrengend, Knochenarbeit. Aber du weisst ja auch, welches Ziel du hast. Wenn nicht, dann schreib dir einmal auf, was genau du bei seinem Verhalten aber auch bei deinem, ändern möchtest. So kannst du immer wieder verfolgen, wo du stehst, was schon besser klappt und wo du noch daran arbeiten muss. Ich helfe dir gerne dabei, wo ich kann :-))
Also, probiers aus, mach deine Erfahrungen und auch deine Fehler und melde dich einfach wieder, am besten mit mehr Beispielen, dann kann ich dir noch etwas besser helfen, ok?
Häbs guet! Und gönne dir ab und zu eine Pause. Schau, dass du auch während des Tages mal einen Moment Zeit hast, Zeitung zu lesen, einen Kaffee zu trinken. Und gönne dir auch mal an einem Nachmittag etwas Ruhe. (z.B mit einem Hüetimeitschi) oder am Wochenende (dass dein Mann, mal die Kids alleine nimmt, und du etwas für dich machen kannst.)
liebe Grüsse
Kathrin
Zuletzt geändert von Kathrin Buholzer am 04.09.2008, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Conny77 » 04.09.2008, 17:46

Hallo Kathrin,
also mal zuerst ne Zwischenbilanz :wink:

Eigentlich gehts recht gut, grad diese Woche ist bis auf den Montag, sogar extrem gut gegangen. Was ich einfach "halt" dauernd am machen bin ist, dass ich ihm eigentlich immer "vorchäue", wie ich denn dann und dann will, wie er sich verhalten soll. DA bleib ich mal natürlich dran.

Was jetzt aber "neu" ist, wo ich einfach nicht richtig weiss, wie ich mich nu verhalten soll, ist folgendes:

Er ist nun im kleinen Chindsgi, er geht gerne, hat freude, soweit keine Probleme. NUR, dass er sich dort anscheinend gleich verhält, wie zu Hause. Bin schon selber Zeuge geworden, als ich ihn einmal abholte, dass er innert 10min. 3x einen "zämeschiss" kassierte. (Mich sah niemand - wartete draussen, hörte es aber).
Auch kommt er oft nach Hause und erzählt "amüsiert", dass er nicht gehorcht hat. Ich erkläre ihm dann, dass dies nicht lustig ist - für niemanden etc. Und habe es zur Gewohnheit gemacht, dass ich ihm beim "Tschüss" sagen, jeweils noch mit auf den WEg gebe, dass er anständig sein soll. Heute erzählte er dann wieder, dass er nicht horchte und die KiGä wieder schimpfen musste.....

Nun zu meiner Frage. Soll ich es ihr Problem lassen und nichts mehr sagen oder soll ich ihn zu Hause auch "bearbeiten". Von ihr selber habe ich bis jetzt nichts gehört - nächsten Dienstag haben wir Elternabend, mal schauen.....und eben, auch dort, sie drauf an sprechen oder wenn sie nichts sagt, wirds schon gut sein?!?!

Danke wiederum für deine Hilfe!

Gruss Conny77
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.09.2008, 20:44

Hallo Kathrin,
also mal zuerst ne Zwischenbilanz

Eigentlich gehts recht gut, grad diese Woche ist bis auf den Montag, sogar extrem gut gegangen. Was ich einfach "halt" dauernd am machen bin ist, dass ich ihm eigentlich immer "vorchäue", wie ich denn dann und dann will, wie er sich verhalten soll. DA bleib ich mal natürlich dran.

Sehr gut!

Was jetzt aber "neu" ist, wo ich einfach nicht richtig weiss, wie ich mich nu verhalten soll, ist folgendes:

Er ist nun im kleinen Chindsgi, er geht gerne, hat freude, soweit keine Probleme. NUR, dass er sich dort anscheinend gleich verhält, wie zu Hause. Bin schon selber Zeuge geworden, als ich ihn einmal abholte, dass er innert 10min. 3x einen "zämeschiss" kassierte. (Mich sah niemand - wartete draussen, hörte es aber).

Ich denke, es ist schwierig, von dieser Situation gleich darauf zu schliessen, dass es im Kindsgi nicht gut läuft. Du schreibst ja "anscheinend", weisst es also nicht mit Sicherheit, oder?

Auch kommt er oft nach Hause und erzählt "amüsiert", dass er nicht gehorcht hat. Ich erkläre ihm dann, dass dies nicht lustig ist - für niemanden etc.

Auch das ist eine sehr unsichere Aussage. Vielleicht hat er gemerkt, dass er damit deine Aufmerksamkeit erhält. (Auch wenns nur negative ist. Er ist dann für einen Moment im Mittelpunkt, du hörst ihm zu, er kommt sich dann auch wichtig vor. Sag ihm doch das nächste Mal, wenn er damit angibt: "Hey, ich möchte eigentlich viel lieber hören, was ihr im Kindsgsi sonst so gemacht hat. Was hat dir heute am besten gefallen?" usw. Versuch den Fokus weg vom negativen Verhalten hin zum positiven zu richten.

Und habe es zur Gewohnheit gemacht, dass ich ihm beim "Tschüss" sagen, jeweils noch mit auf den WEg gebe, dass er anständig sein soll. Heute erzählte er dann wieder, dass er nicht horchte und die KiGä wieder schimpfen musste.....

Lass doch diese Anweisung mal weg. Vielleicht ist das ja auch ein kleines Spielchen. Er will vielleicht auch deine Reaktion testen, was du denn tust, wenn er dir sagt, dass er nicht gehorcht hat. Du hast eigentlich eine Anweisung gegeben, er will schauen, welche Konsequenz dann folgt. Ignoriere diese "Erzählung" von ihm einfach mal und lenk ihn auf etwas Positives.

Nun zu meiner Frage. Soll ich es ihr Problem lassen und nichts mehr sagen oder soll ich ihn zu Hause auch "bearbeiten".

Wenn du dir die Frage stellst, weisst du die Antwort eigentlich schon selber, oder?

Von ihr selber habe ich bis jetzt nichts gehört - nächsten Dienstag haben wir Elternabend, mal schauen.....und eben, auch dort, sie drauf an sprechen oder wenn sie nichts sagt, wirds schon gut sein?!?!

Sie wird sich sicherlich melden, wenn etwas nicht ok ist. Du kannst ja eh nicht sehr viel ausrichten, du kannst ihm zwar die Anweisung geben, aber es dann nicht überprüfen und ob er sich dann im Kindergarten die ganze Zeit an die Worte der Mama erinnert?....
Also versuch mal, ihn mit etwas mehr Vertrauen los zu schicken. Wünsch ihm einen schönen Tag und lass die Ermahnungen mal weg.


Danke wiederum für deine Hilfe!

Gruss Conny77

Melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Conny77 » 04.09.2008, 22:10

Hallo Kathrin,
danke für deine Antwort, ist in etwa auch das, was ich quasi als nächstes versucht hätte :wink: , aber ich nicht wirklich sicher war, weil ich eigentlich auch der Meinung bin/Einstellung habe, dass die KiGä/Lehrer nicht dazu da sind, die Kids zu erziehen.....darum wollte ich auch wie meinen Teil dazu beitragen.....so in etwa :roll:

Aber der Tip mit dem "Satz", die Erzählung vom negativen wegzulenken, für den bin ich sehr dankbar!

Also, wirst bestimmt wieder von mir hören *gg*

Gruss Conny77
Conny77
 
Beiträge: 7
Registriert: 13.07.2008, 22:06


Zurück zu Kinder 0-6 Jahre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 22 Gäste