Mein Sohn (17) hat seit Jahren ein Riesengnusch im Zimmer. Mit der Pubertät und dem Beginn der Lehre hat sich die Situation zugespitzt. Da kamen noch Essensreste, schmutziges Geschirr und Abfall dazu. Wir machen jeden Sonntagabend eine Familiensitzung. Gegen die hatte er sich erst auch gesträubt. Auch gegen eine Agenda und gegen sämtliche verbindlichen Abmachungen. Oft sagt er schnell ja zu einer Vereinbarung damit die Diskussion vom Tisch ist und er seine Ruhe hat. Erledigen tut er es dann aber nicht und es beginnt die Verschieberitis. Mein Partner schreibt jeweils die Vereinbarungen auf. Es gibt Dinge, die bereits seit fast einem Jahr jeden Sonntag, weil unverrrichtet, wieder aufgeschrieben werden. Eine aktuelle Abmachung, war das Aufräumen des Zimmers. Ich habe ihm zuvor die Verantwortung für sein Zimmer überlassen, weil ich nicht für ihn aufräumen kann und will und er sich eines Tages selber daran stören wird (Wäsche wasche ich nur, wenn sie im Wäschekorb ist, Kollegen will er so nicht nach Hause nehmen usw.)Jetzt muss ich aber die Wohnung heute Mietinteressenten zeigen, denn wir werden in zwei Monaten in ein Haus ziehen. Wieder hat er gesagt er erledige die Aufräumarbeit. Es gab eine wüste Türzuknallerei, weil wir ihn, wie angekündigt, um 9 h aufweckten. Er hat dann trotzdem bis 11h geschlafen, aber versprochen, die Arbeit zu machen. Es hat ihm jetzt nicht gereicht, das Zimmer ist immer noch "schlimm" und er ging ab in die Jungschi, weil er dort in der Leitung mitmacht..... und ich bin wütend und enttäuscht und schreibe mir hier meinen Frust von der Seele.Ich schäme mich, dieses Zimmer zeigen zu müssen.
Ich komme einfach manchmal an meine Grenzen. Vor einem Monat musste ich mir überlegen, wo ich Hilfe hole, weil ich das Gefühl hatte, mein Sohn habe eine Erschöpfungsdepression. Er war unglückllich in seiner Lehre, zog sich nur noch in sein Zimmer zurück und gamte stundenlang bis er einschlief, kam nicht mehr raus zum gute Nacht sagen oder zum Zähne putzen. Ein Gespräch mit seinem früheren Lehrer hat ihm geholfen. Aber er auch dort hält er sich nicht an die Vereinbarung, in Mailkontakt zu bleiben. Auch mit dem Lehrmeister hatten wir ein Gespräch vereinbahrt. Ich habe einfach das Gefühl, soviel für ihn zu tun. Aber von meinem Sohn kommt wenig bis nichts. Wegen des Zimmers, habe ich ihm gesagt, werde ich die zwei nächsten Wäscheportionen nicht waschen. Wenn er nicht bereit ist sich an Abmachungen zu halten und etwas zum Wohl der Gemeinschaft beizutragen dann soll er halt Verantwortung für seine alltäglichen Arbeiten übernehmen. Wie kann man sonst einen Teenager zu mehr Verbindlichkeit bringen und dazu, mehr Verantwortung zu übernehemen?