hallo ich habe ne Frage mein kleiner ist jetzt 2 Jahre er ist schon immer sehr anstrengend gewesen aber ich weiß nicht mehr was ich machen soll?
Hallo MamaMaurice! Schön, dass du hier dabei bist, herzlich willkommen!
Er sieht einmal die woche seinen Vater wenn er von den Besuchen wiederkommt schlägt er haut er ist einfach Agressiv und das auch im Kindergarten!Er ist aber auch sehr schlimm wenn er nicht beim Vater ist aber nicht soooo schlimm! Was kann das sein und was kann ich machen??
Wie lange bist du mit ihm schon nicht mehr zusammen? Wie habt ihr ihm das kommuniziert? Wie alt war er da. Für ein Kind ist es immer eine Umstellung, wenn es beim anderen Elternteil ist. Er muss sich dann jeweils wieder auf eine andere Wohnung eine andere Bezugsperson und auf andere Regeln einstellen. Auch emotional ist das für ihn sicherlich nicht leicht. Abschiednehmen zum einen. Hallo sagen zum andern. Hab hier auch etwas Verständnis. Beobachte ihn auch einmal, ob er beim nach Hause kommen, ein wenig seine Ruhe braucht oder deine Nähe will. Überschütte ihn nicht gleich mit Zärtlichkeiten, wenn er einen Moment Zeit braucht. Hast du das Gefühl, dass er Nähe braucht, dann nimm ihn in den Arm, sag ihn wie lieb du ihn hast und dass du dich freust, dass er wieder da ist.
Versuch allgemein, den Fokus vermehrt auf das Positive zu setzen. Tut er etwas dass dir gefällt, dass du mehr von ihm sehen möchtest, dann lobe und ermutige ihn. Sag ihm genau, was dir gefallen hat. "Toll, dass du grad gekommen bist, als ich dich gerufen habe." Pass auf dass du es nicht negativ formulierst. "Schön, dass du endlich mal nicht so geschrien hast."
Gib mir doch noch ein paar Beispiele? Was sind denn das für Situationen? Was passierte vorher? Was wolltest du von ihm? Wie hast du ihm das kommuniziert? Was passierte dann? Wie hast du reagiert?
Er hört auch nicht und dreht meistens durch: Wenn ich nein sage macht er gar nicht erst wenn ich aufstehe oder hingehe dann schmeißt er es auf den Boden oder läuft weg was kann ich machen das er lernt Nein ist Nein und das ich nicht immer hinterherrennen muss???
Sag nicht einfach nur "nein", sondern sag ihm immer warum du etwas nicht willst und was er stattdessen tun soll.
Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:
Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich ihn mit Namen an und sag ihm genau was er tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was er tun soll, was du von ihr möchtest). warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte ihn. Wenn er tut, was du gesagt hast, dann lobe ihn.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!). Wenn er wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihr immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihr immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihr dann wieder.
Ich Botschaften sind in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich. "Wenn du alle deine Sachen hier rumliegen lässt, dann macht mich das wütend, weil ich vorher grad alles schön ordentlich aufgeräumt habe." Oder: "Wenn du so rumtrödelst, dann ärgere ich mich, weil ich gerne mit dir Frühstücken möchte."
Lass ihn verstehen, warum du etwas von ihm möchtest und was es bei dir bewirkt, wenn er es nicht tut.
Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:
Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen.
Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.
Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren! (Nicht immer nur "Nein" sagen)
Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.
Negative, emotionale Botschaften. Das Kind als Person schlecht machen/kritisieren und nicht sein Verhalten. "Bist du heute wieder unmöglich, du bist ein Träumer, ein Frecher, ein Schweinchen, ein Frechdachs, ein Tollpatsch..."
Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!
Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."
Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":
Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.
Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.
Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.
Pass auf mit Drohungen. Obwohl es meistens nützt, lernen die Kinder dabei, dass sie erst hören müssen, wenn du laut wirst, schreist oder auf 3 zählst.
Anstatt: "Wenn du jetzt nicht kommst, dann gibt es keine Geschichte", könntest du sagen: "Wenn du jetzt schnell bist, dann haben wir noch genügend Zeit, das Buch zu schauen."
Wichtig ist auch immer dass du gut vorausplanst. Dass du deinen Sohn nicht mit deinen Plänen überrumpelst. Versuch den Tag in kleine "Häppchen" von 2-3 Std. einzuteilen. Sag ihm immer vorher, was jetzt dann passiert und was du von ihm erwartest. z.B "Ich räume jetzt die Küche auf und du kannst hier noch etwas spielen. Wenn ich fertig bin, dann gehen wir zusammen ins Bad. Ich möchte dass du dann grad ruhig mit mir mitkommst, damit wir die Zähne putzen können." Wenn du ihm das schon vorher ankündest, dann weiss er schon, was auf ihn zukommt und wird dann nicht einfach überrumpelt und ins Bad abkommandiert.
Auch auf stopp oder komm mal bitte her hört er nicht was kann ich machen das er hört und das dann macht???
