Hallo liebe kathrin!
Ich finde eure seite hier super und bin froh, dass ich mich mit meinem problem an dich wenden kann.
Hallo Aldalome! Schön dass du hier dabei bist und im Forum mitschreibst.
Also folgendes: mein sohn ist 2 jahre und 8 monate alt.
er ist und war schon immer ein sehr aufgewecktes kind mit einem unglaublich starken willen.
im moment stosse ich mit meiner erziehung und auch mit meinen nerven an meine grenzen.
das fängt schon frühmorgends an. er steht eigentlich immer so um 6 uhr auf obwohl wir ihn erst um halb 9 ins bett bringen. leider schläft er auch nur selten durch, etwa von 5 nächten 2-3. dann schlüpft er zu uns ins bett oder möchte einen schoppen haben.
ich versuche ihn dann wieder in sein bett zurückzubringen aber er besteht dann auf seinen schoppen auch wenn ich ihm wasser oder tee anbiete. hunger kann er kaum haben, er isst immer sehr gut zu abend und bekommt um 20 uhr einen schoppen.
da ich in der nacht keinen nerv habe um lange mit ihm zu diskutieren gebe ich ihm dann einen, sonst gibts ein riesen geschrei.
Da liegt genau das Problem. Er hat sich dieses Verhalten antrainiert. (Ihr als Eltern seid daran nicht ganz unschuldig ;-) Er weiss, wenn ich lange genug schreie, dann krieg ich das was ich haben möchte. Diesen Kreislauf gilt es nun zu durchbrechen. Das wird aber nicht ohne Kampf und Aufwand gehen. Du musst dir ganz sicher sein, dass du das auch willst. Wenn du das Gefühl hast: "Ja, eigentlich kann er ja schon zu uns ins Bett kommen, stört mich eigentlich nicht gross. Lieber ich kann schlafen, als ein Geschrei..." dann wirst du diese Änderung nicht durchziehen können.
Wenn du das wirklich ändern willst, dann würde ich so vorgehen: Sprich mit ihm am Abend oder auch schon am Nachmittag in Ruhe darüber. Sag ihm, dass er in Zukunft, noch am Abend vor dem Einschlafen etwas zu trinken kriegt und dann erst am Abend wieder. Du kannst ihm eine Flasche Wasser an sein Bett stellen, damit er trinken kann wenn er wirklich Durst hat. (Du kannst evt. einen Zaubertrank mit ihm machen, schau mal hier: http://www.elternplanet.ch/45.html (unter Zaubertrank).
Ich würde ihm auch den 20 Uhr Schoppen abgewöhnen. So lange er sich immer noch ans Schoppen trinken gewöhnt ist, so lange wird er auch immer noch danach verlangen. Du kannst ihm sagen, dass er am Abend die Milch aus einer Tasse (wie die Grossen) trinken darf. Du kannst auch mit ihm eine lustige Tasse kaufen gehen.
Sag ihm, wenn er in der Nacht aufwacht, dass er einen Schluck Wasser trinken darf und in seinem Bett bleiben soll. Wenn er in euer Bett kommt, dass du ihn wieder in sein Bett zurückbringst. Du kannst das auch mit ihm zusammen aufzeichnen, so dass er es versteht. Hängt es beim Bett auf, damit er sich daran erinnern kann. Bevor er ins Bett geht erinner ihn daran. (Wichtig ist, dass du es positiv formulierst, also schreibst, was du von ihm erwartest). Sag ihm auch, warum du diese Änderung durchziehen willst.
Wenn er zu euch ins Bett kommt, erinner ihn an die Regeln und bring ihn ganz ruhig aber bestimmt ins Bett zurück. Sag ihm, dass er jetzt bis am morgen im Bett bleiben soll und dass du ihn lieb hast. Mach nur gedämpftes Licht und sprich leise. Bring ihn immer wieder in sein Bett zurück. Das wird anstrengend werden für euch beide. Wenn du das aber wirklich ändern willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig.
Lobe und ermutige ihn wenn es klappt.
ein weiter problem ist eben um 6 uhr morgends. er steht immer vor mir auf und kommt mit karacho ins zimmer und gumpet zu mir aufs bett und auf mich drauf, das macht mich fuchsteufelswil, da ich nicht sofort aufstehen kann wenn ich gerade aufgeweckt wurde.
Auch das musst du mit ihm vorbesprechen. Sag ihm, bis WANN er in seinem Bett, resp. Zimmer bleiben soll. Am besten kaufst du ihm eine Uhr, damit er selber sehen kann, wann er aufstehen darf. Wir haben eine tolle Uhr dafür gefunden. Zur jeden vollen Std. macht die Uhr einen andern Tierlaut (in der Nacht, zum Glück nicht, dafür sorgt ein Sensor). Ich habe meiner Tochter gesagt, wenn die Kus muht, dann darfst du aufstehen. Oder wenn der grosse Zeiger oben und der kleine bei der Kuh ist, dann darfst du aufstehen. Schau mal hier: http://www.elternplanet.ch/46.html
ich versuche ihm dann ruhig und bestimmt zu sagen, dass ich noch einen kurzen moment liegen muss, dass er doch in seinem zimmer etwas spielen soll und es mir weh tut, wenn er mir auf dem kopf rumhüpft. das nützt aber leider nichts, er kommt immer wieder aufs bett wenn ich ihn runter stelle und lacht, wenn ich wütend werde.
Das ist ganz normal, er ist es sich jetzt so gewohnt. Erklär ihm das in Ruhe (evt. kannst du auch hier ein Regelblatt mit ihm machen).
das gleiche problem ist nach dem mittagessen. er macht keinen regulären mittagsschlaf mehr, darum wollte ich einführen, dass er wenigsten ca 1/2 stunden in sien zimmer geht, kasettli hört, büechli anschaut oder ruhig etwas spielt.
ich habe mit ihm zusammen, wie du geraten hast, einen chläberliplan gebastelt in form eines schiffes. leider scheinen ihn die chläberli nicht zu interessieren, obwohl er voll begeistert war als ich sie gekauft habe und ihm erklärt habe für was die sind.
nach ca 5 min. kommt er wieder aus dem zimmer und macht immer einen heiden lärm. ich schimpfe dann nicht mit ihm sondern sage: schade, dass es heute nicht geklappt hat, vielleicht morgen. und er sagt ja. das geht jetzt schon über 2 wochen, hm...
Da machst du es ihm etwas einfach. Wenn du ihm anbietest, entweder Kleberli oder rauskommen, wird er wohl das Rauskommen bevorzugen. Lass keinen Zweifel offen, dass er in seinem Zimmer bleiben muss. Kommt er raus, bring ihn wieder rein. Leg vorher die Zeit fest, die er drin bleiben muss. Am Anfang dürften wohl 15-20 Minuten reichen. Kommt er vorher raus, erinner ihn an die Regeln und bring ihn ruhig aber bestimmt zurück. Zeig ihm auf der Uhr, wann es Zeit ist zum Rauskommen, oder stell ihm einen Wecker. Sag ihm auch, warum du möchtest dass ihr alle eine Mittagspause macht. Wenn es klappt, dann lobe ihn und er darf ein Kleberli aufkleben. Setze am Anfang ein leichtest Ziel. Also nur eine kurze Zeit. Gib ihm eine kleine Belohung schon beim ersten Mal, wenns geklappt hat. z.B ein Büechli anschauen, Spiel machen usw. (Also zusätzlich zum Kleberli). Steigere dann die Zeit. Aus 10 oder 15 Minuten machst du dann 20, 25, 30 usw.
etwas macht mir auch etwas sorgen: unser bub hat noch überhaupt kein interesse am wc oder häfi. er darf bei mir zwar immer dabei sein im wc und möchte immer spülen, aber selber möchte er nicht, ist das normal in seinem alter?
Da gibt es verschiedene Theorien. Die Einen sagen, dass man die Kinder erst aufs WC oder Häfi setzen soll, wenn sie explizit danach verlangen. Ich habe unsere Kinder schon ganz früh, immer wieder aufs Häfi gesetzt, oft nur ein paar Sekunden. Immer wenn ich aufs WC ging, oder z.B am morgen vor dem Wickeln, habe ich sie kurz aufs Häfi gesetzt. Für sie war das Häfi von Anfang an etwas ganz normales, es gehörte einfach dazu.
Ich würde deinen Sohn regelmässig am Tag aufs Häfi oder aufs WC setzen lassen. z.B am morgen nach dem Aufstehen, während des Tages, nach dem Mittag, am Nachmittag, nach dem Abendessen, vor dem ins Bett gehen. Versuch sein Interesse zu wecken, mach das Häfi zu etwas Normalem. Du kannst ihm auch eine Bücherkiste mit lustigen Büchern die er gerne hat hinstellen, oder Bücher zum Thema. Eine Auswahl findest du hier im Shop: http://www.elternplanet.ch/9.html
Du kannst ihm z.B auch ein Kassettengerät mit lustigen Kassettli hinstellen. Wenn er in die Windeln macht, dann würde ich das Gaggi jedes Mal mit ihm zusammen ins WC leeren und ihm zeigen, wo es eigentlich hinkommt.
Du kannst z.B auch hier einen Kläberliplan machen. Auch hier mit einem leichten Ziel. z.B wenn er einen Moment aufs Häfi oder WC sitzt.
(Einfach nicht grad beide Punktekarten aufs Mal).
Nimm dir am Anfang nicht zuviel vor, setze ein leichtes Ziel.
Denk dran, ganz viel Problemverhalten, welches unsere Kinder zeigen ist antrainiert. (Wir Eltern haben oft leider viel dazu beigetragen), doch sie können es mit unserer Hilfe auch wieder abtrainieren und wir können ihnen neues Verhalten lehren. Doch wie bei allem, das neu und ungewohnt ist, braucht es viel Energie, Kraft, Geduld und Durchhaltewillen.
Schau mal, was du mit diesen Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?l
liebe Grüsse
Kathrin
tut mir leid, ich hab enorm viel geschrieben, aber ich hoffe, du kannst mir etwas raten.
viele grüsse
Aldalome