Wie oben schon beschrieben: Wenn du etwas von ihm willst, dann gib ihm eine Anweisung und stell ihm keine Frage. Geh zu ihm hin und sag ihm genau, was du von ihm willst. Versuch ruhig und klar in deinen Anweisungen zu sein. Also nicht "mal", sondern "jetzt." Wenn du merkst, dass es grad ein schwieriger Moment ist, dass er sich dir widersetzen wird, versuch ihn etwas abzulenken und das Ganze spielerisch anzugehen. Ihr könnt z.B beide ein Pferd sein und zusammen ins Bad gallopieren. (Ein paar Tipps zum Thema "Erziehung mit Fantasie" findest du hier: http://www.elternplanet.ch/45.html
Ich habe das gefühl das er alles was ich sage Ignoriert wie bekomme ich das besser hin auch das er nicht mehr haut was soll ich machen das er das nein auch behält ich fange jeden Tag von null wieder an was kann ich machen das er das was ich sage ernst nimmt und wenn er das nicht macht was kann ich dann machen??
Bitte helft mir ich weiß nicht mehr weiter!
Schon kleine Kinder merken schnell, dass sie ihre Körperteile als "Waffen" gebrauchen können. Anhand der Reaktionen merken sie, dass man mit beissen oder schlagen Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält, auch wenn es negative ist. Er versucht nun, dieses Verhalten immer wieder zu zeigen.
Dein Sohn hat sicher auch gemerkt, dass er mit diesem Verhalten vielleicht auch seinen Willen bekommt oder dass er so eine Chance hat sich zu wehren.
Wichtig ist, dass du ihm klar machst, dass du das nicht tolerierst. Sag ihm, dass du von ihm möchtest, dass er lieb und sorgfältig mit den anderen umgehen soll. (Formuliere positiv: also nicht: NICHT schlagen, sondern lieb und anständig umgehen).
Wenn du merkst in welchen Situationen das passiert, dann kannst du mit ihm auch mal anschauen, wie er sich denn sonst auch noch verhalten könnte. Zeig ihm Alternativen auf, zeig ihm, dass er sich mit Worten ausdrücken soll, wenn ihm etwas nicht passt, hilf ihm dabei andere Formen zu finden.
Wenn er dich haut, dann nimm seine Hand und sage ihm ganz ruhig aber klar "nein". Sag ihm, dass er dich nicht hauen darf und versucht stattdessen eine Alternative zu finden. Je nachdem wie gut er schon versteht und sprechen kann, hat er vielleicht selber keine Idee, sonst schlag du ihm eine Alternative vor. Versuch auch gut hinzuschauen, was das Problem sein könnte. Wenn er zum Beispiel Aufmerksamkeit möchte, dann sag ihm: "Tim, du bist jetzt grad sauer, weil ich grad mit der Frau xy gesprochen habe. Ich will nicht dass du mich haust, wenn du etwas von mir willst, wenn du möchtest dass ich zu dir komme, dann kannst du mich anständig fragen.
In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen. Frag ihn etwas, erzähl ihm was ihr z.B am morgen gemacht habt, was am Nachmittag noch passiert. Lass ihn dir etwas helfen. usw.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken. Ausser natürlich er ist so hefitg, dass du ihn beachten und reagieren MUSST.
Wenn es einfach so ein Schlag ist, beim Vorbeigehen z.B, dann würde ich ihn nicht gleich ins Zimmer oder in eine Auszeit bringen. Spare dir das auf, für wirklich heftige Wutausbrüche, wenn er nicht zu beruhigen ist und wirklich drein schlägt. (Die Auszeit kann ich dir dann noch genau erklären).
Du kannst mit ihm auch ein paar Familienregeln, Regeln für den Umgang miteinander besprechen. (Auch hier, je nachdem wie weit er schon ist, das kannst du selber besser beurteilen).
Schreib es so auf, dass er weiss WAS GENAU du von ihm erwartest, was er tun soll. Also nicht: „Ich will nicht, dass du mich schlägst", sondern: „Ich möchte, dass du lieb und anständig mit mir umgehst. Wenn dir etwas nicht passt, dann kannst du mir das anständig sagen."
Du kannst das Fehlverhalten schon aufzählen, aber schau darauf, dass du ihm genau erklärst was du von ihm möchtest.
Schreibt, zeichnet, klebt diese Regeln (3-4 sollten am Anfang reichen) auf ein Blatt. Er darf ruhig mithelfen, kleben, basteln, zeichnen. Gestalte sie so, dass er es versteht und hängt sie irgendwo gut sichtbar auf.
Versuch auch evt. Alternativen mit ihm zu besprechen: "Weisst du, manchmal ist man einfach wütend, das versteh ich, trotzdem ist schlagen und schreien nicht in Ordnung. Was könnte man sonst machen? Hast du eine Idee?" Gib ihm erst Vorschläge, wenn er selber keine weiss.
Wie gesagt, die Auszeit würde ich mir noch etwas aufsparen, für wirklich heftige Situationen.
Das meiste dieser Problemverhalten hat sich dein Sohn antrainiert (wir als Eltern sind da nicht immer ganz unschuldig dran :-). Du kannst es ihm aber auch wieder abtrainieren und ihm neues Verhalten lernen.
Schau mal, was du mit diesen Tipps und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Feedback, Fragen und noch etwas mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin